Nicole Holzhauser | Einführung | 21.06.2023
Die unsichtbare Hälfte
Frauen in der Geschichte der Soziologie
„Es gab halt keine Frauen in der frühen Soziologiegeschichte, höchstens Ehefrauen.“; „Soziologie war nun mal von jeher ein Männerprojekt.“ – Haben Sie solche Sätze schon mal gehört? Sie gleichen Altherrenwitzen und der Schatten, den sie werfen, ist lang.
Mitnichten ist die Soziologie und war ihre Geschichte ein reines „Männerprojekt“. Frauen waren nicht völlig abwesend, vielmehr spielten sie darin ebenfalls eine wichtige Rolle, auch wenn sie aus verschiedenen Gründen häufig nicht wahrgenommen, ja übersehen wurden.[1] So erklären sich denn auch der Titel der Reihe „Die unsichtbare Hälfte. Frauen in der Geschichte der Soziologie“ und das damit verbundene Ziel, diesem Übersehen entgegenzuwirken, den historischen Beitrag von Frauen zur Soziologie und den Sozialwissenschaften in den Fokus zu rücken sowie angemessen zu würdigen.
Mit einem ähnlichen und in politischer Hinsicht weit darüberhinausgehendem Ziel, nämlich der Zulassung von Frauen zum universitären Studium in Deutschland, hat Elise Oelsner[2] im Jahr 1894 eine Sammlung herausgegeben, in der sie die wissenschaftlichen Beiträge von Frauen aus vier Jahrhunderten zusammentrug.[3] Bei ihrer Recherchearbeit ging es Oelsner darum, den Beweis zu erbringen, dass Frauen prinzipiell in gleicher Weise zu wissenschaftlichen „Leistungen“ befähigt sind wie Männer und diesen nicht geistig unterlegen sind – obwohl sie diskriminiert und marginalisiert wurden, weshalb es für Frauen von jeher viel schwieriger war, wissenschaftliche Leistungen zu erbringen, als für ihre männlichen Kollegen.[4]
Noch heute sind viele der historischen Leistungen von Frauen auch in der Soziologie unbekannt oder erhalten (zu) wenig Anerkennung.[5] Trotz einiger erster Aufklärungsarbeiten in der internationalen Geschichte des Faches[6] und auch im deutschsprachigen Raum[7] liegen die wissenschaftlichen Arbeiten von Frauen als Wegbereiterinnen, Pionierinnen und mitunter potenzielle Klassikerinnen der Soziologie weiterhin überwiegend im Verborgenen oder fristen ein von männlichen Counterparts abhängiges Fußnoten-Dasein. Ob sie nun außerhalb institutioneller Strukturen, nicht in formellen akademischen Rollen tätig waren oder als „Supporting Act“ männlicher Partner wahrgenommen wurden – die Beiträge dieser Frauen bleiben allzu oft unsichtbar. Es ist daher erklärtes Ziel dieser Reihe, ihre Werke vorzustellen und ihnen im Sinne moderner Chancengleichheit die Anerkennung zuteil werden zu lassen, die ihnen gebührt.
Die forschungsleitenden Fragen für diese Serie von Portraits lauten deshalb: Welchen Beitrag haben Frauen in der Geschichte der Soziologie (und der Sozialwissenschaften) geleistet? Und können diese Beiträge die Gegenwart der Soziologie bereichern, wenn wir sie sichtbar machen? Die systematische Ausgrenzung von Frauen aus der akademischen Welt war jahrhundertelang Realität. Sie wurden auf verschiedene Arten unsichtbar gemacht und sahen sich mit Ausschlussmechanismen wie Diskriminierung, Marginalisierung oder Ausgrenzung konfrontiert.
