Stephan Moebius | Portrait |

Marcel Mauss

Begründer der französischen Ethnologie und maßgeblicher Wegbereiter der Kulturwissenschaften

Biografisches

Der französische Soziologe und Religionswissenschaftler Marcel Israël Mauss (1872–1950)[1] gilt als Begründer der französischen Ethnologie und maßgeblicher Wegbereiter der Kulturwissenschaften. Nach der Agrégation in Philosophie wurde er 1901 Professor für Religionsgeschichte an der École pratique des hautes études in Paris. Mauss war die zentrale Figur im Mitarbeiterstab der Zeitschrift L’Année sociologique, die von seinem Onkel, dem soziologischen Klassiker Émile Durkheim, herausgegeben wurde und in der Frühzeit der Soziologie zu den wichtigsten Publikationsorganen zählte. Politisch insbesondere in der Genossenschaftsbewegung aktiv,[2] unterstützte Mauss zugleich den Reformsozialisten Jean Jaurès.[3]

1925 gründete er mit Lucien Lévy-Bruhl und Paul Rivet das Institut d’ethnologie in Paris, das in den Folgejahren für die ethnologische Ausbildung maßgeblich war. 1931 wählte man Mauss zum Professor für Soziologie ans Collège de France. Ab 1934 versuchte er, die zwischenzeitlich eingestellte Année sociologique fortzusetzen. Zwar wurde Mauss 1938 Präsident der religionswissenschaftlichen Sektion der École des hautes études, musste das Amt aber aufgrund seiner jüdischen Herkunft unter der mit den Nationalsozialisten kollaborierenden Vichy-Regierung aufgeben und auch als Professor am Collège de France zurücktreten. 1945 wurde er zum Ehrenprofessor des Collège de France ernannt. Er starb am 11. Februar 1950.

Werk und Lehre

Mauss’ erste Arbeiten entstehen im wissenschaftlichen Milieu und theoretischen Kontext der 1896 gegründeten Zeitschrift L’Année sociologique, zu deren Mitarbeiterkreis auch Célestin Bouglé, Robert Hertz, Maurice Halbwachs, François Simiand sowie Henri Hubert gehören.[4] Besonders prägend für das Denken von Mauss sind sein Lehrer Durkheim und der Sanskrit-Spezialist Sylvain Lévi. Ist der Einfluss Durkheims methodologischer und methodischer Art, so prägt Lévi die religionssoziologische Ausrichtung von Mauss‘ Forschung, die sich etwa in seinem Interesse an der Magie oder dem Opfer zeigt.[5] Mauss beschäftigt sich von Beginn seiner Karriere an mit kulturanthropologischen Fragestellungen sowie der religions- und kultursoziologischen Erklärung von Phänomenen wie dem Symbolischen, der Person, dem Körper, dem Opfer, dem Ritual, der Technik, der Gabe, dem Gebet, dem Sakralen, der Magie, der Substanz oder der Verpflichtung. All diese Phänomene sind in den Augen der durkheimiens soziale Tatbestände, also weder bloße Resultate individualistischen Handelns noch ausschließlich bio- oder psychologisch zu erfassen.

Seine Forschung zur sozialen Bedingtheit von Denkkategorien sowie zur gesellschaftlichen Konstituierung der Inhalte und Formen des Erkennens vertieft Mauss in der 1903 zusammen mit Durkheim verfassten Studie De quelques formes primitives de classification. Contribution à l’étude des représentations collectives.[6] Anhand ethnologischer Berichte über die australischen Ureinwohner, die Pueblo-Indianer und das chinesische Denken wollen sie belegen, dass zwischen den sozialen und räumlichen Organisationsstrukturen und den logischen Klassifikationsstrukturen einer Gruppe eine Isomorphie besteht. Die gesellschaftlichen Ein- und Aufteilungen dienen als Modell für die Klassifikationskategorien. Folglich besteht für die Autoren nicht nur ein struktureller Zusammenhang zwischen Gesellschaft und Klassifikationen, sondern auch ein kausaler.

