Oliver Römer | Veranstaltungsbericht | 27.03.2025
Flood the zone with theory!
Bericht zur Tagung „Kritische Theorie und Soziologische Theorie“ am 20. und 21. Februar 2025 in Frankfurt am Main
Jedes Nachdenken über das Verhältnis von kritischer und soziologischer Theorie, zumal wenn es sich – wie die von der DGS-Sektion Soziologische Theorie ausgetragene Tagung „Kritische Theorie und Soziologische Theorie“ am 20. und 21. Februar 2025 – in Frankfurt am Main ereignet, schreibt gewollt oder ungewollt die Geschichte einer einst spannungsreichen Beziehung fort. Bereits das Gründungsdokument der Frankfurter Schule, die Antrittsrede des jungen Direktors Max Horkheimer am Institut für Sozialforschung im Jahr 1931,[1] versuchte, ein Programm kritischer Sozialforschung gegen die in der Weimarer Republik an den deutschen Hochschulen allmählich Fuß fassende akademische Soziologie in Stellung zu bringen. In den 1950er-Jahren wirkten Horkheimer und Theodor W. Adorno dann an der institutionellen Verfestigung der Soziologie in der jungen Bundesrepublik mit, ohne dabei allerdings ihre intellektuelle Distanz zu dem Fach aufzugeben.[2] Umgekehrt verhielt sich das junge Fach in der Bundesrepublik nicht selten reserviert gegenüber den 1951 aus dem amerikanischen Exil zurückgekehrten Frankfurtern. Im Positivismusstreit der 1960er-Jahre und in der westdeutschen Studentenbewegung vertieften sich die Gräben zwischen einem akademischen Lehrfach, das nicht zuletzt auf Betreiben Horkheimers und Adornos sich in ein Diplom-Hauptfach verwandelt hatte, und einem sozialphilosophischen Denken, das in Zusammenhang mit der Theorie der Arbeiterbewegung stand, auch wenn dies nach 1945 kaum mehr erkennbar war.
Obwohl Kritische Theorie, wie insbesondere das Werk von Jürgen Habermas zeigt, zum Teil ganz explizit um Anschluss an den Stand jeweils zeitgenössischer soziologischer Theorienbildung bemüht war, blieb sie in den folgenden Jahrzehnten im Fach eher randständig, wanderte vielfach in andere, vor allem geisteswissenschaftlich orientierte Disziplinen ab oder siedelte sich jenseits der großen soziologischen Institute in der Provinz an.[3] Das hatte viel mit der Entwicklung der bundesrepublikanischen Soziologie in den 1970er-Jahren zu tun. Bereits beim sogenannten „68er“-Soziologenkongress, der unter dem Titel „Spätkapitalismus oder Industriegesellschaft?“ in Frankfurt am Main stattfand, wurde deutlich, wie sehr die Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS) und mit ihr eine ganze Disziplin, die sich in den 1960er-Jahren noch anschickte, ihren Platz als gesellschaftliche Planungs- und Reformwissenschaft zu erobern, von der westdeutschen Hochschulprotestbewegung links überholt worden war. Der das Fach in der Nachkriegszeit noch insgesamt tragende normative Anspruch, etwa im Rahmen von betrieblicher Mitbestimmung, Hochschulplanung, Schulreform oder Städtebau zur gesellschaftlichen Modernisierung beizutragen, geriet schließlich in den an „Tendenzwenden“ reichen 1970er-Jahren zwischen die Mühlsteine eines konservativen „rollbacks“, uneingelösten technokratischen Fortschrittsversprechungen und den handfesten fiskalischen Nöten einer von Öl- und Konjunkturkrisen geplagten, nachfrageorientierten sozialliberalen Wirtschaftspolitik – eine toxische Mischung, die einerseits den rasanten hochschulpolitischen Ausbau der Sozialwissenschaften rasch zum Erliegen brachte, andererseits die schwachen Bande zwischen akademischer Soziologie und kritischer Gesellschaftstheorie weitgehend zerschlug.[4]
Aus Sicht der verbandsoffiziellen Soziologie waren die 1970er-Jahre geprägt von Abgrenzungsbemühungen gegenüber politischen und gesellschaftlichen Vereinnahmungen. Programmatisch wurden Grenzen zwischen den in der öffentlichen Wahrnehmung des Faches kaum unterschiedenen Bereichen von Sozialwissenschaft und Sozialkritik gezogen.[5] Wissenschaftsorganisatorisch wurde diese „Rückbesinnung“ auf den „Kern“ einer akademischen Forschungsdisziplin als eine immer weitergehende Verlagerung und Ausdifferenzierung der fachlichen Arbeit auf die Ebene von Sektionen umgesetzt, die Probleme der Soziologie wissenschaftsimmanent und bereichsspezifisch kleinarbeiten sollten.[6] Die im Fach selbst üblich gewordene Arbeitsteilung zwischen soziologischer Theorienbildung und anwendungsorientierten Bindestrichsoziologien – oder prägnanter formuliert: die Umpolung des Faches von der Unterscheidung Theorie/Praxis auf die „Leitcodierung“ Theorie/Empirie[7] – war zumindest in der Bundesrepublik eine Folge der Entwicklungen der 1970er-Jahre. Der bereits in den studentenbewegten 1960ern emphatische Gebrauch des Wortes „Theorie“[8] wurde hier – wenigstens bezogen auf die Soziologie – in die heute üblichen fachwissenschaftlichen Bahnen gelenkt.