1. Diskriminierung
Rechtliche Konstruktionen und soziale Erwartungen beschränkten den Zugang von Frauen zu Universitäten und erschwerten ihre Teilnahme an akademischen Berufen massiv. Im 18. Jahrhundert durften nur sehr wenige Frauen geradezu heimlich, verborgen hinter einem Sichtschutz, der sie von den männlichen Studenten abschirmte, oder hinter angelehnten Türen, vereinzelt als Gäste an Vorlesungen teilnehmen. Auch im 19. sowie bis weit ins 20. Jahrhundert hinein waren Frauen im akademischen Berufsfeld, insbesondere als Professorinnen, die Ausnahme. Man denke etwa an relativ bekannte Beispiele wie Marianne Weber, die ohne akademischen Abschluss wissenschaftlich publizierte,[8] oder Hanna Meuter, die zwar Soziologie studieren und mit einer Promotion abschließen durfte, jedoch mit ihrer Habilitationsschrift von der Universität abgewiesen wurde.[9] Die Soziologin Viola Klein, die in ihrem Buch The Feminine Character: History of an Ideology[10] kritisch die Rolle von Frauen in der Wissenschaft analysierte, kann zudem als dokumentiertes Beispiel dafür dienen, dass die wissenschaftliche Arbeit von Frauen darüber hinaus regelmäßig mit schlechterer Bezahlung und statusniedrigeren Positionen einherging. Die Biografien dieser Wissenschaftlerinnen veranschaulichen den weiblichen Kampf um Bildung und Berufschancen in diesem Bereich wie auch die mit den männlich dominierten Gegebenheiten verbundenen Hürden für Frauen.
Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle angemerkt, dass Diskriminierung in der Wissenschaft wie auch in der Gesellschaft allgemein selbstverständlich nicht nur Frauen betraf und betrifft. Mit Diskriminierung und den damit einhergehenden Marginalisierungen, teilweise in sich überlappenden Formen, sehen sich verschiedenste gesellschaftliche Gruppen und Menschen (un-)mittelbar konfrontiert, etwa aufgrund von unterschiedlichen Merkmalen wie physiologischen und psychologischen Charakteristika, politischen oder religiösen Hintergründen, aber auch wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Aspekten.[11]
2. Marginalisierung
Die geschlechtsspezifische Diskriminierung von Frauen hatte ebenso ihre Marginalisierung in der Wissenschaft zur Folge.[12] Beispielsweise ermöglichten soziale Fortschritte in den USA im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zwar Frauen wie Anna Julia Cooper, einer der ersten schwarzen Frauen mit Doktortitel, bereits einen begrenzten Zugang zur akademischen Welt. Doch selbst solche Pionierinnen blieben oft marginalisiert, wie auch die Beispiele von Jane Addams und Dorothy E. Smith veranschaulichen: Die Arbeit der außerhalb der Universität forschenden amerikanischen Soziologin Jane Addams – eine der Mitbegründerinnen der Chicago School, die selten dafür gewürdigt wird – wurde als zu anwendungsorientiert und damit keine reine Soziologie vertretend an den Rand des Diskurses gedrängt. Ähnlich erging es jenen Soziologinnen, die wie Dorothy E. Smith subjektive Forschungsmethoden zur Untersuchung der Lebensrealität von Frauen anwandten. Aus der von Männern definierten Perspektive auf soziologische Forschungsmethoden und dem Anspruch auf Objektivität arbeitete Smith zu wenig an objektiven Forschungskriterien orientiert, um im Mainstream der Soziologie anerkannt zu werden.