Die erst später durch Wissenschaftler wie Claude Lévi-Strauss oder Pierre Bourdieu gewürdigte Modernität der Studie liegt darin, Denk- und Sprachkategorien weniger als natürliche oder ausschließlich die Natur repräsentierende, sondern als kulturspezifische und gesellschaftlich induzierte symbolische Ordnungen auszuweisen. Und wie Mauss[7] in einem Aufsatz über die physischen Wirkungen von Todesvorstellungen – gleichsam aktuelle Verkündigungen der Hybridität zwischen Geist und Materie vorwegnehmend – aufzeigt, bleibt die symbolische Ordnung nicht außerhalb der Körper/Leibgrenze, sondern entfaltet vielmehr eine Art körperdurchdringende und -konstituierende, mikrophysische Wirkmacht.

Dieses Argument überträgt er auf weitere Phänomene. So untersucht Mauss in »Der obligatorische Ausdruck von Gefühlen«[8] anhand australischer Bestattungsrituale den gesellschaftlichen Charakter von Emotionen und ihrem Ausdruck. »Nicht allein das Weinen, auch alle möglichen mündlichen Gefühlsäußerungen sind im wesentlichen nicht ausschließlich psychologische oder physiologische Phänomene, sondern soziale Phänomene, die auf außerordentliche Weise den Stempel der Nicht-Spontaneität und der absoluten Verpflichtung tragen.«[9] Mit dieser These kann Mauss als früher Vordenker der vor allem von Arlie Hochschild ausgehenden Diskussion über »Emotionsmanagement« und »Gefühlsnormen« gelten.[10]

Zentraler Stellenwert in Mauss’ Werk kommt dessen religionssoziologischen Arbeiten zu.[11] Bereits zu Beginn seiner wissenschaftlichen Laufbahn rücken sie in den Mittelpunkt seiner Forschungen und bilden wesentliche Vorarbeiten für Durkheims berühmtes Spätwerk zur Religionssoziologie.[12] Mauss zeigt (vielfach mit Hilfe seines Koautors und Freundes Henri Hubert) auf, dass grundlegende menschliche Tätigkeiten und soziale Phänomene wie Urteilen, Werten oder Strafen mit religiösen Vorstellungen unmittelbar verbunden oder aus ihnen erwachsen sind. Insbesondere seine Aufsätze über das Opfer, die Ursprünge des Strafrechts, die Magie, das Gebet oder den obligatorischen Ausdruck von Gefühlen bilden den Kern seiner Religionssoziologie. Ihre Aktualität besteht nicht nur darin, dass sie über den gesellschaftlichen Ursprung religiöser Überzeugungen sowie umgekehrt, über religiöse Dimensionen sozialer Phänomene aufklären; die Aktualität ist auch in ihrer Vermittlung wesentlicher Einsichten über Sakralisierungsprozesse erkennbar, wie sie wohl in jeder Gesellschaft vorzufinden sind.

Berühmtheit erlangt Mauss 1925 mit dem Essai sur le don, forme et raison de l’échange dans les sociétés archaiques.[13] Indem er auf ethnografische Forschungen von Robert Hertz, Bronislaw Malinowski und Franz Boas sowie Analysen zum römischen, indischen und germanischen Recht zurückgreift, entwirft er ein eigenständiges Gabetheorem. Der Gabentausch ist Mauss zufolge ein »soziales Totalphänomen« (fait social total), das sich dadurch auszeichne, dass in ihm sowohl religiöse, rechtliche, moralische, politische, ökonomische als auch ästhetische Dimensionen zum Ausdruck kämen. Zudem durchdringe das Gabeprinzip die gesamte Gesellschaft und könne sowohl in archaischen als auch in modernen Gesellschaften entdeckt werden.

