Felix Schilk | Rezension | 25.11.2025
Interventionen in die rechte Raumordnung
Rezension zu „Das Ende rechter Räume. Zu Territorialisierungen der radikalen Rechten“ vom Autor*innenkollektiv Terra-R (Hg.)
Raum ist in rechten und rechtsextremen Weltanschauungen eine zentrale Kategorie, die den Blick auf die Welt und ihre Geschichte präfiguriert. Schon Karl Mannheim konstatierte in seiner klassischen Studie zum deutschen Konservatismus dessen „eher raumhafte[s] Erleben der Geschichte“,[1] das sich grundlegend vom progressiven beziehungsweise liberalen Zeiterlebnis unterscheide. Aus diesem Grund, so Mannheim, habe bereits der politische Romantiker Adam Müller dem demokratisch gefärbten Begriff der „Zeitgenossen“ den konservativen Begriff der „Raumgenossen“ gegenübergestellt.
In den 1930er-Jahren entwickelte der faschistische Rechtstheoretiker Carl Schmitt seine Völkerrechtliche Großraumordnung mit Interventionsverbot für raumfremde Mächte,[2] die bis heute die geopolitischen Fantasien der extremen Rechten inspiriert. Ein knappes Jahrzehnt zuvor hatte der völkische Schriftsteller Hans Grimm seinen Roman Volk ohne Raum veröffentlicht,[3] dessen Titel zusammen mit der Forderung nach „Lebensraum im Osten“ zu einem der wirkmächtigsten Schlagworte der nationalsozialistischen Propaganda avancierte. Nach 1945 sammelten sich auf den von Grimm und seiner Tochter Holle organisierten „Lippoldsberger Dichtertreffen“[4] dann die verschiedenen Fraktionen der politisch in die Defensive geratenen Nachkriegsrechten, die den „Kampf um Lebensraum“ in den neuen metapolitischen Kampf um den „vorpolitischen Raum“ transformierten.
Rechte Vorstellungen und Konzeptualisierungen von Raum sind also vielversprechende Ansatzpunkte sowohl für die historische als auch für die zeitgenössische Konservatismus- und Rechtsextremismusforschung. In vielen Forschungsarbeiten werden sie implizit oder explizit thematisiert, etwa zu konservativer Stadtgestaltung,[5] hierarchischer Dominanzkultur,[6] Erinnerungsorten der extremen Rechten[7] oder faschistischer Agitation und Imagination.[8] Seit den Debatten um die sogenannten „national befreiten Zonen“ in den 1990er-Jahren und die „No-Go-Areas“ in den Nullerjahren wird zudem verstärkt über Formen „rechter Raumnahme“ diskutiert.[9] Wilhelm Heitmeyer hat dafür den Begriff der „Raumordnungsgewinne“ geprägt und diese nochmals in „Raumgewinne“ und „Räumungsgewinne“ unterschieden.[10] In der politikwissenschaftlichen Populismusforschung wird seit einigen Jahren ein „localist turn“ diskutiert.[11] Eine explizite Auseinandersetzung mit „rechten Räumen“ findet allerdings erst seit wenigen Jahren statt.[12]
Den Ausgangspunkt für die in diesem Zusammenhang entstandenen Arbeiten bildeten Interventionen von Architekturtheoretikern in die Debatten um die Altstadtrekonstruktionen von Frankfurt am Main und Potsdam,[13] die die Fachzeitschrift ARCH+ im Jahr 2019 in dem Themenheft „Rechte Räume. Bericht einer Europareise“ veröffentlichte.[14] Stephan Trüby, einer der Verantwortlichen des Themenhefts, hat den Begriff in Fachartikeln und einer instruktiven Essaysammlung weiter profiliert.[15] Im gleichen Jahr erschien unter dem Titel „Stadt von rechts?“ auch ein Heft der Zeitschrift sub\urban, die auf ihrer Website mittlerweile einen Themenschwerpunkt „Rechte Räume“ eingerichtet hat.[16]
In den Kontext dieser Arbeiten reihen sich auch die von dem aus 13 Personen bestehenden Autor*innenkollektiv „Terra-R“[17] verfassten Beiträge des hier zu besprechenden Sammelbandes ein. Anders als der Titel „Das Ende rechter Räume“ vermuten lässt, geht es den Autor:innen jedoch nicht darum, das Konzept „rechte Räume“ zu verabschieden. Ihr Ziel ist es vielmehr, „sich der räumlichen Dimensionen rechter Mobilisierungen endlich mit der Ernsthaftigkeit und Präzision zu widmen, die ihr gebührt“, und aufzuräumen mit den „Vereinfachungen, Verdinglichungen und Verdrängungen […], die mit einem Sprechen über rechte Räume zu oft einhergehen“ (S. 235). „Raum, Zeit und Natur“, heißt es dazu im programmatischen Einleitungsartikel, „erscheinen im Denken der radikalen Rechten als ewige und vorpolitische Einheiten, die jede soziale, kulturelle und politische Ordnung begründen. […] Raum ist damit ein prädestinierter Zugang zu rechten Vorstellungswelten und politischen Praktiken“ (S. 17).