Für eine Tagung, die sich erneut dem Spannungsfeld „Kritische Theorie und Soziologische Theorie“ widmete, erscheint das Wissen um diese Vorgeschichte keineswegs belanglos. Die DGS-Sektion „Soziologische Theorie“, 1978 gegründet, war das Produkt der sogenannten Theorievergleichsdebatte in der westdeutschen Soziologie – einer Debatte, die, von einem Parsons-Mertonianischen Geist beseelt, eine funktionale Integration unterschiedlicher Theorietypen in den Sozialwissenschaften anstrebte und dieses Projekt klar dem Telos einer analytischen und insofern wissenschaftsinternen Form der Theorienbildung unterordnete.[9] Dieses Prinzip sollte für maximale Inklusionsoffenheit der soziologischen Theoriendiskussion sorgen: Sogar weltanschaulich „vorbelastete“ Theorien wie die unterschiedlichen Spielarten des westlichen Marxismus konnten auf eine Aufnahme hoffen, wenn es denn nur gelänge, sie in sinnvolle Forschungshypothesen zu zerlegen. Der Preis dieses Vorgehens war allerdings, wie nicht zuletzt linke Kritiker dieser Debatte anmerkten, ein „Marxismus ohne Marxisten“[10] – und man könnte wohl auch hinzufügen: eine kritische Theorie ohne kritische Kritiker:innen. Denn gerade das „entfaltete[…] Existenzialurteil“,[11] also jene prinzipielle Untrennbarkeit von historisch-gesellschaftlicher Situation, Parteilichkeit und theoretischer Orientierung, die Horkheimer einst als unhintergehbaren Kern kritisch-theoretischen Denkens identifizierte, sollte einem Verfahren geopfert werden, das gewissermaßen unter den künstlichen Bedingungen des Labors einen Wettbewerb um Reichweiten theoretischer Erklärungsmodelle in den Sozialwissenschaften gedankenexperimentell simulierte – und die Praxis Praxis sein ließ.
Dieses wissenschaftsorganisatorische Arrangement zeugt von der Verselbständigung der soziologischen Theoriediskussion in der westdeutschen Soziologie, die sich Anfang der 2000er-Jahre in der verbandsoffiziellen Empfehlung niederschlagen sollte, soziologische Institute und Studiengänge an einer Grundlagenprofessur für soziologische Theorie auszurichten.[12] Zumindest für eine gewisse Phase der Fachentwicklung kann mit guten Gründen unterstellt werden, dass der Bereich der soziologischen Theoriediskussion zu jenem Nadelöhr geworden war, durch das sich wissenschaftliche Innovationen im Fach erfolgreich hindurchzwängen mussten. Dieses Selbstverständnis hatte sich nicht zuletzt auch in der Arbeit der soziologischen Theoriesektion niedergeschlagen, die sich seit der Theorienvergleichsdiskussion als eine Art Gatekeeper-Gremium für die wissenschaftliche Güte von Theorieangeboten etablierte. Wer sich hier nicht wiederfand, fiel zwar nicht notwendig aus dem Fach heraus, musste sich jedoch Diskussionsnischen suchen – wie zum Beispiel die von Friedrich Tenbruck gegründete Sektion Kultursoziologie.[13]
Wie diese in Teilen historisch gewordene Funktionsbestimmung von soziologischer Theorie[14] in zeitgenössischen fachlichen Diskussionsformaten fortwirkt und inwiefern sie ein Gespräch zwischen soziologischer und kritischer Theorie tendenziell erschwert, konnte man bei der Frankfurter Sektionstagung recht eindrücklich beobachten. ULF BOHMANN (Chemnitz), der stellvertretend für seine beiden Mitveranstalter:innen SUSANNE MARTIN (Frankfurt am Main) und DANIEL WITTE (Bonn) die Veranstaltung knapp einordnete, betonte nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Entfremdung von kritischer und soziologischer Theorie den offenen Dialogcharakter des Frankfurter Formats. Die akademische Frage nach dem großen oder kleinen „K“ der kritischen Theorie sollte so gewissermaßen einem großgeschriebenen, verbindenden „UND“ von kritischer und soziologischer Theorie beigeordnet werden. Passend hierzu unterstrich Bohmann den stark interdisziplinären Charakter früher kritischer Theorie – eine Eigenschaft, die auch auf neuere Entwicklungen in der soziologischen Theorie zutreffe und auf eine Wiederaufnahme des Dialogs hoffen lasse.
