Erdmut Wizisla | Rezension |

Wem gehört Walter Benjamin?

Rezension zu „Umkämpftes Nachleben. Walter Benjamins Archive. 1940–1990“ von Robert Pursche

Robert Pursche:
Umkämpftes Nachleben. Walter Benjamins Archive 1940-1990
Deutschland
Göttingen 2024: Wallstein Verlag
427 S., 49 EUR
ISBN 978-3-8353-5705-1

„Archive sind das letzte Glück dieser Erde“, sagt Heinrich Böll. Im Falle von Walter Benjamin kommt dieser Satz zu sich selbst, weil es nach menschlichem Ermessen nämlich überhaupt kein Archiv von ihm geben dürfte. Im September 1940 war der Flüchtling, den die Nazis zu Tode hetzen sollten, völlig im Ungewissen darüber, was mit seinen Papieren geschehen würde. Auf seinem letzten Weg über die Pyrenäen trug er nichts als die inzwischen weltberühmte verschollene Aktentasche. Was würde mit den Unterlagen geschehen, die Benjamin, als er im Juni 1940 Paris verlassen musste, Vertrauten zum Verbergen in der Bibliothèque Nationale gegeben hatte? Und was mit dem, was in seiner Wohnung in der Rue Dombasle geblieben war? Benjamin hat noch erfahren, dass die Gestapo alles beschlagnahmt hatte. Nur durch ein Wunder überstanden diese Unterlagen eine Irrfahrt: Abtransport in die Reichshauptstadt, vorübergehende Lagerung außerhalb Berlins, als die Kämpfe sich der Stadt näherten, Übernahme als Beutegut der Roten Armee, Verwahrung in einem Sonderarchiv des Militärarchivs in Moskau, 1957 Rückführung nach Potsdam, später Übergabe vom Deutschen Zentralarchiv an die Akademie der Künste in der DDR.

Der Schlüssel für das Überdauern von Benjamins Hinterlassenschaft steckt im Untertitel des hier anzuzeigenden Buches, und zwar im Plural des Wortes ‚Archiv‘. Walter Benjamin hatte in dem Maße, in dem das Interesse der Mitwelt an seiner Arbeit nachließ, auf die Nachwelt gesetzt und sich für eine Streuung seiner Papiere entschieden – für eine paradoxe Strategie nach einem Satz, den Adorno gern zitierte: Wirf weg, damit du gewinnst. Freundinnen und Freunde bekamen von Benjamin Manuskripte zum Aufbewahren und Verstecken. Wo andere die Dinge beisammenhalten, um sie retten zu können, wagte Benjamin das Gegenteil. Sein Vertrauen in die Treue der Menschen, die ihm nahestanden, muss groß gewesen sein. Und er hat sich nicht in ihnen getäuscht.

Zwar trifft Gershom Scholems Satz, der auf der Rückseite des Buches von Robert Pursche zitiert wird, die Sache nicht genau: Benjamin hätte nach seinem Tod „zu den verschollensten in der geistigen Welt“ gezählt. In den Exilländern, aber auch in Deutschland nach der Barbarei erinnerten sich nicht wenige an den brillanten Schriftsteller, Übersetzer, Radioreferenten, einflussreichen Kritiker, der regelmäßig in den wichtigsten Publikationsorganen der Weimarer Republik zu lesen war, aber tatsächlich gehörte das erste Buch Benjamins, das nach 1945 bei Suhrkamp erschien, die Berliner Kindheit um neunzehnhundert, zu den am schlechtesten verkauften unter den Verlagserscheinungen des Jahres 1950 (vgl. S. 91). Und Theodor W. Adorno, Gretel Adorno und Friedrich Podszus hatten 1955 nicht geringe Mühe, die zweibändige Sammelausgabe unter dem Titel Schriften herauszubringen. Dass sich aus diesen überaus bescheidenen Anfängen eine der frappierendsten Rezeptionsgeschichten eines deutschsprachigen Denkers entwickeln würde, hat damals wohl niemand zu ahnen gewagt. Nicht einmal Benjamin selbst, der doch, wie gesagt, um die Bedeutung seines Werkes wusste.