Bemerkenswerterweise handelt es sich aber nicht bloß um harmonisch-äquivalente oder reziproke Formen des Tausches,[14] denn Mauss interessiert sich gerade auch für Gabeformen, die sich den uns bekannten ökonomischen Prinzipien entziehen. Prominentes Beispiel dafür ist der potlatch, ein Geschenkverteilungsfest an der Nordwestküste Nordamerikas, bei dem verschiedene Indianerkollektive versuchen, einander durch die exzessive Verteilung und zerstörerische Verschwendung von Gütern in ihrer »Großzügigkeit« zu übertreffen. Es handelt sich hierbei also weniger um einen Waren- oder Gütertransfer als vielmehr um Prozesse, bei denen sich die Akteure darum bemühen, ihr Gegenüber zur Dankbarkeit zu verpflichten und symbolisches Kapital zu erlangen – es geht somit ganz wesentlich um die Etablierung von Machthierarchien durch den Einsatz von Freigiebigkeit.

Man muss also, worauf insbesondere Marcel Hénaff[15] aufmerksam gemacht hat, zwischen drei Formen der Gabe differenzieren: zwischen Tausch, einseitig-karitativen Handlungen und Praktiken zur Herstellung sozialer Beziehungen. Nur im letzteren Fall, bei der Stiftung und Absicherung von sozialen Beziehungen, handelt es sich um eine Gabe im Mauss’schen Sinne. Wie Mauss unter anderem mit Blick auf das altrömische Recht darlegt, liegt den Gabevorstellungen eine eigentümliche Verschmelzung von Person und Ding zugrunde.[16] Ihren verpflichtenden Charakter erhält die Gabe, weil der weggegebenen Sache noch ein Stück des Gebers anhaftet – wodurch Geschenke auch heute zu besonderen Objekten werden. Mit dem Gabeessay verbindet Mauss schließlich auch ein politisches Anliegen, wenn er für eine wohlfahrtsstaatliche Übernahme bestimmter elementarer Prinzipien der Gabe plädiert, die jenseits ausschließlich utilitaristischer Handlungsmaxime anzusiedeln sind.

Aus der kultur- und sozialtheoretischen Perspektive der Gegenwart ist neben der Gabeabhandlung insbesondere Mauss’ Vortrag über Les techniques du corps relevant.[17] Praxis- und habitustheoretische Überlegungen sowie Michel Foucaults Archäologie körperlicher Gewohnheiten vorwegnehmend zeigt er die wesentlich soziokulturelle Konstituierung körperlicher Praktiken anhand von Techniken der Sexualität, des Gebärens, des Schlafens, des Schwimmens oder des Essens auf. Ist diese Seite des Mauss’schen Denkens bislang kaum ausgeschöpft, so gilt dies auch für seinen 1938 erschienenen Aufsatz über Une catégorie de l'esprit humain: la notion de personne celle de »moi«,[18] eine Sozialgeschichte der Kategorien der Person und des menschlichen Geistes. Wie hat sich im Laufe der Geschichte ein »Ich«-Gefühl entwickelt? Wie ist der Begriff der Person und des »Ich« zur Fundamentalkategorie geworden? So lauten Mauss’ Ausgangsfragen, die er anhand von Analysen des Personenbegriffs bei den Indianern sowie der Stoa und des Christentums bis hin zur Untersuchung des Ich-Begriffs in der Psychologie beantwortet.

