Teresa Koloma Beck | Essay |

Sozialwissenschaftliche Gewalttheorie heute

Sechs Thesen

Verletzt zu werden und andere verletzen zu können, ist eine der Grundbedingungen der menschlichen Existenz. Wir sind dünnhäutig. Es braucht weder viel Kraft noch Geschick, einen Menschen gefährlich zu verletzen. Angesichts dessen mag es verwundern, dass Gewalttheorie im engeren Sinne zu den noch jungen sozialwissenschaftlichen Forschungsfeldern zählt. Zwar füllt die Literatur zu Kriegen, Aufständen, Revolutionen und anderen bewaffneten Konflikten Bibliotheken, seit Thukydides 431 v.Chr. den Peleponnesischen Krieg dokumentierte. Doch wird die Frage nach den sozialen Dynamiken der Gewalt in allgemeiner theoretischer Perspektive erst seit den späten 1990er-Jahren intensiver diskutiert. In diesen zunächst vor allem deutschsprachigen Debatten geht es aber nicht nur darum, eine Begriffssprache zur differenzierten Beschreibung von Gewaltphänomenen zu entwickeln, sondern immer auch um die Suche nach Erklärungen dafür, dass die modernen Sozialwissenschaften zu diesem Gegenstand so lange nichts zu sagen hatten. Insofern versteht sich die Arbeit an Theorien der Gewalt immer auch als Beitrag zur kritischen Reflexion des Selbstverständnisses moderner Gesellschaften.[1] Das so entstehende gewalttheoretische Forschungsprogramm ist zwar soziologisch geprägt, aber interdisziplinär aufgebaut. Die zentralen Einsichten der neueren Gewalttheorie möchte ich im Folgenden in sechs Thesen vorstellen.[2]

1. Gewalt ist ein Grundproblem und gleichzeitig ein zentrales Element in Prozessen sozialer Ordnungsbildung.

Die konzeptionelle Neuausrichtung der Gewalttheorie geht auf die Kritik an den Entzivilisierungs-, Barbarisierungs- und Staatszerfallsdebatten der 1990er-Jahre zurück.[3] Angesichts einer wachsenden Zahl bewaffneter Konflikte rund um den Globus konstatierten Beobachter in Medien, Politik und Wissenschaft einen »Rückfall« ganzer Regionen – vor allem im Globalen Süden, aber auch in Südosteuropa – in eine Art Hobbes’schen Naturzustand, der keine soziale Ordnung kenne und in dem die Gewalt des Stärkeren das einzige Recht darstelle. Andere Wissenschaftlerinnen machten aber auf der Grundlage empirischer Forschungen darauf aufmerksam, dass solche Konflikte in Begriffen der Zerstörung und Ordnungslosigkeit schlecht beschrieben seien. Sie argumentierten, Gewalt zerstöre soziale, politische und ökonomische Strukturen nicht einfach, sondern verändere sie vor allem und bringe auch neue hervor. Sie hoben hervor, dass Gewalt ein Problem sei, mit dem alle Prozesse sozialer Ordnungsbildung konfrontiert seien. Denn die menschliche Fähigkeit zur Gewalt und die gleichzeitige Verletzbarkeit ihr gegenüber stellen Grundbedingungen der Existenz dar, sie können weder durch historische noch durch kulturelle Entwicklungen aufgehoben werden. Damit stellt sich immer und überall die Frage, wie soziales Zusammenleben möglich ist, wenn im Prinzip jeder jederzeit versuchen kann, mit Gewalt seine eigenen Interessen auch gegen geltende Regeln durchzusetzen. Aufgabe der Forschung ist es, zu rekonstruieren, wie dieses Ordnungsproblem der Gewalt in spezifischen historischen, kulturellen und politischen Kontexten gelöst wird.[4]

2. Die späte Entdeckung der Gewalt als Theorieobjekt ist vor allem auf die Staatsblindheit der Sozialtheorie zurückzuführen.

