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Der Schriftsteller und der Kaufmann

Warum zwischen Theodor W. Adorno und Max Horkheimer kein Schrägstrich passt

Der Begriff der Generation, der seit einigen Jahren, bevorzugt in Form der „Generationenkohorte“,[1] eine Renaissance in den Geschichts- und Sozialwissenschaften erfährt, dient nicht selten dazu, signifikante Unterschiede durch Hervorhebung weniger signifikanter Gemeinsamkeiten zu überdecken. So spiegelt seine Popularität die angesichts der Transformation von Denken in Verwaltung verstärkt nachgefragte Überzeugung, wissenschaftliche Erkenntnis ziele auf Verallgemeinerung statt auf Spezifikation; nicht auf Erschließung der Eigengesetzlichkeit des je besonderen Gegenstandes, sondern auf Gewinnung der ihm übergeordneten Regeln, denen der Gegenstand, von dem das Denken seinen Ausgang nahm, am Ende zu subsumieren sei. Wer, statt zu denken, das Denken verwaltet, dem erscheint dieses Missverständnis fast zwangsläufig als Naturgesetz. Die Drittmittelökonomie, die statt von individuellen Forschern von Forschungsverbünden lebt, sucht nicht mehr für ein mit der geistigen Physiognomie des Einzelnen korrespondierendes Erkenntnisinteresse die Infrastruktur, die dem Interesse seine Entfaltung ermöglicht, sondern für festgelegte Fragestellungen die Einzelnen, die den vorgegebenen Gegenstand, wie die Tätigkeitsbeschreibung lautet, „bearbeiten“. Einem solchen verwaltungstechnischen Blick ermöglicht der Begriff der Generation die scheinbar triftige Verbindung zwischen Besonderem und Allgemeinem, zwischen dem vergänglichen Einzelnen und der Geschichte, von der Historiker, weil sie immer weniger von Geschichtsphilosophie halten, auch immer seltener sagen können, warum sie im Gegensatz zu den Einzelnen nie zu vergehen scheint.

Theodor W. Adorno und Max Horkheimer, die neben Friedrich Pollock, Walter Benjamin, Siegfried Kracauer und Leo Löwenthal gewöhnlich zur „ersten Generation“ der Kritischen Theorie gerechnet werden, deren Denken dann seit den sechziger Jahren von der maßgeblich durch Jürgen Habermas bestimmten „zweiten Generation“ beerbt worden sei,[2] haben einander wechselseitig eher als Freunde denn als Angehörige der gleichen Generation wahrgenommen. Zwischen beider Geburtsdaten – Horkheimer kam am 14. Februar 1895 in Zuffenhausen, Adorno am 11. September 1903 in Frankfurt zur Welt – liegen chronologisch zwar nur achteinhalb Jahre, erfahrungsgeschichtlich aber einschneidende Zäsuren. Horkheimer nahm, als bereits 21-jähriger, 1917/18 am Ersten Weltkrieg teil und holte kriegsbedingt erst 1919 das Abitur nach, während Adorno, bei Kriegsbeginn erst zehn Jahre alt, als Hochbegabter die Unterprima überspringen und die Reifeprüfung 1921 ablegen konnte. Während Horkheimer durch den Wirkungskreis seines Vaters, der als zum Millionär aufgestiegener Textilunternehmer das deutsch-jüdische Großbürgertum noch als ökonomischen und kulturellen Schutzwall gegen die Judenfeindlichkeit im Kaiserreich wahrnehmen konnte,[3] lebensgeschichtlich mit den Glücksversprechen wie den Desillusionierungen der bürgerlichen Geschichte des 19. Jahrhundert verbunden war und den Ersten Weltkrieg, darin Benjamin ähnlicher als Adorno, als katastrophischen Kollaps dieser Gesellschafts- und Werteordnung erfahren hat, war Adornos Verbindung zur Geschichte des deutsch-jüdischen Bürgertums, wie zur Geschichte des Judentums überhaupt,[4] stärker historisch vermittelt und imaginär aufgeladen: getragen eher von affektiver Phantasie denn von biografischer Erfahrung. War Horkheimer, dessen Institut für Sozialforschung den Nationalsozialisten als „jüdische“ und „bolschewistische“ Einrichtung galt, 1933 als prospektives Opfer politischer und judenfeindlicher Verfolgung ins Exil gegangen, war Adornos wesentlich spätere Emigration 1938 in die Vereinigten Staaten – nach zeitweiligen Aufenthalten in Oxford – bereits Folge des offenen Vernichtungsantisemitismus, dem auch der Sohn eines jüdischen Vaters und einer katholischen Mutter gleichermaßen als „Jude“ galt. Wie Adornos Reflexion auf die Dialektik des bürgerlichen Zeitalters war darum auch seine Beschäftigung mit dem Judentum in weit stärkerem Maße als bei Horkheimer eine retrospektive, historisch und philosophisch vermittelte: ein Versuch der nachträglichen Einholung geistiger Erfahrungen, die lebensgeschichtlich nicht gegenwärtig waren.