Für sein Grußwort hatte der Direktor des Frankfurter Instituts für Sozialforschung, STEPHAN LESSENICH, eine tagesaktuelle sozialkritische Botschaft mitgebracht. Mit einem den Opfern des rechtradikalen Terroranschlags von Hanau gewidmeten „#SayTheirNames“-Hoodie bekleidet, fragte er, „was denn in diesem Land eigentlich los ist!?“. Knapp umriss er das aktuelle Programm des Instituts für Sozialforschung – Stichworte: „Krisentheorie des Funktionierens als Denk- und Arbeitsperspektive“, „Praxistheorie des Möglichen“ und „Möglichkeitsraum der Nichtreproduktion“.[15]
Dass diese fordernde Programmatik, würde man sie leitmotivisch auf die Tagung beziehen, die Messlatte eher fehljustiert hätte, wurde in der Folge deutlich. Denn statt nach Wegen in die Praxis suchten die meisten Referate, die viel kollegiale, aber für Frankfurter Verhältnisse bemerkenswert wenig studentische Resonanz hervorriefen, vor allem nach innerakademischen Dialogchancen und theorielogischen Begründungsproblemen. Dass ein solches Fragen eine Berechtigung hat, das Feld zwischen Sozialtheorie und -kritik noch sondiert zu werden vermag, erschließt sich spätestens, wenn man beachtet, dass die Rede von einem Kollektivsingular Kritischer Theorie nicht weniger problematisch ist als die Rede von der soziologischen Theorie. Denn bekanntlich stehen den vielen groß und klein geschriebenen kritischen Theorien inzwischen etwa neuere Soziologien der Kritik[16] zur Seite. In europäischen und nordamerikanischen Universitätsstädten erfahren gegenwärtig neben feministischen Perspektiven[17] etwa auch Theorien und Praktiken der Kritik, die sich jenseits des verdächtig kolonialen Horizontes okzidentaler Aufklärung verorten,[18] bemerkenswerte Aufmerksamkeit.
Der erste Vortrag der Veranstaltung, den FRANK WELZ (Innsbruck) übernahm, war genau in diesem Sinne um eine ideengeschichtliche Herausarbeitung von langen Linien der Kritik bemüht. In bester parsonsianischer Manier kreuztabellisierte Welz Kant, Foucault, Luhmann und Horkheimer. Zwar hinterließ die allzu grobmaschige Rekonstruktion dieser Genealogie beim Publikum eine ganze Reihe Fragen, allerdings berührte Welz augenscheinlich einen wichtigen Punkt: Auch wenn die Wurzeln der Sozialkritik im 18. und 19. Jahrhundert zu suchen sein mögen: ihre zuverlässige ökonomische Reproduktionsgrundlage finden kritische Theorien erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts an den Universitäten und Forschungsinstituten des modernen Wohlfahrtsstaates westeuropäischer und nordamerikanischer Bauart.[19] Mit der gegenwärtigen Auflösung dieses Arrangements erodiert diese materielle Grundlage zeitgenössischer Gesellschaftskritik, aber auch die ökonomische Basis der akademischen Soziologie und ihrer Theorien. Welche künftigen funktionalen Äquivalente es geben könnte, ist derzeit noch nicht abzusehen.
Nach möglichen Äquivalenten zu wohl begründeter akademischer Sozialkritik fahndete der Vortrag „Performative Kritik“ von ROBERT JENDE (München) und FRANKA SCHÄFER (Hagen). Was die beiden Vortragenden hier als ein kritisches Praktischwerden soziologischer Praxistheorien ankündigten, entpuppte sich am Ende als ein „performativer Spaziergang“ durch Bockenheim, der gewissermaßen in einer disruptiven Aneignung des dort ansässigen Frankfurter Instituts für Sozialforschung gipfelte: „Wir fläzten, lagen in der Bibliothek des Instituts herum…“.[20] Dass auch eine derartige Form der „Sozialkritik“, die an die von Harold Garfinkel schon in den 1960er-Jahren angeleiteten soziologischen Krisenexperimente erinnerte, eher nicht den Weg der kritischen Kritikerin aus dem Kokon des Wohlfahrtsstaates weist, sondern unmittelbar von ihm zehrt, kann man unter dem Stichwort „Soziologie als Happening“ bereits in Alvin Gouldners „The Coming Crisis of Western Sociology“[21] nachlesen. Ob sich die hier präsentierte Praxis performativer Kritik künftig noch als subversiv und emanzipatorisch erweisen wird, bleibt angesichts der Nachrichten aus US-amerikanischen Universitäten und Forschungsinstituten mindestens fraglich.