Nun ist die Feststellung, zwischen dem Problem der Gewalt auf der einen und der Produktion sowie Reproduktion sozialer Ordnung auf der anderen Seite bestehe ein Zusammenhang, keineswegs neu. Denn bekanntlich definiert die Politische Theorie seit Thomas Hobbes den Staat als eine spezifische Form sozialer Ordnung, die durch die Monopolisierung des Rechts auf Gewaltausübung charakterisiert ist. Paradoxerweise macht dieses Konzept jedoch nicht nur auf das Problem der Gewalt aufmerksam, sondern suggeriert auch, dass es gelöst sei, sobald es einen Staat gebe. Für den Autor des Leviathan, der vor dem Hintergrund des Englischen Bürgerkriegs (1642–49) schrieb, stellte dieser Zustand noch eine Utopie dar. Doch als sich die modernen Sozialwissenschaften herausbildeten, war die »Durchstaatlichung« der Welt bereits eine selbstverständliche Lebensrealität.[5] So kommt es, dass die Gesellschaftstheorien das Problem der Gewalt ausblenden, weil sie den Staat voraussetzen und für die historische Kontingenz dieser Ordnung blind sind.[6] Sich als Wissenschaften der modernen Gesellschaft verstehend rekonstruieren sie soziale Ordnung als immer schon verstaatliche Ordnung, das heißt als Ordnungen, die auf einer erfolgreichen Monopolisierung des Rechts auf Gewaltausübung basieren.[7] In der Folge gerät Gewalt nur noch als ordnungsstörendes Phänomen in den Blick. In der Sozial- und Gesellschaftstheorie spielt der Begriff lange Zeit keine Rolle. Empirisch beobachtbare Gewaltphänomene werden als Anomien rekonstruiert, deren Ursprünge außerhalb der modernen Gesellschaft lokalisiert werden: beispielsweise in „archaischen“ Zeiten, indem Gewalt als Rückfall interpretiert wird; in „archaischen“ Weltgegenden, womit Gewalt zum Problem der Anderen oder zum Importprodukt stilisiert wird; oder auch in den gesellschaftlich unerreichbaren Tiefen von Psyche, Nervensystem und Genen, wodurch Gewalt pathologisiert wird.[8] Reproduziert und verstärkt wird diese Vorstellung auch durch das Aufkommen gewaltkritischer Bewegungen, die sich unter Verweis auf universale Prinzipien wie Menschenwürde und Menschenrechte für die Delegitimierung und Delegalisierung aller Formen der Gewalt einsetzen. Wo immer der moderne Staat, das heißt: ein funktionierendes Gewaltmonopol, als Normalität vorausgesetzt wird, muss die Beobachtung von Gewaltphänomenen also in Terminologien des Ausnahmezustands und als Hinweis auf den Zusammenbruch der Ordnung gedeutet werden. Diese Vorstellung aufzugeben und nach dem systematischen Platz der Gewalt in Prozessen der Produktion und Reproduktion sozialer Ordnungen zu fragen, ist ein Ausgangspunkt der neueren Gewalttheorien.

3. Die späte Entdeckung der Gewalt ist außerdem bedingt durch die Körperblindheit der Sozialwissenschaften.

Doch gibt es noch einen weiteren Grund für die sozialtheoretische Vernachlässigung der Gewalt, der ebenfalls mit der unreflektierten Übernahme eines für das westliche Denken prägenden Topos zu tun hat: die Trennung von Geist und Materie, von Körper und Bewusstsein. Der cartesianische Impuls,[9] menschliches Sein vom Denken (das heißt auch, vom Schreiben und Sprechen) her zu verstehen, machte die Sozialwissenschaften zunächst blind für die leibliche Dimension des Sozialen im Allgemeinen sowie für stark an leibliche Erfahrungen gebundene soziale Phänomene im Besonderen. Kritik an diesem Missstand wurde prominent zuerst von der Geschlechterforschung formuliert. So steht die Arbeit an Theorien der Gewalt also auch im Kontext einer breiteren Bewegung, die sich darum bemüht, Leiblichkeit begrifflich zu erfassen. Die systematische Rekonstruktion des Körperbezugs von Gewaltdynamiken gilt den neueren Gewalttheorien als zentrale methodische und konzeptionelle Herausforderung.

