Deadline: 30.09.2025

Subjekt – Herrschaft – Widerstand

Call for Contributions für den dritten Band des Handbuchs Kritische Theorie. Deadline: 30. September 2025

Die Frankfurter Schule als interdisziplinäres Wissenschaftsprojekt zu verstehen und ihre Erkenntnisse als theoretisches sowie methodologisches Instrumentarium für zeitgenössische Analysen nutzbar zu machen, bildet den zentralen Fokus der heutigen Auseinandersetzung mit der Kritischen Theorie. Dabei eröffnet sich ein weiter Diskussionsraum, der ein breites Spektrum geistes- und sozialwissenschaftlicher Debatten einschließt. Im Jahre 2019 sind die ersten beiden Bände des Handbuchs Kritische Theorie im VS-Springer Verlag erschienen [https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-12695-7], die aktuell in einer 2. Auflage /Neuauflage publiziert werden. Die Schwerpunkte der ersten beiden Bände bleiben neben der Rekonstruktion von Traditionslinien und Bestimmungen der Kritischen Theorie nah an den Kernthemen der frühen Periode und enthalten Beiträge zur Gesellschafts- und Staatstheorie, zur Kritik der politischen Ökonomie sowie zur Kulturindustrie. 2026 soll der dritte Band erscheinen, für den wir mit diesem Call um Beiträge werben möchten. Auch in diesem Band soll vorrangig an vergleichsweise klassische Arbeitsfelder Kritischer Theorie angeschlossen, das Spektrum dabei aber durchaus erweitert werden. 

Der Begriff der Kritischen Theorie, wie ihn die Herausgeber verstehen, ist dabei auf Horkheimers frühe Programmatik bezogen und zugleich undogmatisch angelegt. Zum einen wollen und können wir nicht ex cathedra festlegen, was Kritische Theorie ist. Einen Gravitationspunkt – der auch der dieses Bandes sein soll – bildet die theoretische und empirische Analyse, Kritik und zumindest im Denkhorizont die Überwindung überflüssiger sozialer Herrschaft. Was das allerdings im Einzelnen heißt, muss je konkret bestimmt werden. Auf der anderen Seite hat der Begriff der Kritischen Theorie dort eine Grenze, wo die Formulierung von Positionen und Argumenten in Kauf nimmt, dass Ideologien und Tatbestände von Ungleichwertigkeit nicht mehr verurteilt, sondern im Gegenteil mit positiven Bezügen in Verbindung gebracht werden (etwa die Lehren Qutbs oder Khomeinis).

Vorgesehen sind drei thematische Zusammenhänge, zu denen Beiträge aus unterschiedlichen Disziplinen erwünscht sind, die Wissensbestände der Kritischen Theorie rekonstruieren, weiterführen und anwenden. Diese sind wie in den ersten beiden Bänden begrifflich und theoretisch eng mit der Frankfurter Schule verbunden, zugleich aber um den Brückenschlag zu aktuellen Schwerpunkten der zeitdiagnostisch-kritischen Diskussion bemüht. Beiträge können an die vorgestellten Überlegungen anknüpfen oder alternative sowie bisher nicht genannte Aspekte innerhalb des Themenspektrums erschließen.

Gewünscht sind Beiträge zu folgenden Themen:

  1. Subjekt, Subjektivierungen, Subjektverhältnisse

  2. Formen und Dimensionen sozialer Herrschaft 

  3. Widerständigkeit und Widerstand

Wir bitten um aussagekräftige 1,5- bis 2-seitige Abstracts, in denen Thema und Fragestellung klar formuliert werden. Die Zusendung der Abstracts erfolgt bitte bis zum 30.09.2025 an ullrich.bauer(at)uni-bielefeld.de, uwe.bittlingmayer(at)ph-freiburg.de und lheine(at)uni-bremen.de. Geplant ist zudem eine Autor*innenkonferenz im Jahr 2026 an der Universität Bremen.

Call for Contributions (PDF)

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