Diese ungeheure, ja: dramatische Entwicklung ist der Gegenstand des Buches Umkämpftes Nachleben, das sein Autor Robert Pursche 2022 als Dissertation in Basel verteidigt hat. Ehe wir die Sache näher betrachten, beeilt sich der Rezensent einzuräumen, dass er voreingenommen ist. Robert Pursche kam vor mehr als zehn Jahren als aufgeschlossener Praktikant ins Walter Benjamin Archiv und zeigte sich interessiert an dessen Geschichte. Wir betrauten ihn mit der Sortierung einer Quellensammlung zur Geschichte unsrer Einrichtung, aus der wir 2009 eine Dokumentation für das Benjamin-Heft der Zeitschrift Text + Kritik zusammengestellt hatten.[1] Aus archiv- und persönlichkeitsrechtlichen Gründen war nicht alles in Text + Kritik gedruckt, und offenbar regte die Differenz zwischen Gedrucktem und Ungedrucktem den Praktikanten zum Fragen, Denken und Weitersuchen an. Das war die Keimzelle für Umkämpftes Nachleben (vgl. S. 391–392). Pursche gab sich selbst einen Auftrag und erfüllte ihn mit seinem Buch, dessen Entstehen der Rezensent mit Sympathie verfolgt hat.

Die Geschichte von Walter Benjamins Archiven beginnt damit, dass Benjamin als Freiburger Student Dokumente für ein „Archiv für Jugendkultur“ zusammenstellt. Pursche konzentriert sich auf die Zeit von Benjamins Tod 1940 bis 1990, also bis zum – vermeintlichen – Ende des ‚Kalten Kriegs‘, in dem die Auseinandersetzungen um Walter Benjamin mehr als eine Episode waren. Sogar der Terminus ‚Kalter Krieg‘ spielt in ihnen wiederholt eine Rolle (vgl. S. 297–311). Erst seitdem die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur das Walter Benjamin Archiv in der Akademie der Künste in Berlin eingerichtet hat, stehen die Nachlassbestände vollständig zur Verfügung. Zuvor – das ist immer im Blick zu behalten –, gab es kein eigentliches Benjamin-Archiv, nur drei Nachlassteile, der größte bei Adorno in Frankfurt am Main, wo eine Zeitlang tatsächlich von einem „Walter Benjamin Archiv Theodor W. Adorno“ die Rede war, außerdem der in der Ostberliner Akademie der Künste und ein dritter in der Bibliothèque Nationale in Paris, außerdem Sammlungen: die bedeutende, von Scholem angelegte in Jerusalem und eine in der Universitätsbibliothek Gießen.

Zur Geschichte von Walter Benjamins Hinterlassenschaft und Edition liegt einiges an Forschungsliteratur vor.[2] Was fehlte, war eine systematische Aufbereitung. Pursche begab sich an die Quellen der unmittelbaren Auseinandersetzungen: Artikel, Pamphlete, Exposés und Memoranden, dazu Briefe, Gesprächsprotokolle und Erinnerungen, meist von Beteiligten, die oft Kontrahenten waren. Und hier setzt der Verfasser dieser Arbeit klug und entschieden ein, indem es ihm gelingt, sich, wie es bei Brecht heißt, „aus dem Streit der Welt herauszuhalten“. Das bedeutet allerdings nicht, dass Pursche eine wie auch immer geartete Neutralität wahrt, aber er spricht aus dem historischen Abstand, als Nachgeborener, der in die Gräben der Kämpfe geblickt hat, aber nie in der Gefahr stand, sich in sie hineinziehen zu lassen. Pursche lässt, was ein entschiedener Vorzug ist, den Protagonisten der Rezeption ihr Recht, er versucht, die jeweilige Position aus dem Stand der Konflikte und ihrer Rolle darin zu erkunden. So werden Handeln und Motive der Agierenden in den historischen Kontext eingebettet, kritisch geprüft, aber nicht zensiert, sondern aus der jeweiligen Logik heraus begriffen. Um es rundheraus zu sagen: Die Erschließung der Quellen, ihre Lektüre und Diskussion hat Robert Pursche mit Bravour geleistet. Jede künftige Auseinandersetzung mit der Wirkungsgeschichte Walter Benjamins wird sich mit Pursches Studie zu befassen haben. Entstanden ist ein Kompendium, eine profunde Darstellung des ersten halben Jahrhunderts von Walter Benjamins postumer Rezeption.