Bereits das zweite Panel beendete diesen kurzen Ausflug in die Praxis der Kritik. JAN FUHRMANN (Oldenburg) und JOACHIM RENN (Münster) widmeten sich wieder eindringlich den Bauplänen und Begründungsschwierigkeiten soziologischer wie kritischer Theorien. Während Fuhrmann zwischen dem haltlosen „Delirium der Kritik“ und der „Strukturobsession soziologischer Theorie“ changierte, arbeitete Renn sich an den Fragen der Frankfurter Schule seit Habermas ab und touchierte dabei ganz konkret das von Rahel Jaeggi zuletzt prominent diskutierte Problem einer „Kritik von Lebensformen“.[22] Die partikulare Empörung über gesellschaftliches Leiden, die nicht selten in hyperkritischen Vorstellungen von Theorie als Aktivismus und Theorie als Zeitdiagnose münde, unterschied Renn feinsäuberlich von einer soziologisch fundierten Theorie der Kritik, die in der Lage sei, ihr Vokabular, ihre Schlussweise und ihre Begründungspraxis reflexiv einzuholen. Die Rückbindung einer solchen theoretischen Praxis an Universität und Wohlfahrtsstaat preiste er ausdrücklich mit ein, ließ diesen Zusammenhang aber angesichts jüngerer Entwicklungstendenzen ebenfalls in einem eher düsteren Licht erscheinen.
Die beiden folgenden Vorträge von CARSTEN OHLROGGE (Münster) und KATHARINA HOPPE (Frankfurt am Main) bemühten sich eindringlich um eine Vermessung von soziologisch nutzbaren Überschneidungen zwischen Kritischer Theorie und an sie mehr oder weniger deutlich angrenzenden sozialphilosophischen Konzeptionen. Während Ohlrogge sich hier insbesondere auf die phänomenologische Linie, konkret: auf Maurice Merleau-Ponty, Emmanuel Lévinas und Jean-Luc Nancy, bezog, kontrastierte Hoppe am Beispiel von Regina Becker-Schmidt einer-, Donna Haraway andererseits alte und neue Materialismen. Beide Vorträge rückten somit „Das Nicht-Identische der Gesellschaft“ (Ohlrogge) in den Mittelpunkt – im Falle Ohlrogges die Andersheit des Anderen als ethische, aber eben auch sozialtheoretische Fragestellung, bei Hoppe hingegen die Herrschaftsverhältnisse im Kapitalismus, die in einer Verleugnung ihrer eigenen Naturabhängigkeit münden. Es leuchtet ein, Becker-Schmidt und Haraway vor diesem Hintergrund relativ einträchtig als feministische und zugleich materialistische Kritikerinnen dualistischer Konzeptionen von Natur und Kultur zu diskutieren. Offen bleibt allerdings, was angesichts dessen heute noch mit den einst so einschlägigen Prädikaten des Materialismus – nämlich: „historisch“ und „dialektisch“ – anzufangen wäre. Die merkwürdige allgemeine Sprachlosigkeit mit Blick auf Dialektik-Konzeptionen machte DORIS SCHWEITZER (Frankfurt am Main) in einem Diskussionsbeitrag zumindest zum Thema. In der Tat scheint immer noch offen, wie sich zeitgenössische Materialismen etwa zur Marx’schen Kategorie „lebendiger Arbeit“ oder zu seiner eben auch als „naturgeschichtlich“ ausgewiesenen Theorie von Gesellschaftsformationen verhalten könnten.
Der Vortrag von PETER SCHULZ (Jena) war schon deshalb eindrücklich, weil er sich um eine konsequente Soziologisierung – sprich: erfahrungswissenschaftliche Messbarmachung – der „kritischen Theorie des Subjekts“ in der Tradition der Frankfurter Schule bemühte. Dass diese in bester theorienvergleichender Tradition stehende gedankenexperimentelle Zerlegung des Zusammenhangs Kritischer Theorie in mehrere Theorien mittlerer Reichweite einigen Zuhörenden sichtlich Bauchschmerzen bereitete, veranschaulichte exemplarisch der Einwurf Joachim Renns, der Schulz vorwarf, aus Adorno einen „IKEA-Katalog“ zu machen.
