Deadline: 15.12.2025
Under Pressure. Das Ende oder der Anfang von Politik und Verwaltung?
Call for Papers für eine Tagung vom 12. bis 13. März 2026 in Magdeburg. Deadline: 15. Dezember 2025
Sektionstagung „Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft“
Staatliches Handeln gerät zunehmend und von verschiedenen Seiten unter Druck. Krisenphänomene wie der Klimawandel und andere ökologische Probleme, der Umgang mit einer veränderten Sicherheitslage in Europa und der Welt, wirtschaftlicher Strukturwandel und Herausforderungen bei der Aufrechterhaltung sozialstaatlicher Leistungen sorgen für einen besonderen Legitimationsdruck auf Staat und Verwaltung. Neuere Phänomene wie der Aufstieg von KI oder an Bedeutung gewinnende rechtspopulistische politische Strömungen stellen die herkömmliche staatliche Aufgabenübernahme und -erfüllung zusätzlich in Frage. Darüber hinaus zwingt die Haushaltsknappheit Regierungen und Verwaltungen auf allen politischen Ebenen, Priorisierungen vorzunehmen, Aufgaben effizienter zu erfüllen und Leistungen abzubauen. Insbesondere wenn sich dadurch kurzfristige Verschlechterungen für die Bürger*innen ergeben, kann dies Staat und Verwaltung unter zusätzlichen Rechtfertigungsdruck stellen und die Umsetzung von Politikreformen erschweren. Ist der Staat unter diesen Bedingungen (überhaupt noch) in der Lage, wirksame politische Lösungen zu erzeugen oder ist das Ende staatlicher Handlungsfähigkeit aufgrund permanenter Überforderung erreicht? Führen diese Herausforderungen zu einer Lähmung der Staatstätigkeit oder wirken sie als Stimulus für neue kreative Möglichkeiten der Politikgestaltung?
Diese und weitere Fragen wollen wir auf unserer nächsten Jahrestagung im Rahmen eines thematischen Schwerpunktes neben themenoffenen Panels in den Mittelpunkt rücken. Der Schwerpunkt soll in diesem Jahr darauf liegen, wie sich die skizzierten Herausforderungen auf das Handeln von Regierungen und Verwaltungen auswirken und was das für politische Prozesse und entstehende Policies bedeutet.
Das Schwerpunktthema betrifft sowohl die Verwaltungs- als auch die Policy-Forschung, etwa im Hinblick auf:
- Handlungsfähigkeit von Politik und Verwaltung unter sich verändernden und restriktiveren Rahmenbedingungen
- Gestaltung von Reformvorhaben und auf die Zukunft gerichteten Policies trotz multiplen Drucks
- Theoretische Zugänge zur Konzeptualisierung von Staats- und Verwaltungsaufgaben unter enger werdenden Spielräumen der Handlungsgestaltung
Ergänzend zu thematischen Beiträgen sind auch themenoffene Panels geplant. Neben der Präsentation ausgearbeiteter Papiere sind auch Vorstellungen von Projektideen und 1 Konzeptionen („Work in Progress“) willkommen. Die Tagung soll wie immer als thematisch breit aufgestelltes Forum des Austauschs und der Vernetzung zwischen den Forschenden in der deutschsprachigen Policy- und Verwaltungsforschung dienen.
Wir freuen uns auf zahlreiche Einreichungen der Abstracts bis zum 15.12.2025 an die Mailadresse der Sektion: policyundverwaltung(at)dvpw.de.
Für jene Beiträge, die der Präsentation von Papers dienen, bitten wir um die Einreichung der Full Papers (im Umfang von ca. 8.000 Wörtern) bis spätestens zum 26. Februar 2026. Beiträge können auf Deutsch oder Englisch eingereicht werden.
Das Programm wird Anfang Januar verschickt.
Das Sprecherteam
Nathalie Behnke, Michael Böcher und Anna Wenz-Temming