Aida Bosch, Hermann Pfütze | Veranstaltungsbericht |

Ästhetischer Widerstand gegen Zerstörung und Selbstzerstörung

Gemeinsame Tagung der Sektion Kultursoziologie / AK Soziologie der Künste, der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik e.V. und des Interdisziplinären Zentrums für Ästhetische Bildung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 16.–18. Juni 2016

Warum halten wir wider alle Schrecken daran fest, dass das Leben und die Welt schön sind, und wie erneuern wir den unzerstörten Blick aufs Kaputte? Was ist das Besondere des ästhetischen Widerstands? Ist er nicht-antagonistisch, intrinsisch und genuin gewaltfrei, als „Schönheitstrieb“ (Friedrich Schiller) universell und von Kindheit an Ausdruck von Lebenslust und Lebensfreude? Können deshalb Künste, Literatur und Ästhetik der individuellen und gesellschaftlichen Zerstörungsdynamik besser widerstehen als politischer, religiöser, moralischer oder ökonomischer Widerstand? Lässt sich mithin die umfassende Ästhetisierung der Gesellschaft als neuer „Quellcode der Vergesellschaftung“(Joachim Fischer) verstehen? Damit würden Kunstsoziologie und Ästhetik neue Schlüsseldisziplinen der Gesellschaftsanalyse. Oder ist Ästhetisierung vor allem Motor und Zwang der postindustriellen „Prosumer“-Ökonomie, mit dem „schönen Widerstand“ diverser Gegenkulturen (Christine Magerski) als Trendsettern?

Auf der Tagung wurde erörtert, wie und wo ästhetischer Widerstand sich äußert – gegen Gewalt und Krieg, gegen Unrecht und Machtmissbrauch, gegen kulturellen Mainstream, gegen Lebensängste und Selbstzerstörung – und wie er sich von Protest und Provokation unterscheidet. Das warf zugleich die Frage nach der systematischen Bedeutung der Ästhetik und der Künste auf, als Kräfte des Widerstands gegen die Engführung des sozialen und individuellen Lebens zwischen Schrecken und Sicherheit.

Die Anfänge ästhetischen Widerstands gegen Zerstörung und Selbstzerstörung vergegenwärtigte IRENE TOBBEN (Berlin) am Beispiel des Schildes des Achill, den der Schmiedegott Hephaistos mit „Visionen eines schöneren, friedlichen Lebens“ bemalte. Mit Homer sei die der Götter- und Menschengewalt widersprechende Idee in unsere Welt gekommen, „in tradierten Erzählungen gegensätzliche Positionen unterzubringen“.

Das Thema des Antikriegsbildes im Krieg erörterte auch HANS DICKEL (Erlangen), der an die spannungsreiche Geschichte von Pablo Picassos Guernica (1937) erinnerte. Damit der Völkerbund die Zerstörung der Stadt Guernica als Kriegsverbrechen anerkennen konnte, musste Picasso einen Innenraum voll wehrloser Opfer entwerfen, malte das riesige Schwarz-weiß-grau-Format jedoch zugleich als Protest gegen den Scheinfrieden des Licht- und Farbspektakels der Pariser Weltausstellung 1937.

Ähnlich ikonisch ist auch Théodore Géricaults Floß der Medusa (1818–1819). MARTIN JÜRGENS (Berlin) erörterte unter dem Titel „Der rote Fetzen, die Gewalt und die Kultur der Präsenz“ die große Wirkung dieses Bildes auf das Werk von Peter Weiss und Hans Werner Henze. Am selben Beispiel kritisierte er auch die Präsenzschwärmerei und Ereignisfaszination modischer Philosophie von Jean Baudrillard bis Karl Heinz Bohrer und die postdramatische Theatralik. Der Vortrag schloss mit dem Bild des Banksy-Graffito Lampedusa, das ein Schlauchboot voller Flüchtlinge zeigt, bestaunt von Urlaubern auf einem riesigen Kreuzfahrtschiff.