Einen überraschenden und gleichwohl bemerkenswerten Seitenblick auf einen Protagonisten, der üblicherweise bei kritisch-theoretisch und soziologisch-theoretischen Kongressen nicht anzutreffen ist, warf der Abendvortrag von DARROW SCHECTER (Brighton). Mit Wolfgang Abendroths auf dem Feld der Rechtstheorie entwickeltem Programm des demokratischen und sozialen Rechtsstaats[23] berührte Schecter eine hier kaum mehr beachtete Konzeption. Wie Schecter verdeutlichte, könnte jedoch gerade Abendroth soziologischer und kritischer Theorie gleichermaßen Hinweise auf eine vielversprechende theoretische Praxis geben. In einer Zeit, in der sich die Bindungen von Sozialkritik und demokratischer Teilhabe an den modernen Wohlfahrtsstaates zusehends lockern und sich die von einer transnationalen „Neuen Rechten“ befeuerten Kämpfe um den Rechtsstaat zuspitzen, sollte etwa Abendroths bemerkenswerter Grundgesetz-Kommentar nicht nur von Jurist:innen wieder dringend diskutiert werden.[24]
Der zweite Veranstaltungstag begann mit einer instruktiven wissenschaftshistorischen Einordnung kritischer Theorie als „Grand Theory“, die LARS DÖPKING (Rom) anhand eines vergleichenden Überblicks über die Theorieentwicklung im anglophonen, frankophonen und deutschsprachigen Bereich vornahm. „Große Theorien“ zeichnen sich, wie Döpking, Überlegungen Quentin Skinners aufgreifend, verdeutlichte, durch ihren lebensweltlichen Realitätsgehalt, eine innere Kohärenz und eine Inkommensurabilität gegenüber anderen Modellen aus, die ihre funktionale Nichtersetzbarkeit durch konkurrierende Erklärungsansätze sicherstellt. „Grand Theories“ können für die wissenschaftliche Arbeit als eine Art Weltanschauungsersatz verstanden werden: Sie entpuppen sich als „wundersames Labyrinth“ und „Quell von Ideen“, die in ihrem Gesamtzusammenhang zwar nicht von allen am Forschungsprozess beteiligten Wissenschaftler:innen umfassend überblickt werden, aber sich gerade dann als innovationsbeschleunigend erweisen, wenn Versatzstücke aus ihnen herausgebrochen und in neue Forschungshypothesen verwandelt werden. In der fachwissenschaftlichen Lehre schlagen sich „Grand Theories“ nicht zuletzt in Anthologien, Lehrbüchern und Readern nieder. Eine systematische, ländervergleichende Auswertung der sozialwissenschaftlichen Lehrbuchliteratur der letzten Jahrzehnte brachte mit Blick auf die Kritische Theorie interessante Differenzen zum Vorschein: Während sie etwa an englischen Universitäten als „Grand Theory“ firmiert, bleibt eine solche Theorieschule trotz der Prominenz einzelner Autoren im französischsprachigen Bereich nahezu unbekannt.
Einen völlig anderen Akzent setzte der Vortrag von CONRAD LLUIS (Kassel), der sich auf Grundlage von teilnehmenden Beobachtungen in deutschen Pflegeheimen dem Verhältnis von Anerkennung und Arbeit widmete. Ausgehend von Axel Honneths Theorie der Anerkennung konstatierte Lluis hier „inkorporierte Praxen der Missachtung“. Die Pflege in Deutschland scheitere an dem kaum zu bewältigenden Spagat zwischen einer Professionalisierung von Leistungen im Rahmen einer quasi-tayloristischen Arbeitsteilung („Pflege am Fließband“) und einer Adaption von in interpersonalen und familialen Kontexten gepflegten Erwartungen an Sorge und emotionaler Zuwendung.
Das folgende Panel mit Vorträgen von ALEXANDRA COLLIGS (Kassel) und KARIN STÖGNER (Passau) widmete sich feministischen Perspektiven auf die Frankfurter Schule. Colligs arbeitete den Vernunftbegriff der „Dialektik der Aufklärung“ heraus, der zwar eine Andersheit der Vernunft, hier konnotiert mit Natur und Weiblichkeit, aber keine andere Vernunft kenne. Stögner hingegen erinnerte an Else Frenkel-Brunswik, eine in der Geschichte des Frankfurter Instituts kaum präsente weibliche Vertreterin kritischer Sozialforschung. Wie Stögner eindrucksvoll zeigte, verschwanden die bemerkenswerten theoretischen Beiträge Frenkel-Brunswiks an der im amerikanischen Exil entstanden Studie zur „Authoritarian Personality“ in einem stark arbeitsteiligen Institutszusammenhang, der dazu tendierte, kollektiv produziertes Wissen in personalisierte Erkenntnis einiger weniger – männlicher – Theoretiker zu verwandeln.
Den Bogen zu dekolonialen Formen der Kritik schlug das folgende Panel mit UWE BITTLINGMAYER (Freiburg), LARS HEINEMANN (Bremen) und ULLRICH BAUER (Bielefeld). Während sich Bittlingmayer eher allgemein den Spannungen zwischen dem universalistischen Vernunftbegriff der Tradition der Frankfurter Schule und den dezidiert partikularistischen Positionierungen dekolonialer Kritik widmete, erinnerte Heinemann an die Befreiungsphilosophie des argentinischen Philosophen, Theologen und Historikers Enrique Dussel. Der 2023 verstorbene Dussel, der unter anderem im Austausch mit Karl-Otto Apel und Jürgen Habermas stand und 1993 die Frankfurter Adorno-Vorlesungen hielt, habe ein Werk hinterlassen, das im steten Dialog mit europäischer Geistesgeschichte und Philosophie entstand und damit eine noch zu bewältigende Herausforderung für die Begründungszusammenhänge kritischer Theorie sei.