Der Band ist das Ergebnis einer längeren Auseinandersetzung mit der radikalen Rechten[18] im Rahmen eines von der DFG von 2020 bis 2025 geförderten humangeografischen Forschungsnetzwerkes.[19] Der Untertitel „Territorialisierungen der radikalen Rechten“ soll die übergreifende Perspektive herausstellen, die sich als roter Faden durch die insgesamt elf Beiträge des Bandes zieht. Unter Territorialisierungen verstehen die Beitragenden eine „facettenreiche, relationale und widersprüchliche Praxis […], an der stets auch konkret situierte Subjekte beteiligt sind“ (S. 9). Der Begriff knüpft einerseits an die Tradition der radical geography und ihre konstruktivistische Vorstellung von territory an, womit ein „räumlicher Container von Staaten, Identitäten und Privateigentum“ (S. 10) gemeint ist. Andererseits werden lateinamerikanische Diskussionen um das spanische territorio beziehungsweise das portugiesische território als wichtige Bezugspunkte herausgestellt. Dabei steht die alltägliche Herstellung von territorio respektive território im Fokus, die sich auch in die Körper der in den Räumen lebenden und agierenden Personen einschreibe. Beide Ansätze sollen mit empirischen Untersuchungen aus dem deutschsprachigen Raum in Dialog gebracht und kritisch gegen problematische Verständnisse von Territorium in der historischen Politischen Geografie gewendet werden.[20]
In den beiden programmatischen Einstiegstexten (S. 15–48) münden die praxeologische und die konstruktivistische Perspektive in eine analytische Doppelbewegung, mit der das „Repertoire an Territorialisierungspraktiken“ (S. 235) der extremen Rechten erschlossen werden soll. Das Autor*innenkollektiv unterscheidet dabei zwischen „Territorialisierungen vonseiten der radikalen Rechten“ und „Territorialisierungen bezüglich der radikalen Rechten“ (S. 32). Ersteres meint konkrete und umkämpfte Verräumlichungen, das heißt die Raumnahme der radikalen Rechten, die durch Aushandlungsprozesse mit anderen sozialen Akteuren hervorgebracht werden. Dazu gehören etwa gewaltsame Ein- und Ausschlüsse oder die Markierung und Aneignung von Räumen durch performative Praktiken oder visuelle Propaganda wie Sticker und Graffiti. Zweiteres zielt auf davon abstrahierende Zuschreibungen und soziale Praktiken, das heißt die Verortung der rechten Raumnahme durch Beobachter:innen, in denen diese Verräumlichungen politisch und diskursiv gerahmt und verhandelt werden, etwa durch die Etikettierung bestimmter Gebiete als „No-go-Areas“ oder die Verwendung von „simplifizierenden Raumbildern des ‚braunen Ostens‘ oder der ‚National befreiten Zonen‘“ (S. 247). Mit dem Ansatz sollen unterschiedliche Facetten analysiert werden können wie „institutionelle Arrangements, Sicherheitspolitiken und -behörden, mediale Zuschreibungen, rechte Netzwerke und Akteur*innen sowie räumliche Imaginationen, affektive Dynamiken und zufällige, emergente Erscheinungen“ (S. 46).
Diese Forschungsperspektive wird im zweiten Teil des Bandes (S. 49–148) anhand von Fallstudien weiter ausgeführt und konzeptionell in vier Dimensionen ausdifferenziert, die als (1) performative, (2) affektive, (3) imaginative und (4) infrastrukturelle Territorialisierungen bezeichnet und in einer Übersichtstabelle aufbereitet werden (S. 50).