JÖRN AHRENS (Gießen) erörterte anhand der „gesellschaftlichen Intervention“ des Spielfilms Messer im Kopf (1978) von Reinhard Hauff gegen die Gewalt der RAF und des Staats Ende der 1970er-Jahre ein ähnliches Problem wie MARK EMMERICH (Jena) in seinem Vortrag „Die Politisierung des Schönen in E.T.A. Hoffmanns Fräulein von Scuderi (1819): In beiden Werken geht es um den Zwiespalt zwischen der Ordnung der Außenwelt, die durch Staat und Polizei gewährleistet wird, und der diesen Instanzen unzugänglichen romantisch-utopischen Seelenwelt der Akteure. Im Film steht dafür die Aphasie des Kopfverletzten, in der Novelle die Einbildungskraft des Verbrechers aus Liebe.

CHRISTINE MAGERSKI (Berlin / Zagreb) schilderte an der Geschichte der Bohème des 20. Jahrhunderts die Verwandlung von Widerstand in Lifestyle und folgerte daraus, dass ästhetischer Widerstand sich heute gerade gegen Ästhetisierung richten müsse. Vergleichbare Entwicklungen untersuchten in ihren Beiträgen KAROLINA KEMPA (Hannover) über „Selbstästhetisierung als ästhetischer Widerstand?“ in der Schwarzen Szene und SEBASTIAN KLEELE (München) über „Graffiti – Ästhetischer Widerstand oder Widerstand gegen das Ästhetische“. Trotz aller Verwertung durch Popkultur und Mode seien der Gothic- und der Graffiti-Szene genuin ästhetische Widerstandsqualitäten nicht abzusprechen. Schließlich sei ihre exponierte Ästhetik mit dem sozialen Risiko der Ausgrenzung bzw. Bestrafung verbunden.

Auf die Frage, wie der normativen Ästhetisierung des Alltags zu entkommen sei, hatte LAMBERT WIESING (Jena) anregende Antworten: „Luxus – der Dadaismus des Besitzens“ sei falsch verstanden als etwas, das man sich ausnahms- und unvernünftigerweise leisten wolle. Vielmehr bedeute Luxus, etwas zu tun oder zu haben, das man sich nicht leisten zu könne, weil die „private ästhetische Erfahrung des Besitzens“ dieser Sache aller Vernunft und jedem Zweck und Nutzen spotte.

Indem sie Kritik am gängigen Verständnis von Design als geschmacksbildender, zweckdienlich funktionaler Formgebung und analog an der Akteur/Aktant-Netzwerk-Theorie als sozial-funktionalem Handlungsdesign übte, kam ANNETTE GEIGER (Bremen) zu einem ähnlichen Schluss: An prominenten Beispielen der Designgeschichte zeigte sie, dass Ästhetisierung immer fremde Interessen bedient, während anspruchsvolles Design sich wie die Kunst als ästhetischer und sozialer Widerstand gegen Zweckrationalität verstehe.

Soziologisch gewendet, wäre dieser Befund geeignet, JOACHIM FISCHERS (Dresden) Entwurf einer empirisch fundierten Kunst- und Ästhetiksoziologie als neue „Schlüsseldisziplin“ der Gesellschaftsanalyse zu einer kritischen Theorie zu machen. Sein Konzept wird sich nicht nur an Künsten und Kunstwissenschaften, sondern auch an ökonomischen Fragen erproben müssen. Funktioniert z.B. Verschuldung, das Lebenselixier kapitalistischer Ökonomie, auch ästhetisch, mit Krediten auf Schönes und Schulden auf Misslungenes?

Besteht die Kunstsoziologie diese Proben, sind die Kunstwerke für die Analyse im Idealfall zwar beliebig austauschbar. Das kann jedoch der Kunst im Einzelfall die Chance eröffnen, etwas besser erklären bzw. vermitteln zu können als die Soziologie. So argumentierte MARIJA STANISAVLJEVIC (Koblenz-Landau) in ihrem scharfsinnigen Vortrag über die Vorteile „ästhetischer Formung“ politischer Proteste am Beispiel der russischen Performancegruppe Pussy Riot.

RALF FRISCH (Erlangen) präsentierte zum Thema „Verarbeitung von Krieg und Terror in der bildenden Kunst der Moderne“ Versuche mimetischer „Wiederholung und Überbietung“ des Schreckens. An seinen Beispielen wurde deutlich, dass es häufig weniger um Verarbeitung als um die Schreckensfaszination des Publikums geht, während die Künstler, die wirklichen Schrecken überlebt haben, von ihm auch in ihren Arbeiten immer wieder eingeholt werden.

