Hedwig Richter | Interview |

„Historia magistra vitae“

Welche ist Ihre Lieblingstheorie? Idealismus.

Welche Theorie halten Sie für überschätzt? Penis-Neid.

Welchen einer Theorie entstammenden Begriff wenden Sie oft, aber vielleicht nicht immer ganz richtig an? Demokratie.

Welchen Begriff würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? Intersektionalität.

Welche Theorie kann man am ehesten mit einem Meme erklären? Welches Meme wäre das? Marxismus und Marxens Vollbart. So weit ist es gekommen.

Welches Theoriebuch haben Sie sich hochambitioniert gekauft und dann doch nie (zu Ende) gelesen? Bourdieus Feine Unterschiede.

Mit welcher Theorie würden Sie versuchen, ein Date zu beeindrucken? Apokatastasis panton.

Von welcher Gesellschaftstheorie kann man am meisten für das Leben lernen? Historia magistra vitae.

Welcher Begriff wird so inflationär benutzt, dass er seine Bedeutung eingebüßt hat? Nicht: Moderne.

Durch eine Reise mit der Zeitmaschine treffen Sie eine:n frühe:n Vertreter:in der Soziologie Ihrer Wahl. Was berichten Sie ihr oder ihm aus der soziologischen Zukunft? Dass die Fremdheit zwischen Soziologie und Geschichtswissenschaft noch immer furchtbar und fruchtbar ist.

Wer hat das schönste Theoriedesign? Das Jüngste Gericht.

Stellen Sie sich vor, Sie könnten nicht die Theorie der sozialen Welt, sondern die Welt der Theorie anpassen. Für welche würden Sie sich entscheiden? Bachs Wohltemperiertes Klavier.

Welches Konzept / welchen Begriff haben Sie bis heute nicht verstanden? Patriarchat.

Dieser Beitrag wurde redaktionell betreut von Hannah Schmidt-Ott.

Kategorien: Demokratie Geschichte Gesellschaft Gesellschaftstheorie Moderne / Postmoderne Öffentlichkeit

Hedwig Richter

Hedwig Richter ist Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr München.

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