4. Gewalt ist körperlich und muss deshalb von Körpererfahrungen her und in ihrer situativen Eigendynamik gedacht werden.

Sich von allen breiten Verwendungen des Begriffs distanzierend, rekonstruieren die neueren Gewalttheorien ihren Gegenstand, indem sie von der Analyse der körperlich-leiblichen Dynamiken gewaltsamer Interaktionen ausgehen. Inspiriert sind diese Debatten im deutschsprachigen Raum von der Philosophischen Anthropologie Helmuth Plessners und deren »Soziologisierung« durch Heinrich Popitz.[10] In dieser Perspektive steht im Zentrum der Gewalt eine menschliche Grenzerfahrung: der Schmerz, der uns der vertrauten Instrumentalität des Körpers beraubt und uns an die Grenzen dessen führt, was kommunizierbar, also mit anderen zu teilen, ist. Im Gegensatz zu Schmerzerfahrungen, die durch Unfälle, Krankheiten oder bei medizinischen Eingriffen entstehen, ist durch Gewalt verursachter Schmerz jedoch kein Unglück und kein aus bestimmten Gründen in Kauf zu nehmendes Übel, sondern wird einem Menschen bewusst zugefügt. Dies macht Gewalt zu einem genuin sozialen Geschehen, das sich in einer Dynamik von Antun und Erleiden entfaltet.[11] In den deutschsprachigen Diskussionen, die maßgeblich durch die Arbeiten Wolfgang Sofskys und Trutz von Trothas angeregt wurden, geht es vor allem darum, wie sich im Anschluss an diese Grundüberlegung das Verhältnis von Gewalt und Macht oder Herrschaft rekonstruieren lässt (siehe unten).

Einen ganz anderen Akzent setzen der US-amerikanische Soziologe Randall Collins sowie an ihn anschließende Forscher, die die situative Dynamik der Gewalt in den Mittelpunkt rücken. Der konzeptuelle Rahmen ist hier nicht leibtheoretisch, sondern emotionssoziologisch-interaktionistisch.[12] Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass Emotionen in besonderem Maße Interaktionen strukturieren. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie und mit welchen Konsequenzen gewalthemmende Emotionen, insbesondere Anspannung (confrontational tension) und Furcht (fear), situativ überwunden werden und wodurch Gewalt tatsächlich in Gang gesetzt wird. Ein wichtiges Argument lautet, dass Erfolg in gewaltsamen Interaktionen nicht allein auf physisches Vermögen gegründet sei, sondern vor allem auf die Fähigkeit, das emotionale Feld zum eigenen Vorteil zu strukturieren.[13]

5. Gewalt ist kontingent und darf deshalb nicht auf körperliche und situative Dynamiken reduziert werden.

Zwar lassen sich die sozialen Dynamiken der Gewalt ohne den Blick auf den Leib, Emotionen und situative Interaktion nicht verstehen, doch wäre es ein Fehlschluss, sie darauf zu reduzieren. Denn Gewalt transzendiert die leiblich-situative Dynamik in mindestens zweierlei Hinsicht. Zum einen ist Gewalt in der Regel in Dynamiken von Macht und Herrschaft eingebunden: Die gezielte physische Schädigung eines anderen kann asymmetrische soziale Beziehungen herstellen, reproduzieren oder verstärken. So können Macht- oder Herrschaftsstrukturen entstehen oder gestützt werden, nämlich dann, wenn es gelingt, den Vollzug der Schädigung durch ihre bloße Androhung zu ersetzen und so die Asymmetrie auf Dauer zu stellen.[14]

Zum zweiten darf sich die Gewalttheorie nicht auf die situative Interaktion von Leibern beschränken, weil sonst aus dem Blick gerät, dass Gewalt – wie alle Gegenstände der Sozialwissenschaften – ein sozial konstruiertes und kontingentes Phänomen ist. Anders als es die Alltagsintuition nahelegt, ist auch Gewalt keinesfalls empirisch evident, sondern stets an Prozesse der Beobachtung und Deutung gebunden.[15] Nicht jede vorsätzliche Verletzung der physischen Integrität eines Körpers gilt schließlich als Gewalt. Man denke etwa an den Besuch beim Zahnarzt oder an chirurgische Eingriffe, an Kontaktsportarten oder auch an religiöse und rituelle Praktiken. Sozialtheoretisch liegt es deshalb nahe, Gewalt nicht nur als eine Machtdynamik zu rekonstruieren, die eine Asymmetrie zwischen einer Täterin und einem Opfer etablieren will, sondern als triadische Konstellation, in der Beobachtungs- und Interpretationsprozessen konstitutive Bedeutung zukommt.[16] Denn ob der Schlag ins Gesicht eines Kindes als erzieherische Intervention oder als Gewaltakt gilt, erschließt sich nicht aus der leiblichen Konfrontation eines Antuenden und eines Erleidenden allein, sondern wird in historisch und kulturell präkonfigurierten Beobachtungs-, Deutungs- und Bewertungsprozessen entschieden.