ERIK PORATH (Berlin) untersuchte die „Gewalt der Darstellung“ und die künstlerische Verarbeitung des Schreckens im Werk von William Kentridge. Kentridges Formenrepertoire in seinen Bildern, Filmen, Plastiken und Inszenierungen sei sehr stark geprägt von seiner Lebenserfahrung mit der Gewaltgeschichte Südafrikas und dem politischen Widerstand. Auch der Betrachter müsse sich daran abarbeiten und seine ästhetische Distanz zur Gewalt selbst herstellen.

CHRISTA KARPENSTEIN-ESSBACH (Mannheim) sprach über ästhetischen Widerstand in Textform bei der Literarisierung von Kriegen. Sie erläuterte an Beispielen die Unterschiede zwischen Roman, Lyrik und Drama: Romane stabilisieren die Erzählung über den Krieg, Lyrik ist formgebundene Sprache gegen Formzerstörung und Gewalt, das Drama „transponiert den Krieg in Wortgefechte“.

ANTON STERBLING (Görlitz), Mitbegründer der „Aktionsgruppe Banat“ 1975 in Temesvar, sprach von den Stärken und Schwächen literarischen Widerstands in einer Diktatur. Als junge Literaten seien er und seine Mitstreiter damals noch relativ frei gewesen von der Angst, die ältere Kollegen vor neuerlicher Zensur und Gewalt durch den rumänischen Staat gehabt hätten. Literatur, etwa die Romane Herta Müllers, erkläre zwar die Diktatur besser als wissenschaftliche Analysen, dennoch seien die Reaktionen des Regimes auf Geschriebenes bis heute nachhaltiger als das Geschriebene selbst.

Um ähnliche Fragen ging es in dem Podiumsgespräch zwischen CHRISTOPH MENKE (Frankfurt/Main) und HERMANN PFÜTZE (Berlin): “Die Kunst braucht keine Feinde“. Sie lasse sich zwar einspannen in politische, religiöse und ökonomische Kriege und Kämpfe, aber führe keine. Kunst könne Sympathien mit dem Bösen wecken, sei aber selbst nicht böse. Kunst verbreite nicht Angst und Schrecken, sondern könne diesen Gefühlen mit Literatur und Theater, Bildern und Klängen standhalten. Im Gegensatz zu Politik, Religion, Moral und Ökonomie verfügten Kunst und Ästhetik über keine Gewaltoption. Das verbinde sie mit den modernen Demokratien, die untereinander keine Kriege mehr führen und ein Leben ohne Angst und Schrecken ermöglichen. Letzteres sei deren wichtigste Aufgabe. Misslinge sie, gefährde die Demokratie sich selbst.

Solche Selbstgefährdungen thematisieren gegenwärtig auch prominente Künstler mit spektakulären Aktionen zur Flüchtlingspolitik. Anhand dreier Beispiele übte WOLFGANG ULLRICH (Leipzig) deutliche Kritik an einer moralisch-ästhetischen Selbstprofilierung mittels Flüchtlingshilfe: Olafur Eliassons „Greenlight“-Produktion mit Flüchtlingen als willigen Arbeitskräften, Ai Wei Weis Installation aus hunderten Rettungsschwimmwesten an den Säulen des Berliner Konzerthauses und seine Pose als totes Kind am Strand sowie die Aktion „Die Toten kommen“ des Zentrums für politische Schönheit empfindet er als Ausdruck eines unreflektierten Gebrauchs ästhetischer Mittel, als emotionale Ausbeutung und Mitmachkunst, kurz: als „Artivismus“. Auch JENS KASTNER (Wien) argumentierte, solche Unternehmungen missachteten den „strukturell bedingten Graben“ (Pierre Bourdieu) zwischen Kunst und Politik. In seinem Vortrag „Ästhetischer Widerstand zwischen post-konzeptueller Kunst und sozialen Bewegungen“ verdeutlichte er das an Beispielen aus dem 20. Jahrhundert.

Wie schwierig es ist, die „Modi Operandi ästhetischen Widerstands“ auseinander- und einzuhalten, legte PETER FOOS (Köln) dar. In einem präzisen theoretischen Exkurs zur „Artikulation, Korrelation, Konkretion“ der verschiedenen Formen des ästhetisch Widerständigen erläuterte er, dass dessen Wirksamkeit damit stehe und falle, wie diese Modi praktisch reflektiert würden.