Komplettiert wurde das Panel durch den Vortrag Ullrich Bauers, der die Schismogenese instruktiv darlegte: Die ineinander verflochtene Gegensätzlichkeit der Herausbildung der zeitgenössischen Rassismus- und Antisemitismusdiskussion in den Sozialwissenschaften. Bauer erinnerte daran, dass das Problem des Antisemitismus bei den Klassikern der Soziologie, von Marx bis hin zu Parsons, vielfach behandelt wurde, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts jedoch weitgehend aus dem Fach verschwunden sei. Er führte diesen Umstand historisch auf die im 19. Jahrhundert stattfindende Migration von rund drei Millionen osteuropäischen Juden nach Westeuropa und Nordamerika zurück. Die durch ökonomische Verarmung und politische Verfolgung begründete Auswanderung einer ganzen Bevölkerungsgruppe sowie die Frage nach ihrer Integration in einen neuen gesellschaftlichen Kontext waren Gegenstand einer sich auf die soziale Integration von Gruppenkonflikten spezialisierenden Sozialwissenschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die Gruppenbezüge und -grenzen ganz selbstverständlich auch in ethnische Kategorien fasste.[25] Die osteuropäischen Juden, so Bauers Überlegung, seien so womöglich sogar der paradigmatische Fall für die soziologische Beschreibung, Analyse und Kritik von rassistischer Diskriminierung. Diese gemeinsame Wurzel der zeitgenössischen Antisemitismus- und Rassismusforschung verschwinde jedoch hinter jener „Israel-Obsession“, die insbesondere die in dieser Frage zutiefst gespaltene Linke auszeichne.
Beschlossen wurde die Tagung mit Vorträgen von ULRIKE MARZ (Aachen) und SARAH MÜHLBACHER (Frankfurt am Main). Mühlbacher suchte kritische Theorie und sozialstrukturanalytische Ansätze der Soziologie für die Analyse der Intersektion sozialer Herrschaftsverhältnisse zu verbinden: „Die Verbindung von soziologischer und Kritischer Theorie ermöglicht eine differentielle Analyse von Macht- und Herrschaftsverhältnissen in kapitalistischen, nationalstaatlich organisierten und patriarchalen Gesellschaften, die bei den Lebensrealitäten und Perspektiven derer, die von diesen Herrschaftsverhältnissen betroffen sind, ansetzt.“
Einen ähnlichen Punkt machte der Vortrag von Ulrike Marz stark, der konträr zu vielen anderen Beiträgen der Tagung die Bürde eines der Kritischen Theorie seit Habermas aufgetragenen, ausgefeilten sozialtheoretischen Begründungsprogramms in Frage stellte. Auch emanzipatorische Bedürfnisse, die etwa aus der schlichten, vorwissenschaftlichen Einsicht resultieren, „daß Rassismus Menschen zum Leiden bringt“, wollte Marz für die Praxis Kritischer Theorie beachtet wissen. Schon die Forderung, dass dieses „Leid aufhört“, könne als ein prinzipiell vernünftiges Bedürfnis akzeptiert werden, für das eine kritische Theorie – eben auch vernunftkritisch – Partei ergreifen müsse, ohne sich etwa in langatmige Begründungsdiskurse zu verstricken.
So brachte Marz‘ Einwurf also noch einmal eine grundlegende zeitgenössische Spannung innerhalb der Kritischen Theorie, aber auch im Gespräch von kritischer und soziologischer Theorie treffend auf den Punkt. Marx‘ elfte Feuerbachthese variierend kann man nämlich festhalten, dass die sich aktuell verändernde Wirklichkeit theoretischer Arbeit an Hochschulen und Forschungsinstituten augenscheinlich auch vor jener Interpretation der Welt nicht Halt macht, die Kritische und Soziologische Theorie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mal im Gleichklang, oftmals aber eher dissonant und sich teilweise wechselseitig ignorierend, unternahmen. Die konzeptionelle Perspektivierung von Theorieangeboten etwa auf der Ebene des soziologischen Theorievergleichs, wie er institutionell in der Sektion Soziologische Theorie der DGS gepflegt wurde, hatte kein Geringerer als Niklas Luhmann bereits in den frühen 1980er-Jahren als „Dekonkurrenzierung“ theoretischer Arbeit in den Sozialwissenschaften bezeichnet: „Inzwischen hat sich der ‚Pluralismus‘ legitimiert mitsamt allen Folgeerscheinungen wie Theorievergleich und -diskussion, und entsprechend wird das intellektuelle Klima dekonkurrenziert. Jeder arbeitet an seiner Theorie und findet Anerkennung, wenn er Anerkennung findet, ohne das Andersdenken anderer als Widerspruch oder gar als Herausforderung empfinden zu müssen.“[26]
Diese funktionalistische Rahmung einer akademischen Diskussion, ihre Einhegung in Parsons’sche Kästchen und der Versuch ihrer Anordnung zu einer perfekten, nicht aneckenden geometrischen Figur, baute auf einer erfolgreichen Triangulation von Wohlfahrtsstaat, Wissenschaft und „Grand Theory“ auf. Historisch betrachtet und bezogen auf die bundesrepublikanische Entwicklung war sie das Gegenstück zu jener schon im Ansatz gescheiterten Dreifaltigkeit aus „Universität, Marxismus, Philosophie“, die der Philosoph Ernst Bloch[27] in seiner Leipziger Antrittsvorlesung von 1949 für die sozialistische Wissenschafts- und Kulturentwicklung in der DDR wünschte. Wenngleich die westdeutsche akademische Soziologie und die Kritische Theorie der Frankfurter Schule kraft ihrer universitären Anerkennung gleichermaßen objektiv als Siegerinnen aus diesem Systemwettbewerb hervorgingen, drohen ihre historischen Errungenschaften und Erfolge vor dem Hintergrund der aktuell auf Universitäten und Forschungsinstitute durchschlagenden Veränderungsdynamiken zunichte gemacht zu werden.