Mit diesem im Begriff der generationellen Differenz nicht aufgehenden Unterschied der geistigen Physiognomie Adornos und Horkheimers dürfte auch zu tun haben, dass es Adorno, nicht Horkheimer war, für dessen Werk von den frühen fünfziger Jahren an die Reflexion auf den Holocaust emblematisch geworden ist: vom Diktum über „Lyrik nach Auschwitz“ (erstmals formuliert im 1951 erschienenen Essay „Kulturkritik und Gesellschaft“) und den pädagogischen und sozialpsychologischen Überlegungen zur „Aufarbeitung der Vergangenheit“ (1959) über die Reformulierung von Kants kategorischem Imperativ aufgrund der Vernichtung der europäischen Juden in der „Negativen Dialektik“ (1967) bis zur Terminologie der posthumen „Ästhetischen Theorie“, der die ebenso beständige wie unausgesprochene Reflexion auf den Zivilisationsbruch immanent ist. In Horkheimers Werk, das seit den Fünfzigern fast nur aus Aufsätzen, Vorträgen und privaten Notizen besteht, artikuliert sich hingegen die historische Zäsur, die Adorno zum Gegenstand macht, nur implizit, im Zerfall der Form, im Fehlen sogenannter Hauptwerke, und in der lange aufrechterhaltenen Weigerung, Texte aus der Zeit vor 1945 in der Bundesrepublik unkommentiert nachzudrucken.[5] Während Adorno seit den späten Fünfzigern, befördert durch das Aufkommen der Neuen Linken und durch die studentische Protestbewegung, zu einem politischen Intellektuellen der Bundesrepublik avancierte und mit dem von ihm protegierten Jürgen Habermas dazu beitrug, Frankfurt zum emblematischen Ort einer von Marx inspirierten Gesellschaftskritik zu machen, zog Horkheimer sich immer stärker auf seinen Wohnsitz im Schweizerischen Montagnola zurück, von wo aus er sich fast 15 Jahre lang und dreimal vergeblich bemühte, einen Autor zu finden, der seine Biografie schreibt.[6] In dieser Zeit entstanden aus Horkheimers Privatbesitz heraus die Grundlagen des späteren Horkheimer-Archivs, biografische Interviews mit Radio- und Fernsehsendern sowie die von Horkheimer kommentierten, der Historisierung der Kritischen Theorie dienenden Sammlungen früherer und gegenwärtiger Texte, zu deren Veröffentlichung er sich seit Ende der Sechziger schließlich doch bereitgefunden hatte.[7]

