Grit Straßenberger | Rezension |

Freundschaft mit Gefälle

Rezension zu „'Ich bin Dir halt ein bißchen zu revolutionär'. Briefwechsel 1946 bis 1975“ von Hannah Arendt und Dolf Sternberger

Hannah Arendt / Dolf Sternberger:
"Ich bin Dir halt ein bißchen zu revolutionär". Briefwechsel 1946 bis 1975
Herausgegeben von Udo Bermbach.
Deutschland
Berlin 2019: Rowohlt Berlin
480 S., EUR 38,00
ISBN 978-3-7371-0063-2

Hannah Arendt war eine passionierte Briefeschreiberin. Zwar nutzte die seit ihrer Immigration in die Vereinigten Staaten 1941 in New York lebende deutsch-jüdische Intellektuelle durchaus das Telefon für allerlei Absprachen, aber telefonieren war teuer und die Verbindung vor allem in die ,alte Welt‘ häufig schlecht. Man musste sich kurz fassen. Schlechte Verbindungen und kurze Gespräche sind Freundschaften nicht zuträglich. Freundschaften aber waren Arendts zweite Leidenschaft. Ihre dritte Leidenschaft galt dem politischen Denken und dem Streit darum, was Politik ist und an welchen normativen Maßstäben vergangenes und gegenwärtiges politisches Handeln gemessen werden sollte.

Von Dolf Sternberger wissen wir, dass er Arendts Leidenschaft für das politische Denken teilte und dass er der Freundschaft einen hohen politischen Wert beimaß. Aber wir erfahren dies nicht aus dem hier zu besprechenden Buch. Auch dass Sternberger ein dezidierter Aristoteliker war, der sich um die brüchig gewordene Bürgerfreundschaft in der Moderne sorgte und – aus heutiger Sicht ein wenig altmodisch – für eine Wiederbelebung alter republikanischer Tugenden wie Gemeinsinn, Verantwortungsgefühl und Patriotismus plädierte, wissen wir nicht aus der Lektüre des Briefwechsels. Dafür müssen wir seine politischen Schriften zu Verfassungpatriotismus oder Staatsfreundschaft lesen.

Briefwechsel – gerade solche zwischen prominenten Figuren der politischen Geschichte oder Ideengeschichte – sind mitunter etwas enttäuschend, einfach weil die Erwartungen heutiger Leserinnen und Leser sehr hoch sind. Man erhofft sich einen originellen und ungefilterten, weil nicht für die Öffentlichkeit gedachten Gedankenaustausch, in dem die großen Themen der Zeit offen und vorbehaltlos, eben im Schutz der privaten Brieffreundschaft, diskutiert werden. Was man dann aber vor allem erfährt, sind alltägliche Dinge oder berufliche Details, die bestenfalls für detektivische Historiker interessant sind: Wer wann wo sein wird und ob man sich treffen kann oder nicht (u. a. S. 139, 167 f., 173 ff., 187, 198 f., 201 f.), wie viel Honorar für eine Gastprofessur in Chicago bezahlt wird und wie hoch das Lehrdeputat ist etc. (u. a. S. 233 ff., 261 ff.). Auch erwartet man ein wenig Tratsch über die ,lieben Kollegen‘. Letzteres wird meist erfüllt, wenn auch bisweilen auf schmerzhafte Weise. So schildert Udo Bermbach in seiner dem Briefwechsel vorangestellten Einleitung (S. 9–61), wie Sternberger aus dem 1985 erschienenen Briefwechsel zwischen Hannah Arendt und Karl Jaspers erfuhr, dass Arendt sich über seinen mehrfach vorgetragenen „Wunsch nach Übersiedlung in die USA“ (S. 58) despektierlich geäußert hatte: „Eine ... von meinen persönlichen Schwierigkeiten ist leider Dolf Sternberger. Aber dies unter uns! Er will absolut nach Chicago, und es sind dort wirklich kaum Aussichten. [...] Und schließlich ist es ja rührend zu sehen, wie schrecklich, schrecklich gut es ihm gefallen hat.“ (S. 58) Sternberger war enttäuscht und auch verletzt über diese „öffentliche Indiskretion“, was er in seiner damaligen Rezension für die Literaturbeilage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auch deutlich machte, als er den Herausgebern des Briefwechsels vorwarf, sie hätten von dem üblichen Verfahren, „nachteilige Passagen, die noch lebende Personen betreffen, zurückzuhalten“ (S. 59), keinen Gebrauch gemacht.