Der Verfasser gliedert sinnvoll in Zeitabschnitte, die Phasen der Rezeption entsprechen und zugleich ihre Schwerpunkte, Konflikte und zentralen Ereignisse erfassen: „Rettung nach Benjamins Tod“ (1940–1950; S. 39–85), „Rückkehr in eine geteilte Welt (1950–1957, S. 87–140), „Ein Leben in Briefen“ (1955–1966, S. 141–175), „Archivwissen und Verlagspoker“ (1957–1967, S. 177–215), „Philologischer Barrikadenkampf“ (1967–1968, S. 217–276), „Nach Adorno“ (1969–1979, S. 277–334), „Kein Ende der Geschichte“ (1979–1990, S. 335–382). Nachdrücklich gewürdigt sind neben der enormen Rolle, die Adorno, Scholem und das erste Team der Herausgeber der Gesammelten Schriften Rolf Tiedemann, Hermann Schweppenhäuser, Hella Tiedemann-Bartels, Tillman Rexroth spielten, erfreulicherweise die Anteile von Gretel Adorno und Friedrich Podszus an der Edition von Benjamins Texten. Erstmals wird ausführlich aus bislang unveröffentlichten Briefen und Aktenvermerken der Beteiligten zitiert, unter anderem von und an Theodor W. Adorno, Gretel Adorno, Stefan Benjamin, Gershom Scholem, Rolf Tiedemann, Hermann Schweppenhäuser, Siegfried Unseld, Elisabeth Hauptmann, Walter Boehlich, Max Rychner, Giorgio Agamben, Hildegard Brenner, Rosemarie Heise, Jürgen Jahn, Jürgen Teller, Gerhard Seidel sowie Dokumente aus dem Deutschen Zentralarchiv (DDR), der Akademie der Künste (DDR), dem Ministerium des Innern (DDR), dem Ministerium für Kultur (DDR) und aus den Verlagen Suhrkamp, C.H. Beck, Kösel, Aufbau und Reclam.[3]

Eindrucksvoll macht das Buch deutlich, dass in den Auseinandersetzungen um Benjamin stets Politisches und Philologisches auf kaum entwirrbare Weise verknüpft war – Philologisches im Sinne der Möglichkeit, Texte so zu publizieren, wie der Autor es wollte, und im Sinne der Deutung oder Deutungshoheit. Das begann zu Lebzeiten, in den Kreisen der Jugendkulturbewegung, setzte sich in den zwanziger Jahren fort, als Scholem die Politisierung des Freundes misstrauisch kommentierte, und es drehte sich vor allem im Exil immer wieder um den von Adorno und Scholem eher unterstellten als wirklich nachgewiesenen „Einfluss“ von Bertolt Brecht auf das Denken und Schreiben Benjamins. Politische Bedenken führten zu Zensureingriffen in den Beiträgen für die Zeitschrift für Sozialforschung.

In den postumen Editionen – wie im Ringen um den Zugang zu den Archiven – bleibt diese Konstellation virulent. Nach dem Erscheinen der ersten zweibändigen Briefausgabe von 1966[4] sahen sich die Herausgeber Adorno und Scholem konfrontiert mit Vorwürfen, sie hätten Kritisches über das Institut für Sozialforschung unterschlagen. Selbst wenn die Angriffe übers Ziel hinausschossen, unhaltbar waren sie nicht, und die Kritiker – unter ihnen Helmut Heißenbüttel, Hannah Arendt, Rosemarie Heise und die Zeitschrift alternative – fanden etwa in dem seit den frühen sechziger Jahren zugänglichen Archivteil im Deutschen Zentralarchiv in Potsdam Material für ihre Argumente. An der Gliederung der Gesammelten Schriften monierte man die wesentlich noch auf Adorno zurückgehende, von seinem Schüler Rolf Tiedemann durchgezogene Favorisierung der sogenannten philosophischen Hauptschriften – Dissertation, Trauerspielbuch, Baudelaire-Studien – zuungunsten der literarischen, kritischen, kulturtheoretischen Texte – Einbahnstraße, Deutsche Menschen, Rezensionen und Feuilletons. Ein Konfliktfeld über beinahe zwei Jahrzehnte war schlicht der Zugang zu Archiven: Für das Adorno Archiv in Frankfurt erfand Rolf Tiedemann den Begriff ‚Editionsarchiv‘ und verschob die Möglichkeit für alle, mit den Manuskripten Benjamins zu arbeiten, in die Zeit nach dem Abschluss der Edition. Im Gegenzug verweigerte eine zwischen der DDR-Akademie und dem Aufbau-Verlag, der eine Benjamin-Ausgabe plante, abgestimmte Strategie Menschen aus dem Westen die Einsichtnahme. Dabei ging es um Arbeitsmöglichkeiten, aber immer auch um die „richtige“ Lesart, was einer, wie es damals hieß, „Beschlagnahme“ gleichkam.