Wirkungen

Betrachtet man die Mauss-Rezeption, so kann man ihren Ursprung sowohl in Frankreich als auch international insbesondere im Essai sur le don ausmachen. Es lassen sich dabei zwei größere Diskurszusammenhänge beobachten:[19] die an Mauss’ Ideen unmittelbar anschließenden Debatten zwischen Vertretern eines »anti-utilitaristischen« Denkens einerseits und eines »strukturalistisch-symbolischen Denkens« andererseits. Beide erstrecken sich in der Soziologie, der Ethnologie und der Philosophie über zwei Generationen der Mauss-Rezeption. Zum »anti-utilitaristischen« Rezeptionspol gehören in der ersten Generation das von Georges Bataille ins Leben gerufene Collège de Sociologie (1937–1939) mit der in dessen Kontext entstandenen Sakralsoziologie.[20] In der zweiten Generation sind Jean Baudrillards Simulakrentheorie (L'échange symbolique et la mort, 1976), die »Ethik der Gabe« von Jacques Derrida (Donner le temps, 1991) sowie das Mouvement Anti-Utilitariste dans les Sciences Sociales (M.A.U.S.S.) um Alain Caillé (Anthropologie du don: le tiers paradigme, 2000), und deren Sprachrohr, die Revue du M.A.U.S.S. zu nennen. Der »strukturalistisch-symbolische« Rezeptionspol wird in der ersten Generation repräsentiert durch Claude Lévi-Strauss (Les structures élémentaires de la parenté, 1967), der Mauss zum Vater der von ihm etablierten strukturalen Anthropologie erklärt (Introduction à l'œuvre de Marcel Mauss, 1950). Dabei kann er an Mauss’ zentralen Begriff des Symbolischen anschließen.[21] In der zweiten Generation ist es vor allem Pierre Bourdieu, der in seiner Ökonomie der symbolischen Güter an Mauss anknüpft.[22] Beide Richtungen, die »anti-utilitaristische« und »strukturalistisch-symbolische«, sind in sich durchaus heterogen. Sie laufen dabei nicht unvermittelt nebeneinander her, sondern führen bis heute zu kontroversen Auffassungen innerhalb des sozial- und kulturwissenschaftlichen Feldes, die sich etwa in der Kritik von Alain Caillé an Bourdieu darum drehen, ob das Gabeprinzip eher in einer utilitaristischen (wie Bourdieu unterstellt wird) oder anti-utilitaristischen Weise zu begreifen sei. [23]

In der deutschsprachigen Rezeption seit den 1990ern,[24] die sich auch vermehrt auf Mauss-Lektüren von Georges Bataille, Jacques Derrida, Jean-Luc Marion und Marcel Hénaff bezieht, lassen sich vermehrt Verknüpfungen des Gabetheorems mit Anerkennungskonzepten finden.[25] Das geht bis hin zu einer Engführung der Theorien von Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Mauss.[26] In kulturwissenschaftlichen und kulturphilosophischen Rezeptionssträngen, wie sie etwa Erhard Schüttpelz und Iris Därmann in instruktiven Studien erarbeitet haben,[27] wird Mauss’ Gabedenken völlig von den üblicherweise mit ihm in Zusammenhang gebrachten Theorien des Tausches und der Reziprozität gelöst, um als Theorie der Überkreuzung zwischen Personen und Dingen sowie als Theorie der Besessenheit, als eine »Theorie der überkreuzten Inbesitznahme, des gegenseitigen Nehmens und Genommenwerdens von Sachen und Personen« kenntlich gemacht zu werden.[28] Diese kulturwissenschaftlichen Beschäftigungen mit der Gabe haben vielfach neue Sichtweisen auf Mauss’ Arbeiten eröffnet, die allerdings in der französischsprachigen Mauss-Rezeption noch nicht wahrgenommen wurden.

Die jüngsten Rezeptionsbemühungen betreffen die Herausgabe bislang nicht auf Deutsch erhältlicher Arbeiten – seien es die Schriften zur Religionssoziologie oder das Handbuch der Ethnographie.[29] Wie erwähnt, werden neben dem Gabeessay und den religionssoziologischen heute auch vielfach die körpersoziologischen Arbeiten wieder gelesen. Aktuell rückt zudem Mauss’ wirtschaftssoziologisches Profil in den Blick.[30] Die Vielseitigkeit und Interdisziplinarität dieses Autors, die Zeitgenossen als unsystematisches Denken auslegten, versprechen höchstwahrscheinlich noch einige weitere (Wieder-)Entdeckungen seines Werks.