Um die Art der Freundschaft zwischen den beiden Jaspers-Schülern einschätzen zu können, lohnt es sich, noch einmal den von Bermbach zitierten Brief Arendts an Jaspers von 1965 heranzuziehen. Arendt schreibt darin weiter über Sternberger: „Man hat ihm die üblichen Komplimente gemacht, und natürlich waren alle sehr nett; das ist hierzulande üblich, und er hat es nicht verstanden. Nun versucht er mit Macht, mich einzuspannen. Ich hatte ihm eine kurze Berufung verschafft – er wollte gern und warum auch nicht? Hieran hatte kein Mensch gedacht. Jetzt schreibt er, er wolle mir eines seiner Bücher widmen. Ich mag aber nicht – vor allem nicht in diesem Zusammenhang. Außerdem hat er sich in der Eichmann-Affäre zweimal geweigert, sich öffentlich für mich einzusetzen. Die FAZ hatte ihn gebeten, die Besprechung zu machen, und Piper hatte angefragt, ob er die Pressekonferenz von mir leiten würde. Beides hat er glatt abgelehnt. Er war halt ‚umsichtig’.“[1]

Wie Bermbach in seiner „Hannah Arendt und Dolf Sternberger: Eine Freundschaft“ überschriebenen Einleitung durchaus treffend feststellt, zeigt sich in dem Briefwechsel „ein Gefälle zwischen beiden, das im Laufe der Jahre sichtbar wird: einerseits Hannah Arendt, die international immer bekannter und berühmter wird, zur moralischen Instanz mit entsprechenden Verpflichtungen erwächst, andererseits Dolf Sternberger, der zwar eine große öffentliche Rolle in der Bundesrepublik spielt, in der Presse, im Rundfunk, in vielen kulturellen Institutionen des Landes, in denen er führend tätig ist, aber an internationaler Bekanntheit weit hinter Arendt zurücksteht.“ (S. 20) Dass es sich bei der Beziehung von Arendt und Sternberger um eine asymmetrische Freundschaft gehandelt hat, deutet sich schon im ersten Brief an, den Sternberger am 31. Mai 1946 an Arendt schreibt: „Ich weiß nicht recht, wie ich diesen Brief beginnen soll: ob ich zuerst die herzliche Freude darüber ausdrücken soll, dass unsere Wege nach so weiten Entfernungen und umständlichen Verwirrungen sich wieder berühren und zu kreuzen beginnen, oder ob ich als Redakteur sprechen, Ihnen für diesen meisterlichen und befreienden Beitrag danken, Ihnen von dem außerordentlichen Echo berichten soll, das er hier überall gefunden hat.“ (S. 65)[2] Nun haben Briefwechsel, die nach den „finsteren Zeiten“[3] des Nationalsozialismus neu anheben, eine besondere Problematik, und Sternbergers Eingeständnis, dass er nicht weiß, wie er beginnen soll, spiegelt diese wider. Aber dass er erst ein Jahr und sieben Briefe später zum „Du“ übergeht, verwundert doch. Und Bermbachs Erklärung, dass sei „damals und bis 1968 auch unter Studenten üblich“ gewesen (S. 9), trifft nicht den überaus vorsichtigen und von großer Unsicherheit geprägten Zugang Sternbergers zu seiner alten Studienkollegin, die bei Sternbergers Hochzeit mit Ilse Rothschild im Frühjahr 1931 zudem als Trauzeugin fungiert hatte. Es ist nicht überliefert, aber doch zu vermuten, dass Sternberger ,seine‘ Trauzeugin nicht gesiezt hat.