MARTIN NIEDERAUER (Würzburg/Schweinfurt) erörterte die „Perspektive Kritischer Theorie“, insbesondere das Konzept des „adäquaten Hörens“ in Theodor W. Adornos Musikästhetik dahingehend, inwiefern sie jenseits der Dichotomie von Kunst und Kulturindustrie auch heute noch für eine reflektierte Analyse zeitgenössischer Kunst geeignet sei. Adornos beiläufiger Befund, dass „die Dinge ohne Angst verschieden sein können“, sei in einer Welt zwischen Schrecken und Sicherheit nicht hoch genug zu schätzen.

Dass die Menschen die Dinge selbständig und ohne Angst vor der Obrigkeit unterscheiden können sollen, war schon Albrecht Dürers Anliegen. Für ihn und die Grafikproduzenten des 15. Jahrhunderts, so erläuterte LUTZ HIEBER (Hannover) in seinem Referat über Dürers „Revolution der grafischen Künste“(Erwin Panofsky), mussten Bilder nicht in der stillen Stube kontemplativ erschließbar, sondern auf dem lauten Markt lesbar, verständlich und verkäuflich sein. Dürer setzte als erster auf das Urteil einer bild- und lesekundigen Öffentlichkeit.

RÜDIGER ZILL (Potsdam) versteht ästhetischen Widerstand nicht als Wider-stand gegen etwas, sondern als „zentrales Konstituens von Kunst“ in der Ausein-andersetzung mit ihren Sujets, ihrer Zeit und ihrem Publikum. Mithin, so legte sein Vortrag nahe, werde jedes Werk im Lauf seines Alterns und seiner Interaktions- und Diskursprozesse zu „second art“, indem es seine ästhetischen Impuls- und Widerstandsqualitäten behaupte oder verliere.

Auf ungewöhnliche Weise wurde dieser Aspekt deutlich im Bericht von AIDA BOSCH und MARKUS PROMBERGER (Erlangen-Nürnberg) über ihr europäisches Forschungsprojekt „Ästhetischer Eigensinn und Resilienz in vulnerablen Lebenszusammenhängen“. Sie haben untersucht, warum und wie es manchen Menschen besser gelingt als anderen, in widrigen, prekären Verhältnissen zufrieden zu leben. Ihren Befunden zufolge sind ästhetische Praktiken und ästhetischer Eigensinn konstitutiv für Eigenlogik und Selbstwert.

Auch RAINER E. ZIMMERMANN (München / Cambridge) bezog sich auf den Begriff der Resilienz. Allerdings verstand er in seinem Vortrag über „Kreativität und Widerständigkeit der Materie“ Resilienz nicht als Subjekt-, sondern als Systemeigenschaft: nämlich als „strategisches Verhaltensprinzip“ der „Erhaltung“ natürlicher und sozialer Systeme sowie der „Vielfalt emergenter Strukturen“ ihrer Materie.

Die Tagung zeichnete sich aus durch eine Vielfalt von Beiträgen aus Soziologie, Ästhetik und Kunstwissenschaften. Dank dieser interdisziplinären Neugier wurden angestrengte Diskurse um Theorierelevanz und Referenzliteratur vermieden. Stattdessen konnte man sich der Frage widmen, wie die Künste selbst sowie Kunst- und Literaturanalysen gesellschaftliche, politische und ästhetische Probleme der Gegenwart erhellen können. Soziologische und ästhetische, kunst- und literaturwissenschaftliche Theorien waren dennoch in allen Beiträgen auf dezente Weise präsent, in der Anschauung des Besonderen und im Überblick des Allgemeinen.