Mit performativen Territorialisierungen sind räumliche Dominanzansprüche der radikalen Rechten gemeint, die darauf abzielen, sich gegen andere gesellschaftliche Akteure – auch gewaltsam – zu behaupten. Diese sind nach Ansicht der Autor:innen „vor allem dort von Erfolg gekrönt, wo andere Akteur*innen nicht willens oder in der Lage sind, eigene Territorialisierungen durchzusetzen“ (S. 68). Charakteristisch sei die „anhaltende Iterativität“ (S. 76) dieser performativen Praktiken, wodurch sich die radikale Rechte schnell an neue Umstände anpassen könne. Dies wird beispielhaft an Straßenprotesten in Ostdeutschland sowie anhand der Inszenierung von „Neo-Kameradschaften“ in den Sozialen Medien diskutiert.
Bei affektiven Territorialisierungen stehe hingegen die „Erzeugung von Gefühlen, Stimmungen und Atmosphären“ (S. 79) im Vordergrund, wobei vor allem zwei Affektregister bedient würden. Einerseits gehe es um „Abwertung, Wut und Hass gegenüber den Merkmalen liberaler Demokratien“, andererseits um „Liebe“, das „Heroische“ und das „affirmativ Aufgeladene des Eigenen“ (S. 87) beziehungsweise „das Erleben von Gemeinschaft, positiven Selbstbezug und die Erfahrung von Handlungsmacht“ (S. 93). Exemplarisch werden dafür die positive Ostdeutschlanderzählung im rechtsextremen Compact-Magazin sowie das „Wunderwerk Schweiz“ im Diskurs der Schweizer Volkspartei angeführt.
Imaginative Territorialisierungen wiederum erfolgten über „Repräsentationen und Symbolisierungen“, die „Orientierungen für die Identitätsbildung sozialer Gruppen“ darstellten (S. 105). Das Konzept ist angelehnt an Benedict Andersons imagined communities und Edward W. Saids imaginative geographies. Im zugehörigen Text wird diese Form der Territorialisierungen anhand des rassistischen Anschlags von Hanau exemplifiziert und sowohl in einer radikal rechten Urbanitätsfeindlichkeit als auch in den gesellschaftlichen Kontexten verortet, die „Bezugspunkte für radikal rechte imaginative Territorialisierungen werden, diese strukturieren, ermöglichen und prägen“ (S. 104). Dazu gehörten etwa kollektiv geteilte Bilder von Stadtteilen als „sozialer Brennpunkt“ (S. 113), von Plätzen als „Angstort“ (S. 114) oder von „Shisha-Bars“ als „kriminelle Orte“ (S. 116), die als „metonymic racism“ (S. 106) eine Umwegkommunikation von rassistischen Vorstellungen ermöglichten. Als gegenhegemoniale Strategien werden schließlich postmigrantische imaginative Territorialisierungen vorgestellt, die unter anderem im Kampf um angemessene und sichtbare Gedenkorte zum Ausdruck kämen.
Die Dimension der infrastrukturellen Territorialisierungen soll den Blick stärker auf „materielle Verfestigungen“ (S. 130) lenken, die in Form von technischen und sozialen Infrastrukturen wie rechten Veranstaltungsräumen, Immobilien oder Medienlandschaften vorliegen. Am Beispiel von „Bürgerdialogen“ in Cottbus, die in Reaktion auf rechte Proteste gegen eine Asylunterkunft von der Stadt initiiert wurden, wird außerdem gezeigt, wie die radikale Rechte sich demokratische Partizipationsangebote aneignet und politisch instrumentalisiert, was zur Folge hat, dass eine „durch die öffentliche Hand bereitgestellte Infrastruktur, die als Vermittlungs- und Ausgleichsinstanz angedacht war, […] zur Plattform rechter Mobilisierung [gerät]“ (S. 141).