Das von Bermbach erwähnte „Gefälle“ in dieser Freundschaft zeigt sich auch in den Themen, die besprochen oder eben bewusst vermieden werden. Nicht zur Sprache kommen in diesem Briefwechsel etwa der Eichmann-Prozess und die große Kontroverse, die sich an Arendts darüber verfasstem Bericht entzündet und sie tief erschüttert hat. Arendt wurde nicht nur von verschiedenen Seiten öffentlich massiv kritisiert und persönlich attackiert, sie hat auch Freunde verloren, die weder ihrem pointierten Urteil, Eichmann sei ein zum Denken nicht befähigter, sich dem kritischen Dialog mit sich selbst verweigernder Bürokrat, folgen wollten oder konnten, noch ihre Einschätzung teilten, das Böse sei immer banal, weil ihm die Tiefe fehle, die allein dem Guten eigne.[4] Kein Wort wird in dem ganzen Briefwechsel zwischen Arendt und Sternberger über die Eichmann-Kontroverse verloren – auch nicht über die Enttäuschung, die Sternbergers verweigerte öffentliche Unterstützung bei Arendt hervorrief. Nur im Vorfeld gibt es einige knappe Bemerkungen zu Arendts Plänen, als Berichterstatterin am Prozess in Jerusalem teilzunehmen (S. 195 ff.). Das sagt freilich etwas über die Art dieser Freundschaft aus – auch und gerade im Vergleich zu anderen. In fast allen Briefwechseln, die Arendt geführt hat und die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden, sind der Eichmann-Prozess und die Reaktionen auf Arendts erstmals 1963 als Artikelreihe im New Yorker veröffentlichten und noch im selben Jahr unter dem Titel Eichmann in Jerusalem als Buch publizierten Report on the Banality of Evil ein großes Thema: Arendt berät sich mit ihrem engsten Freund, ihrem Ehemann Heinrich Blücher; sie sucht und findet Bestätigung und Zuspruch bei ihrem Lehrer und Freund Karl Jaspers; ihre Freundin Mary McCarthy unterstützt und verteidigt sie vorbehaltlos; Arendt hofft auf das Verständnis ihres väterlichen Freundes und kritischen Zionisten Kurt Blumenfeld, wobei unklar bleibt, ob er versteht und verzeiht; und sie zerstreitet sich mit Gershom Scholem, der zu einem von Arendts vehementesten Kritikern wird und sie beschuldigt, das jüdische Volk verraten zu haben. Mit Dolf Sternberger aber, dem Aristoteliker und Theoretiker politischer Freundschaft, gibt es keinen Austausch über dieses wohl brisanteste Thema, das Arendt jemals ,angefasst‘ hat.

Nun kann das Aussparen von Konfliktthemen Freundschaften durchaus bewahren, und offensichtlich hat eben dies – das Umschiffen von Konflikten und der Verzicht darauf, kontroverse Positionen auszufechten – die Beziehung zwischen Arendt und Sternberger bis zu Arendts Tod am 4. Dezember 1975 erhalten. Es bleibt freilich ein schaler Beigeschmack, der nicht nur das Vergnügen an der Lektüre dieses Briefwechsels schmälert, sondern auch die sehr viel grundsätzlichere Frage unbeantwortet lässt, ob nämlich die eigentliche (politische) Leistung von Freundschaft nicht gerade darin besteht, Konflikte auszutragen und Uneinigkeit zu riskieren, weil man sich des von Vertrauen und gegenseitiger Anerkennung getragenen Verstehens sicher ist. Dass diese Frage offen bleibt, kann man freilich nicht dem Herausgeber anlasten. Im Gegenteil: Es spricht für die Veröffentlichung dieses Briefwechsels, dass die Beziehung zwischen der international berühmten und mittlerweile zur Klassikerin avancierten politischen Theoretikerin Hannah Arendt und ihrem bundesdeutschen Kollegen und Bewunderer einem breiteren Publikum zugänglich gemacht wurde. Dass der 1962 zum ordentlichen Professor an der Universität Heidelberg ernannte Politikwissenschaftler Dolf Sternberger, der zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft gehörte und dessen ideengeschichtliche Studie Drei Wurzeln der Politik in keiner Einführungsvorlesung in die Politische Theorie fehlt (oder fehlen sollte), in diesem Briefwechsel nicht als geschätzter Kollege und gleichwertiger Freund in Erscheinung tritt, mag man bedauern, ist aber nicht zu ändern.