Das führte zu teilweise bizarren Entwicklungen. Pursche greift „eine der merkwürdigsten Anekdoten“ (S. 263) auf, die Jürgen Jahn, jahrzehntelang Lektor in der Wissenschaftsabteilung des Aufbau-Verlags in Ostberlin, erzählt hat, nämlich dass das Ministerium für Staatssicherheit nach dem Abhören von Telefonaten zwischen Jahn, Gerhard Seidel, dem Herausgeber der Benjamin-Sammlung Lesezeichen im Reclam-Verlag Leipzig, und dem Philosophen und Bloch-Schüler Jürgen Teller, Lektor bei Reclam, der Ansicht war, Benjamin sei ein neuer Mitarbeiter in der für den Aufbau-Verlag zuständigen „Hauptverwaltung Verlagswesen“ des Ministeriums für Kultur, über den bekannt sei, „daß er selbst ein ideologisch-schwankender Mensch ist und sich leicht von intelligenten, erfahrenen Menschen, beeinflussen läßt“ (S. 267). Eine überraschende Entdeckung ist die Korrespondenz zwischen dem Philosophen Ekkehard Schwarzkopf, der als einer der Ersten den Potsdamer Bestand eingesehen hat, und Alfred Sohn-Rethel (vgl. S. 181–199).

Was ist nun aus der Geschichte seiner Wirkung über Benjamins Werk selbst zu erfahren? Diese Frage kann nur stellen, wem nicht klar ist, welch enormen Einfluss Archive, Editionen, Verlage und andere Institutionen des literarischen Lebens haben. Lektüre geschieht ja nie voraussetzungslos. Immer spielt eine Fülle von Faktoren eine Rolle, ehe ein Text wirken kann: Wie habe ich davon erfahren? Was für einen Titel, wenn es sich um gedruckte Texte handelt, wählen Verlag oder Herausgeber, welche Sätze stehen auf dem Umschlag, was für ein Nachwort begleitet den Text? Was kostet das Buch, kann ich es mir leisten? Ist es in meinem Land käuflich zu erwerben? Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das Nichtvorhandensein, die empörende Erfahrung, dass etwas vorenthalten wird, das Interesse erst so richtig angestachelt hat. In der DDR war Benjamin lange Zeit ein Geheimtipp. Die Thesen „Über den Begriff der Geschichte“ wurden erst 1984 gedruckt.[5] Vorher waren sie allerdings durchaus präsent, weil Heiner Müller und andere nachdrücklich darauf hingewiesen hatten oder weil der Regisseur Alexander Lang sie in die Programmhefte seiner legendären Inszenierungen am Deutschen Theater in den Siebziger Jahren setzte. Auch wenn Benjamins Werk bis zum Ende der DDR nur höchst unvollständig vorlag, war der „Jahrhundertautor“ (Stephan Hermlin) in Fachkreisen und nicht nur dort zunehmend eine beliebte Bezugsgröße, weshalb der 2009 verstorbene Dichter Adolf Endler, der auch ein kluger und witziger Kommentator literarischer Texte war, Benjamin spöttisch einen „Anzapfsäulenheiligen“ nannte.

Pursche erzählt all das, er nähert sich dem Gegenstand mit der Haltung eines Historikers, der die Sozialgeschichte einer Rezeption erforscht. In einem ganz Benjamin‘schen Sinne fragt er nicht nur nach den Herrschenden, sondern nach Beteiligten am Rande, in Verlagen, Lektoraten, Archiven, Universitäten, Instituten, Lesesälen und Studierstuben. Entstanden ist eine Geschichte von Zugänglichkeit, Zurüstung, Beschlagnahme, eine Geschichte von Hoffnungen auf und Kämpfen um Publikationsrechte, von dem Wunsch nach der vorurteilsfreien Präsentation von Texten. Pursche hat Quellen aufgetan, die versiegt zu sein schienen, er hat in zahlreichen Beständen, Nachlässen, Vorlässen, Sammlungen recherchiert und jedes noch so entfernte Detail zu Tage gefördert und, indem er es in dem bereits stehenden und von ihm wesentlich ausgebauten Gerüst verankerte, zum Sprechen gebracht.