  1. Der vorliegende Text basiert insbesondere auf Stephan Moebius, Marcel Mauss, Konstanz 2006.
  2. Vgl. Marcel Mauss, Ecrits politiques. Textes réunis et présentés par Marcel Fournier, Paris 1997.
  3. Vgl. Moebius, Mauss, S. 115ff.; Ders., Intellektuelle Kritik und Soziologie. Die politischen Schriften von Marcel Mauss, in: Ders. / Gerhard Schäfer (Hrsg.), Soziologie als Gesellschaftskritik. Wider den Verlust einer aktuellen Tradition. Festschrift für Lothar Peter, Hamburg 2006, S. 142–160.
  4. Vgl. Moebius, Mauss, S. 43ff.
  5. Vgl. Mauss, Œuvres 1. Les fonctions sociales du sacré, présentation de Victor Karady, Paris 1968; Ders., Œuvres 3. Cohésion sociale et divisions de la sociologie, présentation de Victor Karady, Paris 1969, S. 538.
  6. Émile Durkheim / Marcel Mauss, De quelques formes primitives de classification. Contribution à l’étude des représentations collectives, in: Mauss, Œuvres 2. Représentations collectives et diversité des civilisations, présentation de Victor Karady, Paris 1968, S. 13–105; deutsche Ausgabe: Durkheim / Mauss, Über einige primitive Formen von Klassifikation. Ein Beitrag zur Erforschung der kollektiven Vorstellungen, in: Durkheim, Schriften zur Soziologie der Erkenntnis, hrsg. von Hans Joas, Frankfurt am Main 1993, S. 169–256.
  7. Mauss, Über die physische Wirkung der von der Gemeinschaft suggerierten Todesvorstellung auf das Individuum, in: Ders., Soziologie und Anthropologie, Band II, übers. von Eva Moldenhauer, Henning Ritter und Axel Schmalfuß, Frankfurt am Main 1989, S. 178–195.
  8. Mauss, Der obligatorische Ausdruck von Gefühlen, in: Ders., Schriften zur Religionssoziologie, hrsg. von Stephan Moebius, Frithjof Nungesser und Christian Papilloud, Berlin 2012, S. 605–614.
  9. Ebd., S. 605.
  10. Vgl. Frithjof Nungesser / Stephan Moebius, Marcel Mauss: »Der obligatorische Ausdruck von Gefühlen (australische orale Bestattungsrituale)« und weitere Schriften, in: Konstanze Senge / Rainer Schützeichel (Hrsg.), Hauptwerke der Emotionssoziologie, Wiesbaden 2013, S. 226–235.
  11. Vgl. Mauss, Religionssoziologie.
  12. Durkheim, Die elementaren Formen des religiösen Lebens, Frankfurt am Main 1981 [1912]; vgl. Moebius, Die Religionssoziologie von Marcel Mauss, in: Zeitschrift für Religionswissenschaft 19 (2011), 1–2, S. 86–147; zugleich auch Nachwort zu Mauss, Religionssoziologie.
  13. Mauss, Essai sur le don, forme et raison de l’échange dans les sociétés archaiques, in: Ders., Sociologie et anthropologie, Paris 1950; deutsche Ausgabe: Die Gabe. Form und Funktion des Austauschs in archaischen Gesellschaften, Frankfurt am Main 1990.
  14. Vgl. Erhard Schüttpelz, Die Moderne im Spiegel des Primitiven, München 2005.
  15. Marcel Hénaff, Le prix de la verité. Le don, l’argent, la philosophie, Paris 2002, S. 145ff.
  16. Vgl. Iris Därmann, Fremde Monde der Vernunft. Die ethnologische Provokation der Philosophie, München 2005, S. 102ff.
  17. Mauss, Les techniques du corps, in: Journal de Psychologie 32 (1936), 3–4, deutsche Ausgabe: Techniken des Körpers, in: Ders., Soziologie und Anthropologie, Band II, S. 197–220.
  18. Mauss, Une catégorie de l'esprit humain: la notion de personne celle de »moi«, in: Journal of the Royal Anthropological Institute 48 (1938); deutsche Ausgabe: Eine Kategorie des menschlichen Geistes: Der Begriff der Person und des »Ich«, in: Ders., Soziologie und Anthropologie, Band II, S. 221–252.