Was dem Herausgeber aber angelastet werden muss, ist die verschenkte Gelegenheit, in der Rahmung und Präsentation des Briefwechsels Sternberger gegenüber Arendt zu stärken. Dass auf dem Cover des Buches nur Arendt gezeigt wird, erklärt sich zwar aus der Prominenz dieser Theoretikerin, von der man sich seitens des Verlages offenbar eine größere Wirkung auf den Büchertischen verspricht, aber Sternberger wird man damit nicht gerecht. Und dass in den Anhang zwei bekannte Texte von Arendt aufgenommen wurden („Organisierte Schuld“ und „Konzentrationsläger“), während man von Sternberger nur die „Rede an die Freunde“ abgedruckt hat, trägt ebenfalls nicht zur Würdigung dieses politischen Denkers und intellektuellen Begleiters der Bundesrepublik bei. Irritierend, um nicht zu sagen ärgerlich sind zudem die vielen Druckfehler, die sehr knapp gehaltenen Erläuterungen zu Personen, Ereignissen und besprochenen Texten sowie die editorischen Fehler, wie etwa das doppelte und falsch datierte Abdrucken eines Briefes (S. 131 ff. bzw. S. 182 ff.).

Gleichwohl gibt es auch schöne Passagen in diesem Briefwechsel – und mitunter streiten sich die beiden sogar ein wenig. Zwar ist Arendt nur selten bereit, Sternberger die erhoffte Anerkennung zu zollen, meist liest sie seine Texte nicht oder nur auf wiederholte Aufforderung hin, wie etwa Grund und Abgrund der Macht (S. 214) oder sein Machiavelli-Buch (S. 369), dessen recht einseitige Darstellung Machiavellis sie überdies nicht teilt (S. 377 ff.). Doch manchmal ist Arendt wirklich beeindruckt und schreibt dies auch. Sternbergers Überlegungen zu Repräsentation hält sie für „eine der besten Sachen, die Du je geschrieben hast“ (S. 292), und sein 1972 veröffentlichtes Heine-Buch[5] kann sie zwar nicht besprechen, weil sie „eine recht unangenehme Steintreppe“ heruntergefallen ist und sich das Brustbein gebrochen hat und zudem mit den sehr anspruchsvollen „Gifford Lectures“ beschäftigt ist, in denen sie „eine Darstellung unserer mentalen Fähigkeiten: Denken, Wollen, Urteilen“ entwickeln will (S. 337).[6] Aber über den Heine-Aufsatz, den Sternberger ihr vermutlich 1957 geschickt hat (was leider unkommentiert bleibt), hat sich Arendt „so gefreut“, dass sie gleich antworten und dem Freund mitteilen will, wie schön ihm „auf so knappem Raum eine wirkliche Art von Gesamtdarstellung“ gelungen sei (S. 168). Dass Arendt und Sternberger Heinrich Heine für einen der größten deutschen Dichter hielten, wird im Briefwechsel nur angedeutet, verweist aber auf die geteilte Leidenschaft der beiden Politiktheoretiker für Dichtung und Literatur.

Wenn in diesem Briefwechsel hin und wieder doch einmal gestritten wird, dann vor allem über Martin Heidegger: Sternberger bittet Arendt um eine kritische Rezension von Heideggers „Brief über den Humanismus“, der in dem Versuch, „die ursprünglichen Offenbarungen immer weiter zurück in die Urgeschichte des Denkens“ zu verfolgen, auch Plato und Aristoteles destruiere und dabei „nachgerade etwas Wahnsinniges“ annehme (S. 127). Arendt lehnt ab und bemerkt: „Dass er die Grundlagen des abendländischen Denkens in dem Brief gegen den Humanismus antastet, schreckt mich [...] nicht. Auf seine, vornehm gelassene und masshaltende, Weise tut das Jaspers doch auch, wenn er den Rahmen der westlichen Kultur auf jeden Fall sprengen will. Wie man es auch dreht und wendet, das ist heute ein Gefaengnis geworden, aus dem Heidegger gewalttaetig ausbricht; was auf mich, wie Du siehst, seinen Eindruck nicht verfehlt hat.“ (S. 128 f.) Diese kleine Kontroverse um Heidegger wird an anderen Stellen des Briefwechsels weitergeführt. So ist von einem „Kampf der Schulen“ die Rede (Arendt an Sternberger, S. 149) und von „Deinem bösen Brief“ (Sternberger an Arendt, S. 150). Zu einer Übereinkunft in der Frage ,Wie hältst Du es mit Heidegger?‘ kommt es zwischen den beiden gleichwohl nicht. Für Arendt fallen „80%“ von Sternbergers Einwänden „gegen Heidegger mit Einwänden zusammen, die man gegen jeden Philosophen machen könnte“ (S. 152). Und für Sternberger bleibt Arendt „in puncto Heidegger“, wie er süffisant bemerkt, „auf dem Holzwege“ (S. 159).