3. Aneignung respektive (Un-)sichtbarkeit neben einem Mann
Die Wissenschaftsgeschichte ist reich an Frauen, die bedeutende Beiträge geleistet haben und Ehefrauen oder Partnerinnen berühmter Männer waren. Prominentestes Beispiel dafür ist sicherlich Marianne Weber, die trotz ihrer eigenen wissenschaftlichen Arbeiten vor allem als Ehefrau Max Webers sowie als Herausgeberin seiner Werke und seine Biografin bekannt ist. Ähnliches gilt für Marie Jahoda und Herta Herzog, zwei der drei Ehefrauen von Paul F. Lazarsfeld und selbst sehr produktive wie bedeutende Wissenschaftlerinnen, die lange im Schatten ihres berühmten Mannes standen.[13] Im Falle von Herzog kommt noch das Phänomen des Matilda-Effekts hinzu.[14] Damit wird beschrieben, dass Frauen in der Wissenschaftsgeschichte häufig nicht nur nicht die angemessene Anerkennung für ihre Leistungen erhielten, sondern ihnen sogar teilweise die Autorinnenschaft des eigenen Beitrags streitig gemacht wurde – sei es durch geistigen Diebstahl, die Ignoranz anderer oder gar eigenen Verzicht. In der Soziologie und den Kommunikationswissenschaften gebührt diese zweifelhafte Ehre des bekanntesten und paradigmatischen Beispiels für den Mathilda-Effekt vielleicht am ehesten Herta Herzog. Ihr wurden nicht nur ein, sondern gleich zwei Mal bahnbrechende Forschungsleistungen abgesprochen und von Männern für sich in Anspruch genommen.
Diese Form der Unsichtbarkeit neben Männern betrifft aber auch jene Frauen, die mit den berühmten Männern persönlich nichts zu tun hatten, deren Werke sich aber mit ähnlichen Themen befassen, so dass sie etwa in Lehrbüchern als sekundäre weibliche Referenzindividuen meist in Fußnoten geführt oder als Randnotiz zu diesen Männern in Relation gesetzt werden – so geschehen etwa bei Harriet Martineau, die an der Seite von Auguste Comte regelmäßig als ‚Alibi-Frau der Soziologiegeschichte‘ angeführt wird, aber in Lehrbüchern mitnichten die Sichtbarkeit Comtes erreicht.
Damit verbunden existiert noch eine dritte Form, die als Unsichtbarkeit des Daseins und Wirkens von Frauen neben beziehungsweise an der Seite von Männern verstanden werden kann; auch sie ist ein(e) Folge(effekt) der langjährigen Diskriminierung und Marginalisierung von Frauen in der Geschichte der Soziologie. Da die berühmten Männer derart präsent sind, kommen auch Frauen zwangsläufig nicht umhin, sich mit deren Texten auseinander zu setzen, wodurch die Männer auch weiterhin und noch mehr Bedeutung erhalten (Stichwort: Matthäus-Effekt)[15], während die Frauen Gefahr laufen, selbst als aktive Theoretikerinnen übersehen zu werden. Als exemplarische ‚Betroffene‘ dieser Form von Unsichtbarkeit und ihres Effekts kann durchaus Uta Gerhardt gesehen werden. Die bemerkenswerte Soziologin, die in diesen Tagen ihren 85. Geburtstag feierte, hat wichtige Arbeiten im Feld der Verstehenden Soziologie beigetragen; trotzdem wird sie bisweilen eher als Brücke zu namhaften Wissenschaftlern wie Parsons, Weber oder Simmel rezipiert und erhält selbst weniger Aufmerksamkeit, als ihr zustünde.
4. Gegenstandsdefinition
Viele Sozialwissenschaftlerinnen – seien es Autodidaktinnen außerhalb der institutionellen Wissenschaft, seien es jene im Wissenschaftssystem – haben entscheidende Beiträge in ihren Themenfeldern geleistet oder sie gar teilweise überhaupt erst begründet. Allerdings waren diese Forschungsgebiete zu einem nicht zu vernachlässigenden Anteil für lange Zeit aus der Soziologie hinausdefiniert und thematisch ausgeschlossen.[16] Der Diskurs blieb auf die ‚reine‘ Soziologie und auf enge akademische Zirkel begrenzt, sodass Themen wie die Gleichstellung der Frau und die ‚Frauenfrage‘ ebenso aus der Soziologie verbannt waren, wie Ehe, Familie und Erziehung. Insbesondere inter- und transdisziplinär arbeitende Frauen und ihre Themen wurden durch spezifisch männliche Interessen und enge Themensetzungen aus dem Fach herausgehalten.