Der dritte Teil des Bandes (S. 149–246) soll diese analytische Perspektive erweitern, indem „emanzipatorische Formen der Territorialisierung“ (S. 149) gesucht und „Brücken in die zivilgesellschaftlich-politische Praxis“ (S. 243) geschlagen werden. Dazu haben die Autor:innen „vor dem Hintergrund aktivistischer, forschender und autoethnographischer Erfahrungen“ (S. 27) drei Gespräche mit verschiedenen antifaschistischen, sozial-ökologischen und feministischen Gruppen[21] geführt. Darauf folgt ein gemeinsamer Reflexionsartikel, in dem Erfahrungen im Feld der Rechtsextremismusforschung besprochen, Umgangsweisen mit typischen Herausforderungen wie Gefahren für die eigene Sicherheit, die affektive Involvierung in die Forschungsgegenstände und die eigene Positionalität diskutiert sowie externe Unterstützungsangebote aufgeführt werden.[22] Ausgangspunkt des Artikels ist die knappe Auswertung von Fokusgruppeninterviews und problemzentrierten Einzelinterviews mit insgesamt 39 qualitativ arbeitenden Rechtsextremismusforschenden. Aufgrund der Anonymisierung bleibt dabei allerdings unklar, um welche Projekte es sich jeweils handelt und inwiefern die geschilderten Erfahrungen auch aus den zuvor besprochenen Forschungsprojekten des Bandes stammen.[23]
Der im Buch skizzierte theoretische Rahmen – bestehend aus der Frage nach „gesellschaftlichen Anschlüssen“ von Räumen und Raumbildern, der analytischen „Doppelbewegung“ und den vier „Dimensionen der Territorialisierung“ – wird im Fazit noch einmal aufgegriffen und zur Forderung nach einer „multiskalaren Geographie der radikalen Rechten“ (S. 239) zugespitzt. Daran anknüpfend werden im Nachwort Konjunkturen und Schwerpunkte der geografischen Wissensproduktion zur radikalen Rechten rekonstruiert, die sich in vielen Punkten mit den auch in der soziologischen Rechtsextremismusforschung diskutierten Entwicklungen des Forschungsfeldes überschneiden.[24]
Was bleibt nach der Lektüre? Der Band bietet einen guten Einblick in aktuelle humangeografische Debatten zu Territorialisierungen im Allgemeinen und zur extremen Rechten im Besonderen. Zugleich stellt er hilfreiche Begriffe und Konzepte bereit, um das Forschungsfeld neu zu ordnen. Die Frequenz, mit der in fast allen Artikeln auf die „mehrschichtigen Wechselbeziehungen zwischen Raum, Identität, Körper und Macht, die sich gegenseitig bedingen und produzieren“ (S. 107), und auf die daraus abgeleitete Forderung nach einem relationalen Verständnis hingewiesen wird, überträgt sich aber leider nicht immer vollständig auf die konkreten Analysen und bleibt an manchen Stellen ein etwas abstrakter und vage formulierter Anspruch. Angesichts des Umstands, dass die meisten der diskutierten Fallbeispiele aus eigenständigen Forschungsprojekten stammen, die außerhalb des Forschungsnetzwerkes entstanden sind, wirkt die sehr elegant konstruierte Heuristik bisweilen wie ein nachträglich adaptiertes und nicht immer trennscharfes Raster. Eine ähnliche Kritik lässt sich auch gegenüber den Gesprächen mit aktivistischen Gruppen vorbringen, in denen zum Teil noch einmal völlig neue Dimensionen rechter Territorialisierungen aufscheinen, die mit den zuvor diskutierten Fallbeispielen nur wenig zu tun haben. Spannender ist deshalb die Frage, welche zukünftigen Forschungsfragen zu rechten Territorialisierungen sich aus den vorgestellten Konzepten eigentlich ergeben und wie dabei an andere Disziplinen angeschlossen werden kann.
Obwohl der Band viele geeignete Impulse und Zugänge aufbereitet und zusammenführt, spielt Interdisziplinarität darin leider nur eine untergeordnete Rolle. Inwiefern die Konzepte von territory und territorio beziehungsweise território auch außerhalb der (Human-)Geografie anschlussfähig sind, wird kaum diskutiert. Seine diesbezüglich interessanten Überlegungen zu Norbert Elias’ Konzept der Figurationen[25] hat Terra-R-Mitglied Valentin Domann im kollektiv verfassten Sammelband nicht noch einmal aufgegriffen. Der recht enge disziplinäre Fokus des Bandes zeigt sich schließlich auch daran, dass die eingangs skizzierten begriffsprägenden Debatten aus der Architektur und dem Städtebau in ihm keine Erwähnung finden. Interessant wäre zudem gewesen, die Ausführungen zu performativen, imaginativen und infrastrukturellen Territorialisierungen enger mit weiteren Konzepten aus der Protest- und Bewegungsforschung sowie der Sozialpsychologie zu verschränken.[26] Letzteres wird etwa in einem zeitlich parallel erschienenen Sammelband zum Verhältnis von Antifeminismus und Provinzialität versucht, an dem mit Bernd Belina auch ein Autor aus dem Terra-R-Sammelband beteiligt ist.[27] Zwei weitere Autor:innen aus dem Netzwerk haben den Anspruch der gemeinsamen Arbeit in einem Gastbeitrag für die ZEIT folgendermaßen zusammengefasst:
„Man kann sich der radikalen Rechten nur dann erfolgreich entgegenstellen, wenn man erforscht, auf welchen gesellschaftlichen Strukturen ihre Strategien aufbauen. Dabei wollen wir die Definition von Räumen nicht den Rechten überlassen. Sie schaffen es vor allem auch deswegen, Räume zu ‚ihren‘ Territorien zu erklären, weil andere dies zulassen. Als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen wir zeigen, wo und wie Menschen sich der radikalen Rechten entgegenstellen.“[28]
Die Vielzahl an parallel verfolgten Zielen hat zur Folge, dass manche Aspekte in den einzelnen Artikeln nur angerissen werden. Vor allem über die Voraussetzungen und Erfolgsbedingungen demokratischer Reterritorialisierungen ließe sich noch viel sagen – vielleicht ja in einem weiteren Band.