Während also Adornos Werk und öffentliche Tätigkeit seit den späten Fünfzigern unter dem Vorzeichen einer nachgeholten Karriere und damit einer offenen Zukunft stand, verlieh Horkheimer seiner geistigen Arbeit von den späten fünfziger Jahren an zunehmend den Charakter des Nachlasses: der Bestandssicherung einer im Schwinden begriffenen Vergangenheit. Horkheimers Wegzug von der Frankfurter Westendstraße an den Luganer See war insofern auch der Wechsel in einen anderen Erfahrungsraum: Fort von der Stadt, deren vom deutsch-jüdischen Bürgertum und seiner philanthropisch-mäzenatischen Tätigkeit im 19. Jahrhundert geprägte Vergangenheit durch eine vom neuen bundesrepublikanischen Linksintellektualismus geprägte neue Zukunftsoffenheit überschrieben wurde, für die die Begriffe des Fortschritts, der Geschichte und der Arbeit erneut in einer quasi-revolutionären Konstellation zusammenzutreten schienen, ganz so, also wiederholten sich in den Sechzigern, von der Erfahrung des Zivilisationsbruchs ungetrübt, geistige Konfigurationen des Linkssozialismus der Weimarer Republik.[8] Während Adornos Konflikte mit der Studentenbewegung, zu der viele seiner Schüler gehörten, sich an dieser Reaffirmation überkommener revolutionstheoretischer Termini entzündeten, war die Schweiz, in die Horkheimer zurückkehrte (Genf war früher Exilort des Instituts für Sozialforschung vor London und New York gewesen), fast etwas wie ein Seniorenheim ehemaliger, aus dem Exil remigrierter und wieder fortgezogener Emigranten, mit denen Horkheimer, von Hans Habe bis Karl Jaspers, über lebensgeschichtliche und politische Differenzen hinweg regen Kontakt hatte. Weil die eine biografische Bewegung und die andere – Adornos Verharren in Frankfurt und seine Entwicklung der Kritischen Theorie zur polemischen Selbstreflexion des Standes des Geistes in der damaligen Bundesrepublik und Horkheimers Rückzug, das sich dem Verständnis seiner selbst als Verkörperung eines Vergangenheit werdenden Denkens verdankte – allein in ihrer Komplementarität und Gegenläufigkeit, in ihrer immanenten Widersprüchlichkeit, das ausmachen, was sich als geistige Physiognomie der Kritischen Theorie in der Bundesrepublik bezeichnen ließe, ist nicht nur die Sammelbezeichnung „Frankfurter Schule“ für jene Konstellation ideologisch. Auch der Schrägstrich, der Adorno und Horkheimer nicht allein auf dem Titel der „Dialektik der Aufklärung“, sondern auch im Denken über die Kritische Theorie fast automatisch verbindet und in Wahrheit Horkheimer Adorno subsumiert, verunklart das Verhältnis beider eher, als es zu erhellen.

Es ist kein Zufall, dass Adorno zu Lebzeiten aus verschiedenen Anlässen vier Texte über Horkheimer geschrieben beziehungsweise vorgetragen hat: ein Porträt und eine Radiorede im Jahr 1955 anlässlich seines 60. und einen offenen Brief in der „Zeit“ sowie eine Festrede aus Anlass seines 70. Geburtstags – als gälte es, immer wieder in Erinnerung zu rufen, dass neben und mit Adorno auch Horkheimer lebte und arbeitete. Horkheimer hingegen publizierte lediglich 1963 einen Glückwunsch zu Adornos 60. Geburtstag, würdigte ihn jedoch nach seinem Tod 1969 in einem Text und zwei Interviews – als gälte es, posthum festzuhalten, wie eng die geistige Verbindung zwischen beiden gewesen war. Indiziert wird damit die unterschiedliche Form der Gegenwärtigkeit beider und die für beide jeweils unterschiedlich zu bestimmende Differenz zwischen Leben und Werk. Anders als Adornos Biografie lässt sich die Horkheimers anhand der Geschichte der Werke, die er veröffentlichte, nur unzulänglich erzählen; die routiniert vorgebrachte Ansicht, Horkheimers Werk sei weniger originell, sein philosophisches Denken weniger konturiert gewesen als das Adornos, lässt sich nicht einfach abweisen. Nicht umsonst spricht Horkheimer in seiner Würdigung zu Adornos 60. Geburtstag emphatisch von „Adornos schriftstellerischem Werk, das er neben der erfolgreichen Lehrtätigkeit und der Arbeit als Direktor des neu errichteten Instituts geschaffen hat“.[9] Darin klingt bereits jenes Werturteil an, das noch in dem Titel von Detlev Claussens Adorno-Biografie, „Ein letztes Genie“, nachhallt und auf Horkheimer gerade nicht zutrifft. Mit dem deutsch-jüdischen Großbürgertum, dem er entstammte, war Horkheimer durch das Bewusstsein verbunden, selbstbewusst und konsequent als Beauftragter einer Sache zu handeln, die ihn selbst und seine unmittelbaren Leistungen weit überstieg. Adorno indessen war dem Typus des spätbürgerlichen Intellektuellen, der nach seinem Tod seine Erbschaft antrat (und ausschlug), physiognomisch tatsächlich darin ähnlich, dass er strikt und stets im eigenen Namen sprach. Dieses Selbstverständnis, das in einer verdichteten, zugleich diskursiven und ästhetischen Idiomatik ihren Tonfall fand, ist vielleicht der prägnanteste Konterpart zum Selbstverständnis Horkheimers, der den Beruf des Repräsentanten nicht als Verleugnung oder Zurücknahme seines Denkens, sondern als dessen Ausdrucksform verstand. Damit ist womöglich in Horkheimers eher als in Adornos Habitus ein Element der Kritischen Theorie bewahrt, das heute kaum noch verstanden wird: die Erinnerung an die Möglichkeit eines richtigen Allgemeinen, die sich gerade nicht an Gesten sprachlicher Selbstabdichtung, intellektueller Rigorosität und unerbittlicher Negativität heftet – nicht an all das also, was Adorno zu Unrecht, aber auch vergleichsweise mühelos als Genialität attestiert werden kann –, sondern an eine Fähigkeit zur Selbstzurücknahme, die nicht zugleich Selbstverleugnung ist. Adorno hat in seinem offenen Brief an Horkheimer aus Anlass von dessen 70. Geburtstag etwas von den Voraussetzungen dieses Unterschieds ausgesprochen, indem er darauf hinwies, dass Horkheimer ursprünglich dazu bestimmt gewesen sei, „als Kaufmann (…) die väterlichen Fabriken zu übernehmen“, was dazu beigetragen habe, dass er sich „das konkrete Bewusstsein von der Vormacht der Ökonomie in der bestehenden Gesellschaft“ bewahrt habe.[10] Die sozialpsychologische Skizze, die er daraufhin von Horkheimer zeichnet, muss wohl auch gelesen werden als Komplement (nicht als Gegensatz) zu Adornos Emphase der Erfahrungsfähigkeit und ästhetischen Selbstentäußerung des Ich: „Noch Feinden hast Du dadurch Dich gewachsen gezeigt, daß Du, in manchen Situationen, wie sie wurdest, wie sie reagiertest; so konntest Du sie ausmanövrieren. Dazu bedarf es eines sehr starken und zugleich sehr weichen Ichs, widerstehend und nachgebend in eins. Indem Du Dich entäußerst, erhältst Du Dich selbst.“[11]