Auch bei der auf hohem theoretischem Reflexionsniveau ausgetragenen Frankfurter Tagung ließen sich noch Diskussionen unter Teilnehmenden beobachten, die in bester begründungslogischer Manier an dem Punkt abbrachen, an dem die eigene Theorieperspektive als Möglichkeit und Grenze eigenen Denkens reflexiv miteingepreist wurde. Aber Sätze, die in der wohlfeilen Absicht, den disziplinären Gesprächsfaden nicht zu verlieren, das jeweilige Gegenüber darüber informieren, dass man selber aus der Systemtheorie komme oder eben phänomenologisch an ein Problem herangehe, verlieren dann ihren transzendierenden Sinn, wenn Theorien keine von praktischen Konsequenzen befreiten und insofern kontingenten Perspektivierungen der Welt mehr sind, die bestenfalls über die Zugehörigkeit zu wissenschaftlichen Schulen und mit ihnen verbundene akademische Karrierewege entscheiden. Dort, wo ganze Fachzusammenhänge, wie etwa gegenwärtig die Geschlechterforschung, von einem Strom disruptiver Veränderung bedroht und teilweise schon erfasst werden, droht theoretische Arbeit einmal mehr in einem „entfalteten Existenzialurteil“ (Horkheimer) über ihre Subjekte zu münden. Angesichts dessen bleibt zu hoffen, dass die in Frankfurt gewagte Annäherung zwischen kritischer und soziologischer Theorie nur der Beginn einer andauernden Auseinandersetzung gewesen ist.
Fußnoten
- Vgl. Max Horkheimer, Die gegenwärtige Lage der Sozialphilosophie und die Aufgaben eines Instituts für Sozialforschung, in: ders., Gesammelte Schriften, hrsg. von Alfred Schmidt, Band 3: 1931–1936.
- Vgl. Alex Demirovic, Der nonkonformistische Intellektuelle. Die Entwicklung der Kritischen Theorie zur Frankfurter Schule, Frankfurt am Main 1999, insbesondere Kapitel 4.
- Vgl. Jörg Später, Adornos Erben. Eine Geschichte aus der Bundesrepublik, Berlin 2024.
- Vgl. hierzu ausführlich Stephan Moebius / Oliver Römer, Die „wilden Siebziger“ und ihre „gegnerischen Soziologien“. Historisch-soziologische Rekonstruktion einer Konstellation westdeutscher Soziologiegeschichte, in: Zeitschrift für Soziologie 51 (2022), 4, 307–334.
- Vgl. hierzu kritisch Karl-Martin Bolte, Bundesrepublik wohin? Gesellschaftsordnung, Gesellschaftskritik und gesellschaftspolitische Bestrebungen in der Bundesrepublik Deutschland. Eine Einführung, Bad Harzburg 1974.
- Vgl. M. Rainer Lepsius, Ansprache zur Eröffnung des 17. Deutschen Soziologentages: Zwischenbilanz der Soziologie, in: ders. (Hg.), Zwischenbilanz der Soziologie. Verhandlungen des 17. Deutschen Soziologentages. Stuttgart, 1976, S. 1–13.
- Vgl. etwa Herbert Kalthoff (Hg.), Theoretische Empirie. Zur Relevanz qualitativer Forschung, Frankfurt am Main 2008.
- Vgl. Philipp Felsch, Der lange Sommer der Theorie. Geschichte einer Revolte. 1960–1990, München 2015.
- Vgl. Karl Otto Hondrich/Joachim Matthes (Hg.), Theorienvergleich in den Sozialwissenschaften, Neuwied 1978; kritisch hierzu Horst Holzer, Soziologie in der BRD. Theorienchaos und Ideologieproduktion, Frankfurt am Main 1982.