  19. Vgl. Moebius, Von Marcel Mauss zu Marcel Hénaff. Eine kleine Wirkungsgeschichte des Essai sur le don, in: WestEnd. Neue Zeitschrift für Sozialforschung 7 (2010), 1, S. 68–80.
  20. Ders., Die Zauberlehrlinge. Soziologiegeschichte des Collège de Sociologie (1937–1939), Konstanz 2006.
  21. Vgl. Ders., Marcel Mauss, S. 95ff.; Ders. / Frithjof Nungesser, ›La filiation est directe‹ – Der Einfluss von Marcel Mauss auf das Werk von Claude Lévi-Strauss, in: European Journal of Sociology / Archives Européennes de Sociologie / Europäisches Archiv für Soziologie 54 (2013), 2, S. 231–263.
  22. Pierre Bourdieu, Méditations pascaliennes, Paris 1997; vgl. auch Moebius, Marcel Mauss, in: Boike Rehbein / Gerhard Fröhlich (Hrsg.), Bourdieu-Handbuch, Stuttgart 2009, S. 53–57.
  23. Vgl. dazu Moebius, Die Gabe – ein neues Paradigma der Soziologie? Eine kritische Betrachtung der M.A.U.S.S.-Gruppe, in: Berliner Journal für Soziologie 2006, 3, S. 355–370.
  24. Vgl. zum Folgenden Moebius / Nungesser, Die deutschsprachige Mauss-Rezeption / La réception de Mauss en langue allemande, in: Eric Brian / Stephan Moebius / Frithjof Nungesser / Florence Weber (Hrsg.), Relire Mauss / Relektüren von Marcel Mauss, Schwerpunktheft Trivium. Revue franco-allemande de sciences humaines et sociales / Deutsch-französische Zeitschrift für Geistes- und Sozialwissenschaften 2014. trivium.revues.org/4911
  25. Vgl. Thomas Bedorf (Hrsg.), Gabe und Anerkennung, Schwerpunktheft Journal Phänomenologie 31 (2009); Ders., Verkennende Anerkennung, Berlin 2010; Axel Honneth, Vom Gabentausch zur sozialen Anerkennung. Unstimmigkeiten in der Sozialtheorie von Marcel Hénaff, in: WestEnd. Neue Zeitschrift für Sozialforschung 7 (2010), 1, S. 99–110; Dirk Quadflieg, Asymmetrische Reziprozität. Über das Verhältnis von Gabe und Anerkennung bei Marcel Hénaff, in: WestEnd. Neue Zeitschrift für Sozialforschung 7 (2010), 1, S. 111–122; Ders., Die Unmöglichkeit der Gabe anerkennen. Anerkennung und Zeitlichkeit bei Hénaff, Ricœur und Derrida, in: Andreas Hetzel u. a. (Hrsg.), Alterität und Anerkennung, Baden-Baden 2011, S. 77–91.
  26. Quadflieg, Der Geist der Sache. Hegels Jenaer ›Philosophie des Geistes‹ und das Gabe-Theorem von Marcel Mauss, in: Andreas Arndt u.a. (Hrsg.), Geist? XXVII. Internationaler Hegel-Kongress, Leuven 2008, Hegel-Jahrbuch, Berlin 2010, S. 89–94.
  27. Schüttpelz, Die Moderne, und Därmann, Fremde Monde der Vernunft.
  28. Schüttpelz, Die Moderne, S. 185.
  29. Mauss, Schriften zur Religionssoziologie; Ders., Handbuch der Ethnographie, hg. von Iris Därmann und Kirsten Mahlke, Paderborn 2013.
  30. Ders., Schriften zum Geld, hrsg. von Hans Peter Hahn, Mario Schmidt und Emanuel Seitz, Berlin 2015.

Dieser Beitrag wurde redaktionell betreut von Christina Müller.

Kategorien: Wirtschaft Religion Kultur Anthropologie / Ethnologie Geschichte der Sozialwissenschaften

Stephan Moebius

Univ.-Prof. Dr. phil. Stephan Moebius ist Universitätsprofessor für Soziologische Theorie und Ideengeschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz und stellvertretender Leiter des Zentrums für Kulturwissenschaften an der Universität Graz. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen Soziologiegeschichte, Kultursoziologie, Soziologische Theorie, Intellektuellensoziologie und Religionssoziologie. Er ist Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 2017 erhielt er den Staatspreis für exzellente Lehre der Republik Österreich.

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