Der Briefwechsel zwischen der umtriebigen, virtuos zwischen der alten und neuen Welt pendelnden Arendt und dem geduldigen Aristoteliker Sternberger, der das revolutionäre, alte Traditionen aufbrechende Denken von Arendt zwar geschätzt, aber selbst nicht praktiziert hat, und der auch in politischer Hinsicht mehr auf die Prägekraft guter Institutionen gesetzt hat als auf „zivilen Ungehorsam“ oder gar auf eine „rätedemokratische“ Erneuerung der liberalen Demokratie, weshalb er Arendt „halt ein bisschen zu konservativ“ war (S. 327), dieser Briefwechsel ist auch das Dokument einer versunkenen Gesprächskultur. Was in der Lektüre dieses Briefwechsels noch einmal sehr deutlich wird, ist der Verlust eines Stils im Umgang miteinander, einer Art und Weise, das Gespräch zu suchen, die heute wie aus der Welt gefallen erscheint. Für diesen alten Stil einer sowohl von Achtung und Wertschätzung als auch von Zurückhaltung in Bezug auf Meinungsverschiedenheiten getragenen Briefkultur steht Sternberger sehr viel mehr als die muntere und in dieser Hinsicht durchaus ,amerikanische‘ Arendt, die gerne Komplimente macht, wenn sie keine Lust auf oder keine Zeit für inhaltliche Auseinandersetzungen hat, und die im anderen Falle sehr klar sagt, wenn ihr etwas gegen den Strich geht.

  1. Hannah Arendt / Karl Jaspers, Briefwechsel 1926–1969, hrsg. von Lotte Köhler und Hans Saner, München/Zürich 1993, S. 617.
  2. Sternbergers Aussage bezieht sich auf den Beitrag „Organisierte Schuld“, den Arendt auf Anregung von Karl Jaspers für das Heft 4/1945 der von Sternberger herausgegebenen Zeitschrift Die Wandlung geschrieben hat.
  3. In Anlehnung an Hannah Arendts Porträtsammlung Menschen in finsteren Zeiten, hrsg. von Ursula Ludz, übers. von Meinhard Büning, München 1989.
  4. Vgl. Hannah Arendt, Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen, übers. von Brigitte Granzow, München 1964. Die wichtigsten Kritiken und Kommentare sind enthalten in: Die Kontroverse. Hannah Arendt, Eichmann und die Juden, München 1964. Zur Rezeption des Buchs siehe auch Gary Smith (Hg.), Hannah Arendt Revisited: „Eichmann in Jerusalem“ und die Folgen, Frankfurt am Main 2000.
  5. Dolf Sternberger, Heinrich Heine und die Abschaffung der Sünde, Düsseldorf/Hamburg 1972.
  6. Es handelt sich hier um Arendts Spätwerk Vom Leben des Geistes. Zwei Bände des als Trilogie geplanten Buchprojekts konnte sie noch zu Lebzeiten fertigstellen (Hannah Arendt, Vom Leben des Geistes. Das Denken, Das Wollen, hrsg. von Mary McCarthy, übers. v. Hermann Vetter, München/Zürich 1998), der dritte Teil blieb unvollendet. Ihre Kant-Vorlesungen wurden posthum unter dem Titel Das Urteilen veröffentlicht (Hannah Arendt, Das Urteilen. Texte zu Kants Politischer Philosophie, hrsg. und mit einem Essay von Ronald Beiner, übers. v. Ursula Ludz, München 1998).

Dieser Beitrag wurde redaktionell betreut von Karsten Malowitz.

Kategorien: Politische Theorie und Ideengeschichte Geschichte der Sozialwissenschaften

Grit Straßenberger

Grit Straßenberger ist Professorin für Politische Wissenschaft an der Universität Bonn.

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