Der Begriff der Selbsterhaltung, der in der „Dialektik der Aufklärung“ vor dem Hintergrund des Umschlags von instrumenteller Vernunft in Irrationalität ausschließlich als polemische begegnet, wird hier, in der vergleichenden Konfrontation verschiedener geistiger Temperamente, emphatisch als Telos formuliert. Vielleicht ist es dieses Beharren auf der Notwendigkeit der Selbsterhaltung, die nur durch reflektierte Selbstzurücknahme, nicht durch Selbstverwirklichung zu gewinnen ist, die als spezifisch Horkheimer’sches Element aus der Kritischen Theorie herausgekürzt wird, indem Horkheimer mittels Schrägstrich Adorno subsumiert wird. Mit diesem Trick nämlich wird auch Adorno das Wichtigste genommen: das Bewusstsein, dass nur ein starkes Ich, der seiner Atomisiertheit gewärtige und dadurch widerständige Einzelne, für jene Erfahrungsoffenheit einsteht, die vom allgegenwärtigen Kultus um „Erfahrung“ nur beschworen wird. Während Horkheimer den Protagonisten der Studentenbewegung statt als Gegner eher als Fossil galt, weil in ihm vielleicht zum letzten Mal die Qualitäten und Beschädigungen, die eine solche Haltung mit sich bringt, lebensgeschichtliche Wirklichkeit gewonnen hatten, ist aus dem ästhetischen Gestus, den Horkheimer im Unterschied zu sich selbst an Adorno als „schriftstellerisch“ erkannte, eine stereotype Idiomatik geworden, an der Adornos selbsterklärte Schüler nicht mehr den Gegenstand ihres Interesses, sondern nur noch einander erkennen.