- Hans Jürgen Krysmanski: Der Gegenstand der BRD-Soziologie in der Systemauseinandersetzung, in: Bernhard Heidtmann / Robert Katzenstein (Hg.), Soziologie und Praxis. Studium, Forschung, Beruf. Köln 1979, S. 11–23, hier S. 14.
- Max Horkheimer, Traditionelle und kritische Theorie, in: Ders., Traditionelle und kritische Theorie. Vier Aufsätze, Frankfurt am Main 1970, S. 12–56, hier S. 44.
- Vgl. Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie zur Ausgestaltung soziologischer Bachelor- und Master-Studiengänge (11.12.2005). https://soziologie.de/aktuell/news/empfehlungen-der-deutschen-gesellschaft-fuer-soziologie-zur-ausgestaltung-soziologischer-bachelor-und-master-studiengaenge (letzter Zugriff 14.3.2025).
- Vgl. Manfred Lauermann, Ist „Kultursoziologie“ institutionalisierbar? Zur Gründung der Sektion Kultursoziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, in: Stephan Moebius / Clemens Albrecht (Hg.), Kultur-Soziologie. Klassische Texte der neueren deutschen Kultur-Soziologie, Wiesbaden 2014, S. 281–299.
- Zur zeitgenössischen „Rettung“ des Theorienvergleichs vgl. jedoch Fabian Anicker, Theoriekonstruktion durch Theorievergleich – eine soziologische Theorietechnik, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 72 (2020), S. 567–596..
- Vgl. 100 Jahre Institut für Sozialforschung. Perspektiven, file:///C:/Users/oroemer/Downloads/20_IfS%20Working%20Paper_Perspektivenpapier.pdf (letzter Zugriff: 14.03.2025).
- Vgl. etwa Robin Celikates, Kritik als soziale Praxis. Gesellschaftliche Selbstverständigung und kritische Theorie, Frankfurt am Main 2009.
- Vgl. etwa Katharina Hoppe / Frieder Vogelmann (Hg.), Feministische Epistemologien. Ein Reader, Berlin 2024.
- Vgl. etwa Kristina Lepold / Marina Martinez Mateo (Hg.), Critical Philosophy of Race. Ein Reader, Berlin 2021.
- Vgl. hierzu mit Blick auf die Bundesrepublik: Susanne Martin, Denken im Widerspruch. Theorie und Praxis nonkonformistischer Intellektueller, Münster 2013; Axel Schildt, Medien-Intellektuelle in der Bundesrepublik, Wallstein 2020.
- Vgl. hierzu auch Manni Fest / Robert Jende / Franka Schäfer / Birgit Blättel-Mink / Lukas König, Spielend in die nächste Gesellschaft? In: SOZIOLOGIE 54 (2025), 1, S. 34–51, hier insb. S. 39 ff.
- Vgl. Alvin Gouldner, Die westliche Soziologie in der Krise (2 Bde.), Übersetzung aus dem Amerikanischen von Ernst von Kardorff und Michael Kohlhammer, Reinbek bei Hamburg 1974, S. 466.
- Vgl. Rahel Jaeggi, Kritik von Lebensformen, Berlin 2014.
- Vgl. hierzu etwa Oliver Römer, „Politische Demokratie“ oder „Nivellierte Mittelstandsgesellschaft“? Wolfgang Abendroth und Helmut Schelsky. Zwei politische Soziologien der Bundesrepublik. Soziopolis 20.06.2017. (https://www.soziopolis.de/politische-demokratie-oder-nivellierte-mittelstandsgesellschaft.html https://www.soziopolis.de/politische-demokratie-oder-nivellierte-mittelstandsgesellschaft.html (letzter Zugriff: 14.03.2025).
- Vgl. Wolfgang Abendroth, Das Grundgesetz. Eine Einführung in seine politischen Probleme, Pfullingen 1966.
- Vgl. etwa Mathias Bös, Rasse und Ethnizität. Zur Problemgeschichte zweier Begriffe in der amerikanischen Soziologie, Wiesbaden 2005.
- Niklas Luhmann, Soziale Systeme. Grundriß einer allgemeinen Theorie, Frankfurt am Main 1984, S. 522.
- Vgl. Ernst Bloch, Universität, Marxismus, Philosophie, in: Ders., Über Karl Marx, Frankfurt am Main 1968, S. 121–144.
Dieser Beitrag wurde redaktionell betreut von Jens Bisky, Hannah Schmidt-Ott.
Kategorien: Geschichte der Sozialwissenschaften Gesellschaftstheorie Kapitalismus / Postkapitalismus Kritische Theorie Universität Wissenschaft
Empfehlungen
Wie Pech und Schwefel
Bericht zum Workshop „Kapitalismus und unsichere Positionen von Minderheiten. Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus durch die Brille materialistischer Kritik betrachtet“ am 4. und 5. November 2024 in Gießen
Die Klimaanlage des bürgerlichen Selbst
Rezension zu „Bürgerliche Kälte. Affekt und koloniale Subjektivität“ von Henrike Kohpeiß