Fußnoten
- Karl Mannheim, Konservatismus. Ein Beitrag zur Soziologie des Wissens, hrsg. von David Kettler, Volker Meja und Nico Stehr, Frankfurt am Main 1984, S. 121. Der postum veröffentlichte Text ist im Wesentlichen identisch mit Mannheims im Dezember 1925 an der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg eingereichter Habilitationsschrift mit dem leicht abweichenden Titel Altkonservatismus. Ein Beitrag zur Soziologie des Wissens.
- Vgl. Carl Schmitt, Völkerrechtliche Großraumordnung mit Interventionsverbot für raumfremde Mächte. Ein Beitrag zum Reichsbegriff im Völkerrecht, Berlin/Leipzig/Wien 1938.
- Vgl. Hans Grimm, Volk ohne Raum, München 1926.
- Vgl. Gerd Koch, Hans Grimms Lippoldsberger Dichterkreis, in: Richard Faber / Christine Holste (Hg.), Kreise, Gruppen, Bünde. Zur Soziologie moderner Intellektuellenassoziation, Würzburg 2000, S. 165–188.
- Vgl. Werner Durth, Tradition als Innovation. Tendenzen der Stadtgestaltung, in: Hanno Loewy / Thomas Kreuder (Hg.), Konservatismus in der Strukturkrise, Frankfurt am Main 1987, S. 592–615.
- Vgl. Birgit Rommelspacher, Dominanzkultur. Texte zu Fremdheit und Macht, Berlin 1995.
- Vgl. Martin Langebach / Michael Sturm (Hg.), Erinnerungsorte der extremen Rechten, Wiesbaden 2015.
- Vgl. Tyson E. Lewis, Fascism’s Spatial Imaginary at the Threshold, in: Social Text 42 (2024), 1, S. 27–51.
- Vgl. Burkhard Schröder, Im Griff der rechten Szene. Ostdeutsche Städte in Angst, Reinbek bei Hamburg 1997; Uta Döring, Angstzonen. Rechtsdominierte Orte aus medialer und lokaler Perspektive, Wiesbaden 2007.
- Vgl. Wilhelm Heitmeyer, Sozialräumliche Machtversuche des ostdeutschen Rechtsextremismus – Zum Problem unzureichender Gegenöffentlichkeit in Städten und Kommunen, in: Peter E. Kalb / Karin Sitte / Christian Petry (Hg.), Rechtsextremistische Jugendliche – was tun?, Weinheim/Basel 1999, S. 47–79.
- Vgl. Mark Chou, Populism and Localism: A New Research Agenda, in: Democratization 27 (2020), 6, S. 1102–1109; ders. / Benjamin Moffitt / Rachel Busbridge, The Localist Turn in Populism Studies, in: SPSR. Swiss Political Science Review 28 (2022), 1, S. 129–141.
- Siehe dazu die Beiträge in Lynn Berg / Jan Üblacker (Hg.), Rechtes Denken, rechte Räume? Demokratiefeindliche Entwicklungen und ihre räumlichen Kontexte, Bielefeld 2020; vgl. insbesondere Jan Üblacker / Lynn Berg, Räumliche Aspekte rechter Orientierungen. Auf dem Weg zu einem konzeptionellen Rahmen, in: ebd., S. 17–43. Vgl. auch die Aufsätze in Daniel Mullis / Judith Miggelbrink (Hg.), Lokal extrem Rechts. Analysen alltäglicher Vergesellschaftungen, Bielefeld 2022.