  1. Eingeführt wurde der Begriff in der Zwischenkriegszeit von Karl Mannheim, der damit die spezifische generationenprägende Erfahrung des Ersten Weltkriegs zu fassen suchte – was die militärische Metapher erklärt. Siehe Karl Mannheim, Das Problem der Generationen, in: Kölner Vierteljahrshefte zur Soziologie VII, 2, S. 157–185; VII, 3, S. 309–330. Zur Aktualisierung von Mannheims Terminologie nach 1945 vgl. Christina von Hodenberg, „Politische Generationen und massenmediale Öffentlichkeit. Die ‚45er‘ in der Bundesrepublik“, in: Generationen. Zur Relevanz eines wissenschaftlichen Grundbegriffs, hg. von Ulrike Jureit und Michael Wildt, Hamburg 2005, S. 266–294.
  2. Herausgearbeitet und zugleich verwischt wird diese Differenz bei Rolf Wiggershaus, Die Frankfurter Schule. Geschichte – Theoretische Entwicklung – Politische Bedeutung, München 1988. Instruktiv zum Verständnis der Dissonanzen zwischen „erster“, „zweiter“ und den Protagonisten der Studentenbewegung als „dritter“ Generation ist die Studie von Christian Schneider / Cordelia Stillke / Bernd Leineweber, Trauma und Kritik. Zur Generationengeschichte der Kritischen Theorie, Hamburg 2000.
  3. Über das 19. Jahrhundert als Epoche der kurzen Hochzeit eines für deutsche bürgerliche Juden günstigen Liberalismus und der Ausprägung eines besonders aggressiven Judenhasses hat Horkheimers Schülerin Eleonore Sterling ein lesenswertes Buch geschrieben. Vgl. Dies., Er ist wie du. Aus der Frühgeschichte des Antisemitismus in Deutschland 1815–1850, München 1956.
  4. Adornos im Vergleich mit Horkheimer engeren Kontakte zu Walter Benjamin und Gershom Scholem dürften auch darin begründet gewesen sein, dass ihm in ihnen ein Verständnis des Judentums begegnete, das ihm selber unselbstverständlich war. Horkheimer indessen verstand sich, vermittelt über die nicht mehr orthodoxe, aber gerade deshalb selbstverständliche Präsenz des Judentums in seinem Elternhaus, stets als säkularer bürgerlicher Jude. Zur Differenz der Erfahrungshintergründe in der „ersten Generation“ vgl. meinen Aufsatz: Das untergehende Ich: Zur Biographiekritik der Kritischen Theorie, demnächst in: Jahrbuch des Simon-Dubnow-Instituts 16 (2017).
  5. Siehe Rolf Wiggershaus, Max Horkheimer. Begründer der „Frankfurter Schule“, Frankfurt am Main 2014, S. 170–198.
  6. Dieses Vorhaben, als dessen Ausführende erst der Schweizer Publizist Ernst von Schenk, dann der katholische Priester Matthias Becker und schließlich der Schweizer Germanist Ludwig Rohner auserkoren wurden, ist bisher kaum untersucht. Vgl. Bernhard Chlopek, Max Horkheimers Biographie-Projekt. Eine Spurensicherung, Frankfurt am Main 1996 (=Diplomarbeit am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität).
  7. Versammelt in: Kritische Theorie (2 Bände, 1968), Sozialphilosophische Studien und Gesellschaft im Übergang (beide 1972).
  8. Dieser Eindruck war es, mit dem Horkheimer in einem langen Brief an Adorno vom 27. September 1958 dessen Offenheit gegenüber Habermas kritisiert und Habermas‘ baldige Entfernung aus dem Institut für Sozialforschung gefordert hat. Nachgedruckt und kommentiert findet sich der Brief bei Detlev Claussen, Theodor W. Adorno. Ein letztes Genie, Frankfurt am Main 2003, S. 407–419.
  9. Max Horkheimer, Jenseits der Fachwissenschaft, in: Ders., Gesammelte Schriften 7, hg. von Alfred Schmidt, S. 261–264, hier S. 262.
  10. Theodor W. Adorno, Offener Brief an Max Horkheimer, in: Ders., Gesammelte Schriften 20.1, hg. von Rolf Tiedemann, S. 155 – 163, hier S. 157.
  11. Ebd., S. 160.

Dieser Beitrag wurde redaktionell betreut von Hannah Schmidt-Ott.

Kategorien: Kritische Theorie

Magnus Klaue

Magnus Klaue ist seit 2015 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur in Leipzig. Er studierte Germnistik, Philosophie sowie Theater- und Filmwissenschaft an der Freien Universität Berlin, wo er von 2003 bis 2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Neuere Deutsche Literatur im Arbeitsbereich von Prof. Dr. Marlies Janz war. Dort promovierte er 2008 mit der 2011 im Böhlau-Verlag erschienenen Arbeit "Poetischer Enthusiasmus. Else Lasker-Schülers Ästhetik der Kolportage". Von 2008 bis 2014 arbeitete er als Redakteur für die Wochenzeitung Jungle World.

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