Konferenzübersicht:

Aida Bosch / Hermann Pfütze (Erlangen-Nürnberg), Begrüßung und Einführung

Krieg, Gewalt und ästhetischer Widerstand

Hans Dickel (Erlangen), Picassos Guernica

Ralf Frisch (Nürnberg), Ästhetische Reflexionen des Grauens. Strategien der Verarbeitung von Krieg und Terror in der bildenden Kunst der Moderne

Christa Karpenstein-Eßbach (Mannheim), Von neuen Kriegen dichten – Literatur, Medien, Wissen Irene Tobben (Berlin), Über frühe Versuche, durch Kunst die Welt zu retten – Homer und die Folgen

Martin Jürgens (Berlin), Der rote Fetzen, die Gewalt und die Kultur der Präsenz – Théodore Géricaults „Floß der Medusa“ bei Hans Werner Henze und Peter Weiss

Jörn Ahrens (Gießen), „Messer im Kopf“. Spielfilm als gesellschaftliche Intervention

Semantiken und Modi ästhetischen Widerstands

Panel A

Martin Niederauer (Würzburg), Grenzen der Werkästhetik – Adorno und die Widerständigkeit der Kunst

Peter Foos (Köln), Modi Operandi ästhetischen Widerstands: Artikulation, Korrelation, Konkretion

Panel B

Rainer E. Zimmermann (München), Kreativität und Widerständigkeit der Materie

Rüdiger Zill (Potsdam), Von der Ruinenromantik zur Second Art. Widerstand als ästhetische Kategorie

Kunst und gegenwärtige Protestkultur 

Panel C und D  

Marija Stanisavljevic (Koblenz-Landau), Gebrochene Norm und pervertierte Ordnung. Ästhetik und Protest

Jens Kastner (Wien), Repräsentationsstörung und visuelle Politiken. Ästhetischer Widerstand zwischen post-konzeptueller Kunst und sozialen Bewegungen

Sebastian Kleele (München), Graffiti – Ästhetischer Widerstand oder Widerstand gegen das Ästhetische?

Karolina Kempa (Hannover), Selbstästhetisierung als ästhetischer Widerstand? Ein analytischer Versuch über die Ästhetisierungspraktiken der „Schwarzen Szene“

Podiumsgespräch

Christoph Menke (Frankfurt / Berlin) und Hermann Pfütze (Berlin), „Die Kunst braucht keine Feinde – darum hat sie welche“

Ästhetik als gesellschaftlicher Motor oder als existentieller Widerstand?

Joachim Fischer (Dresden), Ästhetisierung der Gesellschaft – zu einer realistischen Theorie moderner Gesellschaft

Annette Geiger (Bremen), Design als Widerstand? Über die notwendige Alltäglichkeit des Ästhetischen

Wolfgang Ullrich (Leipzig), Die Kunst als fünfte Gewalt im Staat? Über Artivismus

Aida Bosch / Markus Promberger (Erlangen-Nürnberg), Ästhetischer Eigensinn und Resilienz in vulnerablen Lebenszusammenhängen

Widerstand des Ästhetischen

Panel A: als Luxus und Bohème

Lambert Wiesing (Jena), Luxus – der Dadaismus des Besitzens

Christine Magerski (Zagreb), Schöner Widerstand. Die Bohème als Lebensform zwischen Auflehnung und Affirmation

Panel B: in Technik und Darstellung

Lutz Hieber (Hannover), Künstlerische Praktiken als Ausdruck ästhetischen Widerstands – Albrecht Dürer

Erik Porath (Berlin), Gewalt der Darstellung. Erinnerung und ästhetischer Widerstand im Werk von William Kentridge

Panel C: und als literarisches Programm

Marc Emmerich (Jena), Der Streit um die Einbildungskraft. Die Politisierung des Schönen in E.T.A. Hoffmanns „Fräulein von Scuderi“

Anton Sterbling (Rothenburg), „aktionsgruppe banat – oder ähnlich so“. Ein Manifest des ästhetischen Widerstands

Abschlussdiskussion

Dieser Beitrag wurde redaktionell betreut von Christina Müller.

Kategorien: Gewalt Kultur Politik

Aida Bosch

Prof. Dr. Aida Bosch lehrt Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Ihre Arbeitsschwerpunkte und Publikationen sind den folgenden Gebieten gewidmet: Kultursoziologie und -theorie, insbesondere Kunst und Ästhetik, Ritualtheorien, Soziologie der Dinge, Bildtheorie und Bildhermeneutik, Emotionen.

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Hermann Pfütze

Prof. Dr. Hermann Pfütze war von 1972 bis 2006 Professor für Soziologie an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin. Von 1999 bis 2002 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik e.V. Seine Forschung befasst sich mit dem Verhältnis von Kunst und Gesellschaft bzw. Soziologie und Ästhetik. Er hat umfangreich publiziert zu Soziologie, Kunst und Sozialarbeit.

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