6. Gewalt wirft in der Moderne stets Fragen der Legitimität auf.

Ohne die Einbeziehung von Beobachtungs- und Deutungsprozessen lässt sich das paradoxe Verhältnis der Moderne zur Gewalt theoretisch-konzeptuell nicht fassen. Denn modernen Gesellschaften gilt die Gewaltarmut oder gar Gewaltfreiheit ihrer Ordnung als besonderes Distinktionsmerkmal, woran nicht zuletzt gewaltkritische Aktivistinnen und Menschenrechtsbewegungen immer wieder erinnern. Gleichzeitig setzen auch und gerade moderne Gesellschaften zur Aufrechterhaltung oder Durchsetzung ihrer Ordnungsvorstellungen immer wieder Gewalt ein – sowohl nach innen als auch nach außen. Gelöst wird dieses Paradox durch die Herausbildung von Beobachtungsdispositionen und Kommunikationsroutinen, die dazu führen, dass »Gewalt« nur dort beobachtet wird, wo Legitimität (und unter Umständen auch Legalität) fehlt. Die Schläge einer Demonstrantin gegen eine Polizistin werden deshalb anders zur Sprache gebracht als die physiologisch identischen Schläge einer Polizistin gegen eine Demonstrantin. Und wo behauptet wird, beides sei dasselbe, geschieht dies in der Regel in der Absicht, entweder die Legitimität der Polizistin infrage zu stellen oder die der Demonstrantin zu hervorzuheben.

Willentliche Verletzungshandlungen stellen also für die sie ausübende Instanz immer ein Legitimitätsrisiko dar. Bisweilen ist gar zu beobachten, dass sich die mit Gewaltdynamiken üblicherweise in Verbindung gebrachte soziale Asymmetrie verkehrt und »Opferschaft« zu einer machtvollen Position wird. Aufgrund dieses Legitimitätsrisikos gehören zur Moderne nicht nur Semantiken der Skandalisierung, sondern auch (und vielleicht vor allem) Semantiken der Verschleierung von Gewalt. Letztere machen dann beispielsweise aus Kriegen humanitäre Interventionen und aus Kampfeinsätzen Friedensmissionen.[17]

Folglich ist Gewalt in der Moderne viel mehr als ein Mittel zur Durchsetzung bestimmter Zwecke und Ziele. Sie ist nicht nur Gegenstand leiblicher Erfahrung, sondern steht gleichzeitig auch im Zentrum von Deutungs-, Bewertungs- und Kommunikationsprozessen. Die sozialen Dynamiken sowie die langfristigen Folgen von Gewalt und Gewaltkonflikten erschließen sich nur, wenn es gelingt, diese Komplexität in den Blick zu holen.