In den Reigen aus Anna Julia Cooper, Jane Addams und Dorothy E. Smith kann auch Florence Nightingale aufgenommen werden. Sie begründete die moderne Pflegewissenschaft und arbeitete die Relevanz von sozialen Kontexten für die Pflege und das Gesundheitswesen heraus. Darüber hinaus leistete Nightingale wichtige Beiträge zur Entwicklung von statistischen Auswertungsmethoden beziehungsweise zur grafischen Aufbereitung und Darstellung von empirischen Befunden. Die Rezeption von Nightingales außerhalb wissenschaftlicher Institutionen geleisteter, auch soziologisch relevanter Arbeit beginnt im englischsprachigen Raum vereinzelt[17] und findet im deutschsprachigen soziologischen Raum bislang praktisch überhaupt nicht statt.
Die in der Reihe vorgestellten Portraits sind bewusst breit gestreut und beziehen auch die Ränder der Soziologie ein. Aus der Perspektive der Vergangenheit der vertretenen Frauen wird die Gegenwart reflektiert und derart ein Beitrag zur Aufklärung weiblicher Unsichtbarkeit und Marginalisierung in der Soziologiegeschichte geleistet.
Um die Relevanz der Frauen in der Soziologiegeschichte angemessen reflektieren zu können, lohnt ein Blick in die Gegenwart.[18] Noch heute sind Frauen in der Soziologie wie auch in anderen Wissenschaften unterrepräsentiert, insbesondere auf höheren Karrierestufen und in Führungspositionen. Auch besteht weiterhin ein Ungleichgewicht in der Anerkennung und Wertschätzung der wissenschaftlichen Beiträge von Frauen. Ihre Arbeiten werden tendenziell seltener zitiert und rezipiert als die ihrer männlichen Kollegen. Zudem sind Frauen auch in der Soziologie potenziell weiterhin mit strukturellen Hindernissen wie Geschlechterstereotypen, Sexismus und ungleicher Arbeitsteilung in privaten Bereichen wie Haushalt und Familie konfrontiert. Derartige Hürden können die Karriereentwicklung von Frauen behindern und sich negativ auf ihre Sichtbarkeit sowie ihren Einfluss in der Disziplin auswirken.
Die Herausforderungen liegen also klar auf der Hand, doch wollen wir auch die jüngeren positiven Entwicklungen nicht außer Acht lassen: Die Sichtbarkeit von Frauen hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten positiv entwickelt. Immer mehr Frauen erreichen eine akademische Karriere, erhalten Professuren und andere Positionen in den Führungsebenen von Universitäten und Fachgesellschaften. Sie leisten auch heute wichtige Beiträge zur Theorie und Praxis der Soziologie, die stärker wahrgenommen und rezipiert werden als in früheren Zeiten. Nicht nur in der akademischen Forschung und Lehre sind Wissenschaftlerinnen präsenter, sondern auch in der öffentlichen Soziologie, in deren Rahmen sie soziale Probleme thematisieren und sozialen Wandel befördern. Diese Fortschritte in der Gleichstellung der Geschlechter sind hart erkämpft worden und es bedarf weiterer Anstrengungen, um die positive Entwicklung weiter voranzutreiben und zu verstetigen, um auch der Benachteiligung von anderen Gruppen entschieden entgegenzutreten.
Das erklärte Ziel dieser Portraitserie ist keine Systematisierung aller Frauen in der Geschichte der Soziologie, sondern die Präsentation einiger Schlüsselfiguren beziehungsweise Beispiele. Die Reihe startet mit einem Porträt der Soziologin und Feministin Dorothy E. Smith, und wird in loser Folge mit Beiträgen etwa zu Florence Nightingale, Jane Addams, Uta Gerhardt und anderen fortgesetzt.
Der hier vorgestellte Rückblick in die Geschichte des Faches führt uns vor Augen, welche Auswirkungen die Unsichtbarkeit und Marginalisierung von Frauen in der Soziologie für die Disziplin und nicht zuletzt auch für unser Verständnis von Gesellschaften hatten. Mit diesem Wissen aus der Vergangenheit lässt sich die Gegenwart besser begreifen und womöglich hält es auch Ideen und Impulse für die Zukunft der Soziologie bereit.