- Vgl. Philipp Oswalt, Architekturkolumne. Vorbild Frankfurt: Restaurative Schizophrenie, in: Merkur. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken 72 (2018), 832, S. 59–65. Für einen Überblick über die Auseinandersetzung vgl. Jan-Werner Müller, Just What Is a „Right-Wing Space?“ Revisiting a Debate About Architectural Theory and Far Right Populism, in: Architectural Theory Review 29 (2025), 1, S. 3–21.
- Siehe dazu die Projektseite Rechte Räume.
- Stephan Trüby, Rechte Räume. Politische Essays und Gespräche, Basel 2020; ders., Negative Anthropology: An International Comparison of Various Types of Right-Wing Spaces, in: Footprint. Delft Architecture Theory Journal 15 (2021), S. 7–22.
- Eine Übersicht über die bislang erschienenen Beiträge findet sich unter: https://zeitschrift-suburban.de/sys/index.php/suburban/catalog/category/rechteraeume.
- Zum Autor:innenkollektiv gehören Anke Schwarz, Christoph Hedtke, Daniel Mullis, Felicitas Kübler, Jan Hutta, Johann Braun, Michael Krell, Monika Streule, Nils B. Ludwig, Paul Zschocke, Valentin Domann, Viktoria Kamuf, Zita Seichter.
- Die Autor:innen verwenden im Band durchgängig den Begriff „radikale Rechte“.
- Die Arbeiten und Aktivitäten können auf der Webseite des Forschungsnetzwerks eingesehen werden.
- Vgl. dazu Horst-Alfred Heinrich, Der politische Gehalt des fachlichen Diskurses in der Geographie Deutschlands zwischen 1920 und 1945 und dessen Affinität zum Faschismus, in: Geographische Zeitschrift 78 (1990), 4, S. 209–226.
- Es handelt sich dabei um antifaschistische Initiativen aus Dortmund und dem Saale-Holzland-Kreis, das ökosozialistische „Zetkin Collective“ (https://thezetkincollective.org/) sowie Mitglieder des „Colectivo Miranda Feministas“ und des „Colectivo Geografía Crítica del Ecuador“.
- Zum Teil ähnliche Hinweise finden sich auch in Risky Research, dem jüngst veröffentlichten Guide to Researcher Protection and Safety der Association of Internet Researchers (AoIR).
- Weitere Informationen zu den Gesprächen enthalten die „Reflexionen über Emotionen und Affekte in der Forschung zur radikalen Rechten“, die Christoph Hedtke auf dem Blog des Wissensnetzwerks Rechtsextremismusforschung (wi-rex) veröffentlicht hat.
- Siehe dazu das Themenheft „Herausforderungen der (soziologischen) Rechtsextremismusforschung“ der Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung (ZRex); vgl. insbesondere Matthias Quent / Leo Roepert / Viktoria Rösch / Alexandra Schauer / Felix Schilk, Schwerpunkte und Herausforderungen der (soziologischen) Rechtsextremismusforschung. Einleitung zum Themenheft, in: Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung (ZRex) 5 (2025), 1, S. 5–20.
- Vgl. Valentin Domann, Rechte Refiguration. Räume der alltäglichen Normalisierung des populistischen Rechtsradikalismus, in: sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung 12 (2024), 1, S. 11–38.
- Wie zwei Autor:innen auf einer Buchvorstellung erzählten, war auch für den Terra-R-Band ein weiteres Kapitel zu politischer Subjektivierung angedacht, das jedoch aus Kapazitätsgründen entfallen musste.
- Vgl. Johanna Niendorf / Fiona Kalkstein / Henriette Rodemerk / Charlotte Höcker (Hg.), Antifeminismus und Provinzialität. Zur autoritären Abwehr von Emanzipation, Bielefeld 2025; vgl. insbesondere Bernd Belina, Provinzialität – zur Geografie einer Denkweise, in: ebd., S. 19–38.
- Michael Krell / Viktoria Kamuf, Zeit für das Ende rechter Räume, in: Die Zeit, 17. März 2025.
Dieser Beitrag wurde redaktionell betreut von Karsten Malowitz.
Kategorien: Affekte / Emotionen Demokratie Gesellschaft Gruppen / Organisationen / Netzwerke Interaktion Kommunikation Kultur Macht Öffentlichkeit Politik Rassismus / Diskriminierung Stadt / Raum Zivilgesellschaft / Soziale Bewegungen
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