  1. Zum potenziellen Beitrag, den die Gewaltsoziologie zu Theorien der Gesellschaft leisten kann, siehe Zygmunt Bauman, Modernity and the Holocaust, Ithaca, NY, 1993; Jan Philipp Reemtsma, Vertrauen und Gewalt. Versuch über eine besondere Konstellation der Moderne, Hamburg 2008; Hans Joas / Wolfgang Knöbl, Kriegsverdrängung. Ein Problem in der Geschichte der Sozialtheorie, Frankfurt am Main 2008; Gesa Lindemann, Weltzugänge. Die mehrdimensionale Ordnung des Sozialen, Weilerswist 2014.
  2. Für einen breiteren Überblick siehe Teresa Koloma Beck / Klaus Schlichte, Theorien der Gewalt zur Einführung, Hamburg 2014.
  3. Besonders einflussreich Mary Kaldor, New and Old Wars. Organized Violence in a Global Era, Stanford, CA, 1999. Für eine Rezeption dieser Debatte in Deutschland siehe Herfried Münkler, Die neuen Kriege, 2. Aufl. Reinbek 2002.
  4. Siehe beispielsweise Wolfgang Sofsky, Traktat über die Gewalt, Frankfurt am Main 1996; Sighard Neckel / Michael Schwab-Trapp (Hrsg.), Ordnungen der Gewalt. Beiträge zur politischen Soziologie der Gewalt und des Krieges, Opladen 1999; Georg Elwert, Gewaltmärkte. Beobachtungen zur Zweckrationalität von Gewalt, in: Trutz von Trotha (Hrsg.), Soziologie der Gewalt, Opladen 1997, S. 86–101; Trutz von Trotha, Zur Soziologie der Gewalt, im selben Band, S. 9–56; sowie François Jean / Jean-Christophe Rufin (Hrsg.), Économie des guerres civiles, Paris 1997.
  5. Hierzu eingehender Klaus Schlichte, Der Staat in der Weltgesellschaft. Politische Herrschaft in Asien, Afrika und Lateinamerika, Frankfurt am Main / New York 2005.
  6. Hierzu kritisch Trutz von Trotha, Die Zukunft liegt in Afrika. Vom Zerfall des Staates, von der Vorherrschaft der konzentrischen Ordnung und vom Aufstieg der Parastaatlichkeit, in: Leviathan 28 (2000), 2, S. 253–279.
  7. Erstmals breiter diskutiert wird dieser Zusammenhang in Bauman, Modernity.
  8. Zu den Semantiken des Ausschlusses der Gewalt aus der Moderne siehe auch Reemtsma, Vertrauen und Gewalt.
  9. Der französische Philosoph René Descartes gilt als Protagonist dieses den Körper vernachlässigenden Denkens (»Cogito ergo sum« – »Ich denke, also bin ich«). Doch spielt diese Thematik bereits in der platonischen Philosophie und später auch in der christlichen Lehre eine wichtige Rolle.
  10. Helmuth Plessner, Die Stufen des Organischen und der Mensch. Einleitung in die philosophische Anthropologie, Berlin 1928; Heinrich Popitz, Phänomene der Macht. Autorität, Herrschaft, Gewalt, Technik, 2. stark erw. Aufl. Tübingen 1992.
  11. Trotha, Soziologie der Gewalt, S. 26–32.
  12. Der grundlegende und inzwischen international breit rezipierte Theorieentwurf ist Randall Collins, Violence. A Micro-Sociological Theory, Princeton, NJ, 2008.
  13. Collins, Violence, S. 413–462.
  14. Hierzu ausführlich Popitz, Phänomene der Macht.
  15. Vgl. Teresa Koloma Beck, The Eye of the Beholder. Violence as a Social Process, in: International Journal of Conflict and Violence 5 (2011), 2, S. 346–356.
  16. Siehe hierzu Reemtsma, Vertrauen und Gewalt, S. 467–504; Koloma Beck, The Eye of the Beholder; Lindemann, Weltzugänge, Kapitel 4.
  17. Einen allgemeinen Aufriss bietet Reemtsma, Vertrauen und Gewalt, insbes. S. 482–504; für eine Rekonstruktion der Konsequenzen für die internationale Politik vgl. Teresa Koloma Beck / Tobias Werron, Gewaltwettbewerbe. ›Gewalt‹ in globalen Konkurrenzen um Aufmerksamkeit und Legitimität, in: Stephan Stetter (Hrsg.), Ordnung und Wandel in der Weltpolitik. Konturen einer Soziologie der Internationalen Beziehungen, Baden-Baden 2013, S. 239–267.

Dieser Beitrag wurde redaktionell betreut von Matthias Häußler.

Kategorien: Politik Gewalt Gesellschaftstheorie

Abbildung Profilbild Teresa Koloma Beck

Teresa Koloma Beck

Teresa Koloma Beck ist Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Gesellschaftsanalyse und sozialer Wandel an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg. Im Zentrum ihrer Arbeits steht die alltagssoziologische Erforschung von Konflikten, Gewalt und Globalisierung.

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