Fußnoten
- Eva Barlösius, „Klassiker im Goldrahmen“ – Ein Beitrag zur Soziologie der Klassiker, in: Leviathan 32 (2004), 4, S. 514–542.; Judith Stacey /Barrie Thorne, The missing feminist revolution in sociology, in: Social Problems 32 (1985), 4, S. 301–316; Nicole Holzhauser, Quantifying the exclusionary process of canonisation, or How to become a classic of the social sciences, in: International Review of Sociology 31 (2021), 1, S. 97–122; Nicole Holzhauser, Who gets to be a classic in the social sciences?, in: Impact of Social Sciences Blog, London School of Economics, 18.10.2021; Nicole Holzhauser, Warum die Flugzeuge nicht landen. Einige Anmerkungen zu Top Ten Soziologie, Wissenschaft und Pseudowissenschaft, in: Soziologie 44 (2015), 1, S. 33–55.
- Elise Oelsner „war ein thätiges Mitglied des Breslauer Frauenbildungsvereins“, sie wurde 1836 in Schweidnitz geboren und lebte in Breslau. Nach dem frühen Tod ihres Mannes, gab sie dessen Gedichte heraus, schrieb die religionsphilosophische Studie Der Gott des 19. Jahrhunderts und gab das genannte Sammelwerk heraus. Quelle zur Person Oelsner: Sophie Pataky, Lexikon deutscher Frauen der Feder, Band 2, Berlin 1898, S. 101.
- Elise Oelsner, Die Leistungen der deutschen Frau in den letzten vierhundert Jahren. Auf wissenschaftlichem Gebiete, Guhrau, Breslau 1894.]
- Der Begriff ist hier de facto nicht angemessen, meint er doch, aus dem Lateinischen collega abgeleitet, so viel wie „Amtsgenosse“ oder „Standesgenosse“, was nicht zutrifft, da Frauen über viele Jahrhunderte hinweg systematisch von der akademischen Ausbildung und beruflichen Anstellung an den Universitäten ausgeschlossen waren.
- David A. Cotter / Joan M. Hermsen / Seth Ovadia / Reese Vanneman, The glass ceiling effect, in: Social Forces 80 (2001), 1, S. 655–681.
- Patricia Madoo Lengerman / Gillian Niebrugge, The women founders. Sociology and social theory 1830–1930, Long Grove, IL 1998; Mary Jo Deegan, Transcending a Patriarchal Past. Teaching the history of women in sociology, in: Teaching Sociology 16 (1988), 2, S. 141–150. Marx Jo Deegan, Early Women sociologists and the American Sociological Association. The partterns of exclusion and participation, in: The American Sociologist 16 (1981), 1, S. 14–24; Shulamit Reinharz, Teaching the History of Women in Sociology: Or Dorothy Swaine Thomas, wasn’t she the woman married to William I.?, in: The American Sociologist 20 (1989), 1, S. 87–94; Jan E. Thomas / Annis Kukulan, “Why don’t I know about these women?” The integration of early women sociologists in classical theory courses, in: Teaching Sociology 32 (2004),3, S. 252–263.
- Etwa Claudia Honegger / Theresa Wobbe (Hg.), Frauen in der Soziologie. Neun Porträts, München 1998; Barbara Hahn (Hg.), Frauen in den Kulturwissenschaften. Von Lou Andreas-Salomé bis Hannah Arendt, München 1994.
- Theresa Wobbe, Marianne Weber (1870–1954). Ein anderes Labor der Moderne, in: Claudia Honegger / Theresa Wobbe (Hg.), Frauen in der Soziologie. Neun Portraits, München 1998, S. 153–177.
- Theresa Wobbe, Hanna Meuter „… und auf dem Soziologentag in Wien hatte ich als erste Frau ein Referat“, in: Barbara Hahn (Hg.), Frauen in den Kulturwissenschaften. Von Lou Andreas-Salomé bis Hannah Arendt , München 1994, S. 189–203.
- Viola Klein, The Feminine Character. History of an Ideology, London 1971 [1946].