Robert Pursche argumentiert klar, seine Belege sind präzise, und sein Stil ist gut lesbar; nie unterliegt er der Gefahr der Anbiederung an Benjamins Schreibweise, die besonders in Qualifizierungsarbeiten immer wieder anzutreffen ist. Kleinere Ungenauigkeiten im Literaturverzeichnis sollten bei einer zweiten Auflage, die dem Buch unbedingt zu wünschen ist, beseitigt werden. Hochwillkommen sind die zahlreichen Abbildungen, darunter herrliche unbekannte Fotografien von Scholem, Bloch, Habermas und anderen, die Hans Puttnies auf dem Benjamin-Kongress in Frankfurt 1972 gemacht hat (S. 313, 315, 321, 325, 331).

Robert Pursches Buch endet mit einer Betrachtung des Kinderbuchs Der geheimnisvolle Koffer des Herrn Benjamin von Pei-Yu Chang[6], die „den Kleinsten eine Geschichte von Hoffnung und Verzweiflung“ erzählt. „Es ist auch die bewegte Geschichte der Überlieferung selbst, die immer wieder Grund zu Neugier, Nachforschungen und Streit gibt“, resümiert der Verfasser, der das Terrain profund vermessen hat. Und er schließt mit einem Satz, um dessen Wahrheit niemand besser weiß als er, der Kenner der Geschichte dieses umkämpften Nachlebens: „Wahrscheinlich wird es damit noch lange nicht vorbei sein.“ (S. 389)

  1. Ursula Marx / Gudrun Schwarz / Michael Schwarz / Erdmut Wizisla, Von Walter Benjamins Archiven zum Walter Benjamin Archiv. Eine Geschichte in Dokumenten, in: Text + Kritik, 31/32 (2009), 3. Aufl., Neufassung, S. 134–210.
  2. Vgl. vor allem Klaus Garber, Zum Bilde Walter Benjamins. Studien – Porträts – Kritiken, München 1992; Detlev Schöttker, Konstruktiver Fragmentarismus. Form und Rezeption der Schriften Walter Benjamins, Frankfurt am Main 1999; Michael Opitz, Zwischen Nähe und Distanz. Zur Benjamin-Rezeption in der DDR, in: Klaus Garber / Ludger Rehm (Hg.), global benjamin. Internationaler Walter-Benjamin-Kongreß 1992, Band III, München 1999, S. 1277–1320; Burkhardt Lindner (Hg.), Benjamin-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, Stuttgart/Weimar 2006; Erdmut Wizisla, Irrfahrt einer Hinterlassenschaft. Die Moskauer Nachlassteile Walter Benjamins, in: Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste Magdeburg (Hg.), Kulturgüter im Zweiten Weltkrieg: Verlagerung – Auffindung – Rückführung, bearb. v. Uwe Hartmann, Magdeburg 2007, S. 313–328; ders., Kalter Krieg um Walter Benjamin? Die Affäre um die Schriftensammlung Lesezeichen, mit einer Chronik von Ingrid Sonntag, in: Ingrid Sonntag (Hg.), An den Grenzen des Möglichen. Reclam Leipzig 1945-1991, Berlin 2016, S. 234–258; Robert Pursche, Philologie als Barrikadenkampf, Rolf Tiedemann und die Arbeit für Walter Benjamins Nachleben, in: Mittelweg 36 30 (2021), 3, S. 12–40, sowie die Nachworte und Texte zur Edition innerhalb der bislang erschienenen Bände der Kritischen Gesamtausgabe Werke und Nachlaß.
  3. Zu präzisieren ist, dass das Gerhard-Seidel-Archiv zum Bertolt-Brecht-Archiv und das Rolf Tiedemann Archiv (nicht: Nachlass Tiedemann) zum Walter Benjamin Archiv gehört (vgl. S. 394–395); beide Archive sind in der Akademie der Künste.
  4. Walter Benjamin, Briefe, herausgegeben und mit Anmerkungen versehen von Theodor W. Adorno und Gershom Scholem, 2 Bände, Frankfurt am Main 1966.
  5. In: Walter Benjamin, Allegorien kultureller Erfahrung. Ausgewählte Schriften. 1920–1940, herausgegeben von Sebastian Kleinschmidt, Leipzig 1984, S. 156–167.
  6. Pei-Yu Chang, Der geheimnisvolle Koffer des Herrn Benjamin. Nach einer wahren Geschichte über Walter Benjamin, Zürich 2017.

Dieser Beitrag wurde redaktionell betreut von Jens Bisky.

Kategorien: Erinnerung Geschichte der Sozialwissenschaften Kritische Theorie Philosophie Wissenschaft

Erdmut Wizisla

Der Literaturwissenschaftler Erdmut Wizisla ist Leiter des Walter Benjamin Archivs an der Akademie der Künste, Berlin.

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