- Barbara Grüning und Marco Santoro, Is There a Canon in this Class?, in: dies. (Hg.), European Sociology and its Disciplinary Exclusions: On Canon Formation, Missing Canonizations, and the Construction of a Sociological Tradition, Sonderheft der International Review of Sociology 31 (2021), 1, S. 7–25; Raewyn Connell, Using Southern Theory: Decolonizing Social Thought in Theory, Research and Application, in: Planning Theory 13 (2014), 2, S. 210–223.
- Nicole Holzhauser, Zur Marginalisierung von Frauen in der frühen deutschsprachigen Soziologie, in: Martin Endreß / Stephan Moebius (Hg.), Zyklos. 4. Jahrbuch für Theorie und Geschichte der Soziologie, hrsg., Wiesbaden 2018; Holzhauser, N. 2014. Zur Geschlechterungleichheit soziologischer Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Buchdiskurs des 20. Jahrhunderts, in GENDER 6(1): 127-137
- Christian Fleck, Lazarsfeld´s Wives, or: What Happened to Women Sociologists in the Twentieth Century?, in: International Review of Sociology 31 (2021), S. 49–71.
- Martina Franzen, Matthäus schlägt Matilda, in: WZB-Mitteilungen (2018), 161; Margaret W. Rossiter, „The Matthew Matilda Effect in Science“, in: Social Studies of Science 23 (1993) 2, S. 325–341.
- Der auf Robert K. Merton zurückgehende Begriff des Matthäus-Effekts (Rober K. Merton, The Matthew Effect in Science: The Reward and Communication Systems of Science are Considered, in: Science 159 (1968), 3810, S. 56–63) bezeichnet in Bezug auf wissenschaftliches Zitieren den Umstand, dass – frei nach dem Motto ‚Wer hat, dem wird gegeben‘ – diejenigen Autor:innen häufiger zitiert werden, die ohnehin schon bekannt sind, und sie somit nur noch bekannter werden. Merton kommt in Bezug auf Herta Herzog wiederum selbst die unrühmliche Rolle zu, zu denjenigen Männern zu gehören, die mindestens in Kauf genommen haben, dass Herzog nicht die Anerkennung erhielt, die ihr für ihre wissenschaftlichen Leistungen zugestanden hätte.
- Nicole Holzhauser, Definitorische und methodologische Probleme bei der Analyse der soziologischen Disziplinentwicklung zur Zeit des Nationalsozialismus, in: Österreichische Zeitschrift für Soziologie 40 (2015), 2, S. 129–146.
- Vineeta Sinha, Florence Nightingale (1820–1910), in: Syed Farid Alatas/ Vineeta Sinha, Sociological Theory Beyond the Canon, London 2017, S. 269–301; Lynn McDonald, Florence Nightingale. Social Theory and Methodology, Paper for the ASA Meetings, Toronto 1997.
- Raewyn W. Connell, Change among the gatekeepers: Men, Masculinities, and Gender Equality in the Global Arena, in: Signs. Journal of Women in Culture and Society 30 (2005), 3; Mike Laufenberg / Martina Erlemann / Maria Norkus / Grit Petschick (Hg.), Prekäre Gleichstellung. Geschlechtergerechtigkeit, soziale Ungleichheit und unsichere Arbeitsverhältnisse in der Wissenschaft, Wiesbaden 2019; Annette Knaut / Julia Heidler ( Hg.), Spitzenfrauen. Zur Relevanz von Geschlecht in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Sport, Wiesbaden 2017; Eva Blome / Alexandra Erfmeier / Nina Gülcher / Sandra Smykalla (Hg.) Handbuch zur Gleichstellungspolitik an Hochschulen. Von der Frauenförderung zum Diversity Management?, 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Wiesbaden 2013.
Dieser Beitrag wurde redaktionell betreut von Stephanie Kappacher.
Kategorien: Erinnerung Feminismus Gender Geschichte der Sozialwissenschaften Methoden / Forschung Rassismus / Diskriminierung Wissenschaft
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